Seit Wochen herrschen an vielen Flughäfen des Landes chaotische Zustände. Die Bundesregierung möchte nun mit Personal aus dem Ausland Abhilfe schaffen.
Den Start in die Urlaubszeit haben sich einige sicherlich anders vorgestellt. Lange Schlangen, Verspätungen, verlorenes Gepäck – Probleme, die es aktuell an vielen Flughäfen gibt. Der Grund ist, dass es zu wenig Personal gibt – vor allem bei den privaten Dienstleistern, die für die Sicherheitskontrolle und die Gepäckabfertigung zuständig sind. Die Bundesregierung arbeitet nun an einer Lösung, die vorsieht, ausländische Hilfskräfte an den Airports einzusetzen, wie die Bild am Sonntag herausgefunden hat.
“Sozialdumping und Ausbeutung ausschließen”
Überall fehlt es an Personal. Airlines streichen ihre Flugpläne zusammen, an den Flughäfen kommt es zu teils chaotischen Zuständen. Der Ferienstart in Nordrhein-Westfalen hat die Situation vor allem am Flughafen Düsseldorf erheblich verschärft. Die Politik sieht sich zum Handeln gezwungen. So haben Verkehrsminister Volker Wissing, Innenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil angekündigt, dass sie gemeinsam an einem Plan arbeiten wollen, um eine “temporäre Lösung präsentieren“ zu können.
Hauptbestandteil dieses Plans soll sein, eine vierstellige Zahl ausländischer Hilfskräfte – vor allem aus der Türkei – einreisen zu lassen und ihnen die Möglichkeit einer vorübergehenden Beschäftigung zum Beispiel in der Gepäckabfertigung zu ermöglichen.
Dabei wollen wir jede Form von Sozialdumping und Ausbeutung ausschließen. Die Arbeitgeber müssen Tariflohn zahlen und für die befristete Zeit anständige Unterkünfte bereitstellen.
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD)
Wenn es nach den Ministern geht, soll es nun auch sehr schnell gehen. Idealerweise sollen die Hilfskräfte bereits im Juli mit der Arbeit beginnen können und dann für einige Monate bleiben.
Bis 1993 hat die Bundespolizei sich übrigens noch bundesweit um die Sicherheitskontrollen gekümmert, dann hat die damalige Regierung entschieden, diese Aufgabe an private Dienstleister zu übergeben.
Fazit zu den Plänen der Regierung, um das Chaos an den Flughäfen zu stoppen
Damit die zweite Jahreshälfte an den Flughäfen wieder etwas ruhiger wird und sich die Szenen der vergangenen Tage nicht wiederholen, will die Bundesregierung tausenden ausländischen Hilfskräften ermöglichen, in wichtigen Bereichen, wie unter anderem der Gepäckabfertigung zu arbeiten. Ob der Plan der Regierung aufgeht, das Chaos bewältigt wird und ob dies wirklich sozialverträglich und ohne Lohndumping vonstattengehen kann, werden die nächsten Monate dann zeigen. Die Lufthansa hatte bereits vergangene Woche geäußert, dass sie glaube, die Normalität im Luftverkehr komme erst im Jahr 2023 zurück.