GPS-Spoofing im Nahen Osten schürt Sorgen bei der Lufthansa. Piloten werden für Notfälle geschult.
Wenn sich die Kriegsführung auf eine elektronische Ebene begibt, etwa durch GPS-Spoofing, wird sie zur Gefahr für die Luftfahrt. Ein aktueller Fall eines Fluges nach Zypern hat gezeigt, wie schnell es durch gefälschte Positionen im Navigationssystem brenzlig werden kann, wie aero.de berichtet. Die Lufthansa will ab Mitte Dezember wieder Flüge nach Beirut anbieten – dort kommt es häufig zu Spoofing, sodass besondere Vorsichtsmaßnahmen geboten sind.
GPS-Spoofing und die Auswirkungen
Beim GPS-Spoofing werden vorsätzlich Störsignale ausgesendet, welche sich negativ auf das Navigationssystem auswirken. Es handelt sich dabei explizit um das Aussenden von zwar gültigen, aber falschen Positionsdaten, die extra generiert wurden. Besonders im Nahen Osten geht der elektronische Krieg häufig über reine Störsignale hinaus und es verstecken sich bedrohliche Strategien dahinter. Dies kommt aktuell immer häufiger vor.
Ein Hotspot, an dem im Luftraum besonders viele Störsignale auftauchen könnten, ist das libanesische Beirut. Die Lufthansa muss sich deshalb auf die Flugroute dorthin entsprechend vorbereiten. Wie genau die Airline das tun wird, ist nicht bekannt. Allerdings garantiert sie Reisenden Sicherheit und eine genaue Analyse der Risikosituation. Piloten werden für diese Krisensituationen geschult. Flüge in Krisengebiete wie Israel werden seitens der Lufthansa ausgesetzt, bis es wieder sicher genug ist, Passagiere dort hinzubringen.
GPS-Spoofing ist ein ernsthafter Eingriff in die Sicherheit der zivilen Luftfahrt und eine Bedrohung für den sicheren Betrieb ziviler Flugzeuge.
Sprecher von Lufthansa
Vorfall im Luftraum über Zypern
Jetzt war zu beobachten, wie schnell es passieren kann, dass trotz Sicherheitsmaßnahmen gefälschte Positionen auf dem Navigationsbildschirm erscheinen. Die Flugroute nach Zypern verläuft von der türkischen Stadt Adana relativ gerade südlich nach Larnaka. Und auch wenn das Mittelmeer dazwischenliegt, befindet man sich geografisch recht eng am Nahen Osten – einem krisenbehafteten Gebiet. Doch eigentlich liegt die Gegend an der Reichweitengrenze von GPS-Störsendern.
Eine Bombardier Global Express war auf dieser Route unterwegs. Sicherheitshalber mit ausgeschalteten GPS-Empfängern. Doch in einem kurzen Moment, als die Vorsichtsmaßnahme unterbrochen wurde, und das GPS für kurze Zeit in Betrieb war, wurde direkt eine gefälschte Position im Navi entdeckt.
Ein größerer Schaden konnte durch die Piloten und ihre Vorkehrungen eines ausgeschalteten Navigationssystems abgewendet werden. Es wird aber deutlich, wie penetrant das Spoofing ist. Durch die Signale sollen Flugzeuge von der Route abkommen und in gesperrte Lufträume geleitet werden. Die Strategien dahinter werden immer undurchschaubarer.
Fazit zu Lufthansas Sorge um GPS-Spoofing
Die Aussendung von Störsignalen und Fehlpositionen via GPS-Spoofing sind eine große Bedrohung für die Luftfahrt. Lufthansa, die plant ab Mitte Dezember wieder im Libanon unterwegs zu sein, hat sich laut eigenen Aussagen gut auf die Bedrohung vorbereitet und ihre Piloten geschult. Wie genau, ist nicht offengelegt worden. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Spoofing-Fälle zunehmen, und wie sich Airlines für die Zukunft schützen können.