Während sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und die Deutsche Bahn noch uneinig sind, konnte ein gemeinsames Tarifergebnis mit einem DB-Konkurrenz-Unternehmen erschlossen werden.

Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der GDL hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten nicht nur einmal bemerkbar gemacht. Ausgiebige Arbeitsniederlegungen ließen das DB-Schienennetz mehrmals stillstehen. Obschon die beiden Streitparteien inzwischen optimistisch gestimmt sind, was eine Einigung am Verhandlungstisch betrifft, konnte eine solche bislang nicht erschlossen werden. Zwischen dem zweitgrößten Bahnunternehmen Deutschlands und der Gewerkschaft sieht dies jedoch anders aus, wie fvw berichtet.

Anpassung erfolgt etappenweise

Transdev, das zweitgrößte Eisenbahnunternehmen Deutschlands, wurde mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer einig. Dahingehend folgt eine allmähliche Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit für Schichtarbeitende bei konstanter Vergütung. Transdev zufolge geschieht die Anpassung nach diesem Prinzip:

  • bis 31. Dezember 2024: 38 Wochenstunden
  • ab 1. Januar 2025: 37,5 Wochenstunden
  • ab 1. Januar 2026: 36,5 Wochenstunden
  • ab 1. Januar 2027: 35,5 Wochenstunden
  • ab 1. Januar 2028: 35 Wochenstunden

Gleichzeitig betonte die Gewerkschaft:

Arbeitnehmer, die trotzdem mehr arbeiten möchten, können das gegen ein anteilig hoch gerechnetes Entgelt tun.

Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer

Die neuen Tarifregelungen betreffen Mitglieder der GDL, die bei der NordWestBahn, Transdev Hannover, Transdev Mitteldeutschland, Transdev Regio Ost, Transdev Rhein-Ruhr und Trans Regio beschäftigt sind. Hinzukommend wurden zwei Entgelterhöhungen à 210 Euro ab dem 1. März 2024 und dem 1. Dezember 2024 vereinbart. Überdies wurde die Auszahlung einer Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.900 Euro beschlossen. Der Tarifvertrag ist allenfalls bis Ende Juni 2025 gültig.

Das Ausmaß der GDL-Streiks hat auch Transdev massiv getroffen. Folglich zeigte sich das Bahnunternehmen kompromissbereit, was die Forderungen der Gewerkschaft betreffen. Durch die Tarifeinigung sollen weitere Proteste unterbunden werden. Das Bahnunternehmen verdeutlichte diesbezüglich:

Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen für die Transdev-Betriebe und auch im Interesse der Fahrgäste konnten keine weiteren Streiks riskiert werden.

Transdev

Zeitgleich sind die ökonomischen Auswirkungen der Reduktion der Arbeitszeit bei voller Vergütung noch nicht absehbar. Es ist gewiss mit einer entsprechenden finanziellen Belastung zu rechnen.

Bedeutung für Tarifkampf mit der DB

Transdev ist nicht das einzige DB-Konkurrenz-Unternehmen, mit dem die GDL erfolgreich verhandelt hat. In dieser Weise konnte die Gewerkschaft bereits im Dezember 2023 eine Einigung mit der DB-Konkurrentin NETINIERA schließen. Doch inwiefern könnten sich diese Tarifeinigungen auf die Uneinigkeit zwischen der GDL und der DB auswirken? Nachdem zunehmend mehr Bahnunternehmen mit der Gewerkschaft einig werden, könnte dies den Druck auf den DB-Konzern erhöhen. Vermutlich werden Mitarbeitende zu den Unternehmen wechseln, bei denen sie bessere Bedingungen erhalten.

Bis zum 3. März 2024 besteht jedenfalls eine Friedenspflicht zwischen der GDL und der Deutschen Bahn. Wenngleich es sich die Streitparteien vorgenommen haben, bis dahin einen Abschluss zu erzielen, wird über Zwischenstände keine Auskunft gegeben.

Fazit zur Tarifeinigung zwischen Transdev und GDL

DB-Konkurrentin Transdev und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer wurden über neue Tarifbestimmungen einig. Auch wenn die Umsetzung schrittweise erfolgen wird, ist dies ein Lichtblick für viele Beschäftigte. Die Deutsche Bahn sollte sich zumindest überlegen, wie sie ihre Mitarbeitenden halten kann. Die Chancen werden zunehmen höher, dass eine Arbeitsplatzverlagerung stattfindet. Es bleibt jedenfalls spannend, wie es im Tarifkonflikt zwischen den Erzfeinden DB und GDL weitergehen wird.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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