Nachhaltigkeit spielt im Luftverkehr eine immer größere Rolle. Viele Unternehmen arbeiten bereits an einer umweltbewussten Technologie.
Wie faz.net berichtet, will Airbus bis 2035 das erste Passagierflugzeug, welches mit Wasserstoff betrieben werden soll, auf den Markt bringen. Auch das Stuttgarter Start-up “H2Fly” arbeitet an einer nachhaltigen Technologie. Die Pläne sollen sogar schon so weit sein, dass in zwei Jahren das erste Flugzeug in der Luft getestet werden kann.
Testflieger 2016 schon im Einsatz gewesen
Bereits 2016 ging die erste Maschine (HY4) des Stuttgarter Start-ups in die Luft. Damals wurde der Testflug mit einem Viersitzer durchgeführt. Laut Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) war es das größte rein mit Wasserstoff angetriebene Flugzeug.
Die DLR Ausgründung H2Fly hat mit dem viersitzigen Forschungsflugzeug HY4 im April einen neuen Weltrekord für die größte Flughöhe mit einem Wasserstoffelektrischen Passagierflugzeug aufgestellt. Gemeinsam mit Partnern wie dem Triebwerkunternehmen MTU, Deutsche Aircraft und Diehl bereiten wir Flugexperimente mit Brennstoffzellen-Flugzeugen der Größenklasse bis circa 40 Passagiere vor. Airbus rüstet sogar einen Airbus A380 für das Testen von Wasserstoff in der Direktverbrennung um.
Dr. Björn Nagel, DLR-Wissenschaftler
Nun soll 2025 eine 40-sitzige Dornier, die ausschließlich mit Wasserstoff betrieben werden soll und eine Reichweite von 2.000 Kilometer hat, in der Luft getestet werden. Die benötigten Brennstoffzellensysteme würden aktuell noch zu einem Gesamtsystem zusammengefügt werden. Anschließend soll es in diesem Jahr mit einem Flüssigwasserstofftank verbunden werden.
Im Jahr 2024 wird das Ganze ins Flugzeug eingebaut und auch am Boden getestet.
Josef Kallo, H2Fly-Chef
Der derzeit bestehende Testflieger HY4 kann eine Leistung von 120 bis 150 Kilowatt aufbringen. Zukünftig möchte das Unternehmen aber auf ein Megawatt kommen. Mit den heutigen Möglichkeiten würde sogar eine Leistung von vier Megawatt erreicht werden können. Damit könnte man ein Flugzeug mit ungefähr 60 bis 80 Plätzen befördern. Außerdem entsteht am Flughafen in Stuttgart derzeit ein Zentrum für Wasserstoff-elektrisches Fliegen, was am Montag bereits vorgestellt wurde. Für die Zuständigkeit des Zentrums wird H2Fly verantwortlich sein.
Auch Airbus will nachhaltig fliegen
Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern, Airbus, will bis 2035 ein marktreifes Passagierflugzeug mit Wasserstoffantrieb entwickeln. Ähnlich wie die A320neo-Familie soll das neue Flugzeug 100 bis 200 Sitzplätze anbieten können. Allerdings macht Airbus die Pläne abhängig vom Ausbau der nötigen Infrastruktur.
Auch andere Firmen bemühen sich um eine nachhaltige Technologie. Das englisch-amerikanische Unternehmen ZeroAvia brachte noch in diesem Monat ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug in die Luft. Hierbei wurde jedoch lediglich nur ein Triebwerk mit einem Brennstoffzellenmotor betrieben.
Fazit zu wasserstoffbetriebenen Flugzeugen
Airbus will bis 2035 ein Flugzeug auf den Markt bringen, welches mit Wasserstoff betrieben wird. Das Flugzeug soll 100 bis 200 Sitzplätze beinhalten. Auch das Stuttgarter Start-up H2Fly arbeitet derzeit an einer nachhaltigen Alternative. Hierbei könnte das Unternehmen bereits in zwei Jahren eine Maschine in die Luft bringen.
