Auch der Frankfurter Flughafen hat mit einem massiven Einbruch der Passagierzahlen im Jahr 2020 zu kämpfen gehabt. Die Zahlen fallen damit auf ein Niveau, welches es zuletzt 1984 gab.
Die weltweite Corona-Pandemie hat neben den Fluggesellschaften natürlich auch die Flughäfen getroffen, selbst die größten Drehkreuze der Welt – so auch der Frankfurter Flughafen. Süddeutsche.de veröffentlichte die Zahlen für das vergangene Jahr 2020 und so hat der Mega-Airport neben deutlichen Einbrüchen der Passagierzahlen auch mit einem Rückgang im Frachtgeschäft zu kämpfen.
73,4 Prozent weniger Fluggäste
Nein, die Zahlen des Frankfurter Flughafens aus dem vergangenen Jahr sind nicht Teil der dystopischen Erzählung von George Orwell, sondern die Realität. Der Betreiber des Flughafens, die Fraport AG, veröffentlichte die Passagierzahlen für das Jahr 2020. Aufgrund der Pandemie hat die Fraport einen Rückgang zum Vorjahr um 73,4 Prozent zu beklagen und zählte damit im gesamten Jahr nur noch 18,8 Millionen Passagiere. Damit entspricht das Fluggastaufkommen am größten Deutschen Flughafen in etwa dem Niveau von 1984.
Alleine im Dezember zeigten sich die Auswirkungen des erneuten Lockdowns und den Verschärfungen der Einreisebestimmungen besonders deutlich. Herkömmlicherweise ist das Reiseaufkommen besonders im Dezember zur Ferien- und Feiertagszeit besonders hoch. Für den Dezember zählte der Flughafen jedoch lediglich 892.000 Passagiere, was 81,7 Prozent unter dem Niveau des Dezembers im Vorjahr lag.
Rückgang auch im Cargo-Geschäft
Vor allem das Cargo-Geschäft profitierte weltweit von der Corona-Pandemie und war essenziell in der Versorgung. Auch jetzt spielt die Luftfracht in der Verteilung des Impfstoffes eine große Rolle. Im Vergleich zu anderen Flughäfen weltweit ist die Luftfracht aber nicht das Kerngeschäft des Frankfurter Flughafens. Trotzdem die Nachfrage nach Kapazitäten hoch war, musste auch der Fraport einen Rückgang um 8,9 Prozent auf 1,9 Millionen Tonnen im gesamten Jahr 2020 verzeichnen. Das liegt vor allem daran, dass der Frachtraum in den Passagierflugzeugen wegen starker Reduzierung der Flugpläne nicht vorhanden war.
Immerhin im Dezember konnte man aber eine positive Tendenz wahrnehmen. Das Cargo-Geschäft legte im gesamten Monat um 8,9 Prozent auf 182.568 Tonnen zu. Die Beiladungen an Fracht in Passagiermaschinen macht am Frankfurter Flughafen ungefähr die Hälfte des Gesamtaufkommens aus. Insofern bleibt dem Betreiber nur zu hoffen, dass die Flugpläne sukzessiv wieder ausgebaut werden und damit die Kapazitäten wieder verfügbar sind.
Ausblick auf 2021
Auch deshalb, aber vor allem mit der Auslieferung der Impfstoffe, zeigt sich der Flughafen zuversichtlich für dieses Reisejahr. Insgesamt rechnet man vor allem in der zweiten Jahreshälfte mit einer deutlichen Erholung im Passagierverkehr. Dennoch rechnet man für das Jahr 2021 mit einem Fluggastaufkommen von 35 bis 45 Prozent im Vergleich zum Rekordjahr 2019. In diesem Jahr fertigte der Flughafen 70,5 Millionen Passagiere und über 2 Millionen Tonnen Fracht ab.
Aufgrund der nun laufenden Impfprogramme sind wir optimistisch, dass die Reiserestriktionen ab dem Frühjahr sukzessive zurückgefahren werden.
Stefan Schulte, Chef der Fraport AG
Zugegeben scheinen diese Zahlen gerade sehr weit entfernt zu liegen. Auch für die Fraport AG. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen noch mehrere Flughäfen weltweit, vor allem in Europa und Südamerika. Trotz des Aufschwungs im vergangenen Sommer, als das Reisen wieder möglich war, musste der Fraport an ihren griechischen Regionalflughäfen ebenfalls ein Minus von 71 Prozent hinnehmen. In Südamerika – genauer gesagt in Brasilien, wo Restriktionen quasi nicht vorhanden sind – ist immerhin ein Rückgang von nur 57 Prozent zu verbuchen gewesen.
Fazit zu den Passagierzahlen des Frankfurter Flughafens in 2020
Wie zu erwarten war, hat die Corona-Pandemie auch den größten Deutschen Flughafen hart getroffen. Dennoch erstaunen einem immer wieder die Zahlen, die nach und nach aus allen Richtungen der Branche eintreffen. Man kann trotzdem die Zuversicht und den Optimismus des Fraport-Chefs teilen und davon ausgehen, dass sich der Reiseverkehr noch in diesem Jahr sukzessiv wieder erholen wird.