Aufgrund des fehlenden Entgegenkommens der Bahn sieht sich die GDL bis auf Weiteres nicht veranlasst, die Tarifverhandlungen fortzusetzen. Bisher gab es Angebote von beiden Seiten ohne Einigung.

Das Streik-Wochenende steht vor der Tür. Bis einschließlich Montag ist auf der Schiene immer noch mit starken Einschränkungen für Reisende zu rechnen. Um in Zukunft auf solche Unannehmlichkeiten verzichten zu können, müsste sich die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit der Deutschen Bahn (DB) wieder an einen Verhandlungstisch setzen. Dafür sieht GDL-Chef Claus Weselsky aktuell aber keine Veranlassung, wie Bahnblogstelle berichtet.

Keine Grundlage für neue Verhandlungen

Seit Mittwochmorgen um zwei Uhr wird im Personenverkehr gestreikt. Und seit diesem Zeitpunkt wird von vielen Seiten versucht, beide Parteien wieder an den Verhandlungstisch zu bewegen, um dem Chaos ein Ende zu setzen. Die Gewerkschaft hat nach dem ersten Streik-Tag ein neues Angebot vorgelegt: Eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden zwischen 2025 und 2028. Auf diesen Vorschlag ist die Bahn nicht eingegangen, sondern blieb bei ihrem letzten Angebot von 37 Stunden ab 2026 oder einer Gehaltserhöhung von 2,7 Prozent. Nun hat der GDL-Chef anscheinend genug von den geringen Zugeständnissen und lehnt weitere Verhandlungen vorerst ab.

Es muss Schluss sein mit Scheinangeboten. Das sind Grundrechte, da gehe ich weder in die Schlichtung noch an den Verhandlungstisch.

Claus Weselsky, GDL-Chef
Aktuell ist die GDL zu keinen weiteren Verhandlungen mit der DB bereit

Ein Kritikpunkt am Angebot der Bahn ist, dass die schrittweise Arbeitszeitverkürzung nur dann gewährleistet werden kann, wenn zu dem Zeitpunkt genügend Personal bereitsteht. Dazu beruft sich der GDL-Chef darauf, dass 18 Eisenbahnverkehrsunternehmen bereits zugesichert hätten, durch Einstellungen und Ausbildungen zu unterstützen.

Der Fernverkehr schlägt sich wacker

Am Mittwoch ist auch der Notfahrplan der Deutschen Bahn in Kraft getreten. Mit einem Angebot von etwa 20 Prozent versucht die Bahn besonders auf der Nord-Süd-Achse einige Destinationen zu bedienen. Im Fernverkehr hat das bisher nach eigenen Aussagen des Konzerns auch gut funktioniert. Der Plan sei stabil und verlässlich, meldet die Bahn.

Der Notfahrplan der Bahn funktioniert nach eigenen Aussagen verlässlich

Da es trotzdem zu Komplikationen auf vielen Strecken kommt, haben Passagiere während des Streiks folgende Fahrgastrechte der DB sowie Sonderregelungen:

  • Die sonstige Zugbindung der Deutschen Bahn entfällt
  • Tickets für den 24. bis 29. Januar können aufgrund der Sonderkulanz zu einem späteren Zeitpunkt eingelöst werden. Das Ticket bleibt für die Fahrt zum ursprünglichen Ziel gültig, trotz eventuell geänderter Fahrstrecke
  • Sitzplatzreservieren dürfen kostenlos storniert werden.
  • Eine Erstattung von 25 Prozent für die einfache Fahrt bei einer Verspätung ab 60 Minuten
  • Eine Erstattung von 50 Prozent für die einfache Fahrt bei einer Verspätung ab 120 Minuten

Fazit zu pausierten Verhandlungen zwischen GDL und DB

Die Bahn hält an ihrem alten Angebot fest, während die GDL am ersten Streik-Tag ein neues Angebot vorgelegt hatte. Doch auch darüber gab es keine Einigung. Da der Prozess der Gewerkschaft zu wenig Entgegenkommen der Bahn suggeriert, hat GDL-Chef Claus Weselsky angekündigt, vorerst keine weiteren Verhandlungen antreten zu wollen. Es bleibt spannend, wann die Tarifverhandlungen wieder aufgenommen werden.

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Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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