Der französische Premierminister Jean Castex kündigte am Freitagabend eine Reihe neuer Restriktionen an – darunter auch ein Verbot von Reisen in sämtliche Überseegebiete.
In den letzten Wochen hat die französische Regierung immer wieder neue Einreisebeschränkungen angekündigt. Verpflichtende PCR-Tests für alle Reisenden aus der Europäischen Union (EU), Grenzschließungen für alle internationalen Reisenden und zuletzt nun auch ein Verbot von Reisen in sämtliche Überseegebiete. Ein Überblick.
Zwingende Gründe für die Reise notwendig
In den letzten Wochen hat die Regierung angesichts der besonders besorgniserregenden Gesundheitssituation in den französischen Überseegebieten eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um Reisen in diese Gebiete grundsätzlich einzuschränken. Seit einigen Wochen ist eine siebentägige Quarantäne bei der Ankunft vor Ort – ob Martinique, Mayotte oder Guadeloupe – vorgeschrieben. Ab morgen werden diese Regelungen jedoch noch fester angezogen. Für alle Reisen in oder aus den Überseegebieten muss ein zwingender persönlicher, familiärer, gesundheitlicher oder ein unaufschiebbarer beruflicher Grund vorliegen, um diese überhaupt antreten zu dürfen.
Jede Einreise nach Frankreich und jede Ausreise aus unserem Hoheitsgebiet in oder aus einem Land außerhalb der Europäischen Union wird ab Sonntag Mitternacht verboten sein, außer aus wirklich zwingenden Gründen.
Jean Castex, Premierminister
Diese Ankündigung kommt nicht besonders überraschend, da erst zwei Tage zuvor Sébastien Lecornu – Minister für die Überseegebiete Frankreichs – dieselbe Maßnahme schon für zwei Territorien auf dem Kurznachrichtendienst Twitter angekündigt hatte: Guadeloupe und Martinique. Dies geschah allerdings nicht etwa aufgrund einer sich verschlechternden Gesundheitssituation vor Ort, sondern aus Angst vor einer Verbreitung der neuen Virusvarianten von Covid-19.
Bislang zirkulieren keine Coronavirus-Varianten in der Karibik, aber wir müssen alles tun, um sie vor diesem neuen Risiko zu schützen. Es müssen also ab kommendem Dienstag, dem 2. Februar zwingende Gründe nachgewiesen werden können, um nach Guadeloupe und Martinique einreisen zu dürfen.
Sébastien Lecornu, Minister für die französischen Überseegebiete
In Guadeloupe ist die Bedrohung durch die Amazonas-Variante, die im benachbarten Brasilien grassiert, tatsächlich spürbar und zwingt den Minister für Überseegebiete zuletzt zu einer schwierigen Entscheidung zu den Hauptakteuren des Tourismus, die eigentlich bereits den Februarferien entgegenfieberten. Zudem ist auch die Gesundheitssituation in bestimmten Überseegebieten vor Ort zunehmend besorgniserregend, weshalb Frankreich eine Verschärfung der Maßnahmen für Reisen in diese Gebiete ebenfalls angekündigt hat.
Fazit zum Reiseverbot von Frankreich in die Überseegebiete
Um sich gegen die Ausbreitung des Coronavirus und die wachsende Bedrohung durch neue Virusvarianten zu schützen, verhängt die französische Regierung ein Verbot von Reisen in die Überseegebiete auf unbestimmte Zeit. Erfreulicherweise kündigte der Minister für die Überseegebiete allerdings auf Twitter an, dass er die Wirtschaftssektoren unterstützen werde, die von “diesen Maßnahmen betroffen sind, die zum Schutz der Gesundheit der Mitbürger und zur Erhaltung des wirtschaftlichen Lebens in diesen Gebieten unerlässlich” seien.