Mit dem Start von Ryanair und Easyjet in Frankfurt kann sich der größte deutsche Flughafen nicht mehr vor den Billigfliegern retten, natürlich will er das zwecks weiteren Wachstums auch nicht. Woran es in Frankfurt allerdings fehlt, sind Abfertigungsinfrastrukturen und Platz für das zusätzliche Passagieraufkommen. Dies soll mit dem neuen Terminal 3 nun geschaffen werden und bereits ab 2021 in ersten Teilen bereitstehen.
Flugsteig G mit bis zu 5 Millionen Passagieren ab 2021
Der Bau des neuen Terminals läuft schon seit 2015 und soll in der letzten Ausbaustufe im Jahr 2023 bis zu 14 Millionen Passagiere abfertigen. Die erste Ausbaustufe, die bereits 2021 in Betrieb gehen wird, soll größtenteils für Billigflieger genutzt werden. Nach längeren Verzögerungen hat die Betreibergesellschaft Fraport nun schließlich die Baugenehmigung für den Flugsteig erhalten, sodass dieser im Sommer 2021 in Betrieb gehen kann.
Bislang werden die Billigflieger noch im Terminal 2 abgefertigt, das nicht speziell auf den Low-Cost Betrieb ausgerichtet ist. Viele Teile der Infrastruktur wie Lounges werden hier nicht benötigt, sodass man den Billigflieger-Betrieb lieber in ein neues Terminal auslagern möchte, welches dann speziell dafür vorgesehen ist.
Am neuen Flugsteig G wird es zunächst 13 Gates geben, bevor der Flugsteig dann noch einmal auf 24 Gates erweitert wird. In dieser Stufe sollen dann bis zu 7 Millionen Passagiere ab dem Bereich G abfliegen können. Die drei anderen Flugsteige, die das neue Terminal 3 dann vervollständigen werden die Namen H, J und G tragen und in der finalen Ausbaustufe im Jahr 2023 voll zur Verfügung stehen.
Das neue Terminal befindet sich im Süden des Flughafens und wird über den Skytrain angebunden sein. Die spinnenförmigen Flugsteige sind von namhaften Architekten entworfen worden und sollen bei hoher Effizienz ein Augenmerk auf viel natürliches Licht legen.
Billigflieger in Frankfurt – kommt Eurowings dazu?
Dass Ryanair und Easyjet sich nun auch in Frankfurt niedergelassen haben, ist bekanntlich nichts neues. Beide werden sich sicherlich freuen, ein Terminal mit auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Anlagen zu bekommen, so werden schließlich weitere Kosten gespart. Die Frage ist allerdings, ob auch der Billigflieger der Lufthansa, Eurowings, damit seinen Weg nach Frankfurt findet. Bislang sucht man diesen am Heimatflughafen der Lufthansa vergeblich, was sich aber mit dem neuen Terminal ändern könnte. München als zweites Drehkreuz der Kranich-Airline hat auch schon Zuwachs von Eurowings bekommen, wo die Billigairline mittlerweile sogar auf zahlreichen Strecken in Konkurrenz zur Lufthansa fliegt.
Fazit zum neuen Terminal 3 in Frankfurt
Mit Vorhersagen zu Fertigstellungsterminen sollte man bei Flughafen Projekten in Deutschland immer vorsichtig sein. Allerdings geht es beim neuen Terminal 3 auch weniger um das Datum, sondern eher um die Ausrichtung auf Billigflieger. Gemeinsam mit München galt Frankfurt lange als einer der letzten Flughäfen, die noch nicht von den Low-Cost Airlines überrannt wurden. Das wird sich mit dem neuen Terminal endgültig ändern.