Das Forschungsprojekt soll dabei helfen, den CO₂-Ausstoß vor allem im Luftverkehr zu senken. Jetzt ist die Finanzierung endgültig gesichert.
Nachdem die Millionenförderung für die Forschungsanlage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Leuna auf der Kippe stand, ist diese jetzt gesichert. Noch in diesem Jahr will das DLR mit dem Bau der Anlage für sogenannte E-Fuels beginnen, wie airliners berichtet.
Forschungsanlage in Leuna nicht mehr auf der Kippe
Im Chemiepark Leuna im Saalekreis soll künftig zu strombasierten Kraftstoffen, den sogenannten E-Fuels, geforscht werden. Erst im Herbst letzten Jahres wurde das Projekt als weltweit größte Forschungsanlage für Sustainable Aviation Fuels (SAF) vorgestellt. Auf knapp fünf Hektar soll die Anlage an dem Chemiestandort entstehen, wie das DLR bei der Vorstellung der Pläne für die Anlage mitteilte. Dafür hatte die Bundesregierung bereits 12,7 Millionen Euro freigegeben und für eine Betriebsdauer von zehn Jahren einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag an Fördermittel angesetzt. Kurzzeitig stand die Finanzierung der weltweit größten Anlage ihrer Art jedoch auf der Kippe.
Jetzt sei die Förderung der Forschungsanlage aber gesichert. Wie aero mitteilt, stehen in diesem Jahr 30 Millionen Euro für die Anlage zur Verfügung. Bis 2027 seien es dann 100 Millionen Euro.
Die weitere Erforschung der Potenziale von E-Fuels ist eine absolute Zukunftsfrage. Gerade für treibstoffintensive Bereiche wie den Flugverkehr könnten E-Fuels zu einem Game-Changer werden.
Lydia Hüskens, Infrastrukturministerin Sachsen-Anhalt
Viel Kritik für ursprüngliche Streichung der Finanzierung
Die gesamte Branche kämpft derzeit mit hohen Herstellungskosten der sauberen Treibstoffe, sowie fehlenden Förderungen und Subventionen. Nach Angaben des DLR seien die Ziele zur Entwicklung neuer Energieträger in der Luftfahrt nur noch schwer zu erreichen.
Deutschland verliert perspektivisch die Technologie nicht nur in der Produktion von SAF, sondern auch in deren Weiterentwicklung hin zu einer umweltfreundlicheren Variante. Letztlich wäre Deutschland ausschließlich auf Kapazitäten und Leistungen aus dem Ausland angewiesen.
Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
Nun will das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt noch in diesem Jahr mit dem Bau der Anlage starten.
Auch die Luftfahrtinitiative Aireg kritisierte die geplante Streichung von Fördermitteln für die SAF-Forschung, wie airliners berichtet. Aireg setzt sich für die Herstellung und Nutzung erneuerbaren Energien in der Luftfahrt ein.
Fazit zur Sicherung der Förderung für SAF-Forschungsanlage
Dass sich die Luftfahrt in der EU in den nächsten Jahren massiv umstrukturieren muss, war bereits mehrmals im Gespräch. Schon ab 2025 wird beispielsweise eine gewisse Quote für nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) eingeführt und für Airlines in der EU Pflicht. Mit der Forschungsanlage in Leuna sollen Technologien für die Produktion strombasierter Kraftstoffe in industriellem Maßstab erforscht und entwickelt werden, was kurzzeitig auf der Kippe stand. Jetzt steht jedoch fest, dass die Finanzierung gesichert ist und der Bau schon bald beginnt.
