Bei der Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union kam es zu dem Entschluss nicht notwendige Reisen weiter einzuschränken. Frankreich erwägt den ersten Schritt mit einer PCR-Testpflicht für alle Einreisenden aus den EU-Staaten.

Bei dem mehrstündigen Videogipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union standen einige erweiterte Corona-Auflagen zur Debatte, insbesondere neue Test- und Quarantänepflichten für Einreisende aus “dunkelroten Zonen” mit sehr hohen Corona-Fallzahlen. Nur wenige Stunden danach trifft Frankreich bereits eine erste Entscheidung und verhängt eine PCR-Testpflicht für alle Reisenden aus EU-Ländern.

Frankreich verschärft nach EU-Konferenz Einreisebestimmungen

Mit 346 zusätzlichen Todesfällen in den letzten 24 Stunden liegt die Zahl der Todesopfer der Coronavirus-Pandemie in Frankreich nun bei fast 72.000. Die Besorgnis um die neuen Coronavirus-Mutationen hat europaweit zugenommen – der Grund weshalb bei der Videokonferenz mit allen EU-Staats- und Regierungschefs über strengere Corona-Auflagen diskutiert wurde. Wie zu Beginn der Krise standen erneut nationale Grenzkontrollen als Maßnahme zur Bekämpfung der Pandemie im Gespräch, doch die Mitgliedstaaten lehnten den Vorschlag ab. Grenzen bleiben vorerst weiterhin offen, Reisen ohne triftigen Grund sollen aber möglichst unterbleiben, wie der Stern berichtet hatte.

Frankreich warnte ebenfalls die Lage wegen der neuen, hochinfektiösen Varianten des Coronavirus sehr ernstzunehmen und plant Reisen bereits ab kommenden Sonntag weiter einzuschränken. Mit der neuen Corona-Regelung, die ab Sonntag um Mitternacht in Kraft treten wird, benötigen Reisenden aus der EU bei der Einreise nach Frankreich einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Für Reisende aus Nicht-EU-Staaten verlangt Frankreich bereits seit dem vergangenen Wochenende einen negativen PCR-Test. Die von Präsident Macron angekündigte Vorschrift ist ein weiterer wichtiger Schritt, um Reisen ins Land noch weiter zu beschränken. Ausgenommen sind ausschließlich “essenzielle” Reisen – dies betrifft vor allem die Berufspendler und den Warenverkehr. Es bleibt zunächst unklar, ob auch andere Reisegründe als Ausnahmen gelten würden.

Beschleunigung der Impfstrategie und gerechte EU-Verteilung

Bei dem Videogipfel wurde nochmals deutlich betont, dass momentan nur mit diesen zwei wichtigen Säulen die Krise unter Kontrolle und das Virus bekämpft werden kann: Beschleunigung der Impfungen in Europa und Eindämmung des Virus. In diesem Zusammenhang müssen nicht notwendige Reisen weiter eingeschränkt werden, bestätigte EU-Ratschef Charles Michel. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zog eine Erweiterung der existierenden Corona-Ampel-Karte in Erwägung mit einer neuen “dunkelroten” Kategorie für Regionen mit kritischen Infektionszahlen, eine Maßnahme, die für Reisende an folgende Bedingung geknüpft sei:

Personen, die aus dunkelroten Zonen kommen, können vor der Abreise zu einem Test aufgefordert werden und zur Quarantäne nach der Ankunft. Von allen nicht notwendigen Reisen sollte dringendst abgeraten werden.

Darüber hinaus wurde die Diskussion über mögliche Impfprivilegien vertagt, einen EU-Impfpass soll es allerdings bald geben.

Ein weiteres Thema, das auf der Agenda der Konferenz stand, beschränkt sich auf die Impfkampagne. Nachdem es bei dem Unternehmen Biontech/ Pfizer kurzfristig zu weniger Lieferungen als geplant gekommen war, sei eine Beschleunigung der Impfkampagne oberste Priorität. Es soll allerdings bei dem Prinzip bleiben, dass die Impfstoffe in der EU gleichzeitig und nach Bevölkerungsstärke verteilt werden. Man darf gespannt bleiben, welche weiteren einschneidenden Maßnahmen von den anderen Mitgliedstaaten in den kommenden Tagen noch beschlossen werden!

Fazit zu den neuen Corona-Auflagen für die Einreise nach Frankreich

27 EU-Staaten, ein Videogipfel und viele Debatten über weitere Verschärfungen der Corona-Auflagen erforderten am gestrigen Tag eine Menge Geduld und viel Kopfzerbrechen bei den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union. In einem Punkt war sich der Großteil jedoch einig, es bedarf dringend weiteren Einschränkungen im Reiseverkehr. Frankreich geht wenige Stunden später einen wichtigen Schritt und verkündet eine PCR-Testpflicht für alle Einreisenden aus der EU. Ob andere Mitgliedstaaten auch eine solche Maßnahme in Erwägung ziehen werden, bleibt spannend!

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Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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