Nachdem die DB im Juli die Pünktlichkeitswerte des Fernverkehrs verbessern konnte, scheint im vergangenen Monat keine Besserung in Sicht.
Bereits seit Mitte Juli steht fest, dass die Deutsche Bahn ihr Pünktlichkeitsziel für das Jahr 2024 voraussichtlich nicht erreichen wird. Und in Bezug auf die Pünktlichkeit im Fernverkehr war auch der August ernüchternd. In der Erläuterung Pünktlichkeitswerte für den August 2024 teilt die Deutsche Bahn selbst mit, dass die ICE und IC im letzten Monat wieder ein wenig unpünktlicher unterwegs waren.
Das Wichtigste in Kürze
- Die betriebliche Pünktlichkeit im Fernverkehr hat sich im August auf 60,2 Prozent verschlechtert
- Die Reisendenpünktlichkeit im Fernverkehr ist auf 64 Prozent gesunken
- Laut Deutscher Bahn sind weiterhin Baustellen und infrastrukturelle Störungen Gründe für die mangelnde Püntklichkeit
Rückschritt im August
Jeden Monat veröffentlicht die Deutsche Bahn die Pünktlichkeitswerte und entsprechende Erläuterungen. Die Werte messen dabei den Anteil pünktlicher Halte an allen Unterwegs- und Endhalten. Ein Zug gilt nur dann als pünktlich, wenn weniger als sechs Minuten zwischen der geplanten und der tatsächlichen Ankunftszeit liegen. Dies wird als betriebliche Pünktlichkeit bezeichnet. Diese lag für den Fernverkehr im August 2024 bei 60,2 Prozent, was eine Verschlechterung im Vergleich zum Wert von 62 Prozent im Juli 2024 darstellt. Beim Nahverkehr konnte die Deutsche Bahn diesen Wert um ein wenig verbessern; die betriebliche Pünktlichkeit lag hier bei 90,7 Prozent.
Allerdings hat sich auch die Reisendenpünktlichkeit im Fernverkehr, welche erstmals seit Anfang 2024 erfasst wird, im letzten Monat verschlechtert. Von 67,2 Prozent im Juli sank dieser Wert auf nunmehr 64 Prozent. Dies bedeutet, dass 64 Prozent der Fahrgäste pünktlich am gebuchten Zielbahnhof angekommen sind, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Fahrplanänderungen, Ausfällen oder Ersatzverbindungen zum Beispiel. Allerdings fließt eine Verspätung hier erst bei einer Abweichung von 15 Minuten in die Statistik ein.
Marodes Schienennetz bremst Fernverkehr
Als Gründe führt die Deutsche Bahn erneut “Baustellen und infrastrukturelle Störungen” auf. Bereits 2023 hatte die DB das Pünktlichkeitsziel von 70 Prozent verfehlt, die Bahn musste Rekordsummen für Entschädigungsanträge aufgrund von Unpünktlichkeit zahlen. Denn das Problem des maroden Schienennetzes wirkt sich weiterhin auf die Pünktlichkeit aus. Mit dem Beginn der Generalsanierung soll die Pünktlichkeit jedoch schrittweise verbessert werden. Zuletzt hatte auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) konkrete Verbesserungen in dieser Hinsicht von der Deutschen Bahn gefordert. Unter anderem aufgrund der hohen Schulden sollen regelmäßigere Berichte eingereicht und in den kommenden Jahren rund 30.000 Stellen abgebaut werden.