Doch kein Streik-freier Sommer auf den Schienen? Kurz vor dem Schlichtungsverfahren im Tarifkonflikt droht die EVG mit ihrer Streikbereitschaft.

Heute beginnt die Schlichtung im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG). Bereits seit Februar waren die Tarifverhandlungen mehrmals gescheitert. Sollte diese erneut scheitern, droht ein langer Bahnstreik noch in den Sommermonaten. Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, gibt es allerdings noch hohe Hürden, die es für einen Arbeitskampf zu bewältigen gibt.

Streiks drohen frühstens Ende August

Immer wieder kommt es zu Streiks. Die EVG hat zwar mittlerweile einer Schlichtung im Tarifstreik zugestimmt, hält jedoch auch weiterhin an der Streikabstimmung fest.

Wir halten einen Streik sehr lange durch. Am Ende werden wir erfolgreich sein, da bin ich mir sehr sicher. Uns ist es sehr ernst.

Martin Burkert, EVG-Vorsitz

Der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière und die Arbeitsrechtsprofessorin Heide Pfarr werden in den kommenden zwei Wochen gemeinsam einen Schlichtungsvorschlag erarbeiten, der den Willen beider Seiten beachtet.

Gegen Ende Juli soll der Schlichtungsvorschlag dann vorgestellt werden. Dabei wird nicht nur der Bundesvorstand der Gewerkschaft, sondern auch rund 110.000 EVG-Mitglieder über die Annahme entscheiden. Es reichen 26 Prozent Stimmen, um das Schlichtungsangebot anzunehmen. Die Durchführung der Urabstimmung wird einige Wochen in Anspruch nehmen, deshalb könnte ein Streik frühstens Ende August beginnen. Erst wenn mindestens 75 Prozent der Teilnehmer zustimmen, kann es zu einem großen unbefristeten Streik bei der Bahn kommen.

Gehaltserhöhungen und Inflationsprämie

Die Deutsche Bahn bietet in zwei Schritten Gehaltserhöhungen an und will zudem eine Inflationsprämie von etwa 3.000 Euro zahlen. Das Gesamtvolumen beläuft sich nach eigenen Angaben der Bahn auf mehr als 1,3 Milliarden Euro im Jahr. Die Schlichter werden in der verfahrenen Tarifauseinandersetzung nun einen Kompromiss finden müssen.

Aufgrund der langen Laufzeit von 27 Monaten und wegen der Höhe der Lohnsteigerung hatte die EVG den rund 140 Seiten langen Tarifvertragsentwurf abgelehnt. Bahn und Gewerkschaft konnten sich dennoch vorerst auf eine Schlichtungskommission einigen und vereinbaren eine vorläufige Friedenspflicht. Nichtsdestotrotz leidet auch die Sozialpartnerschaft durch die Tarifrunden.

Fazit zur Drohung der EVG mit langem Bahnstreik

Im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der EVG wurden bereits wichtige Etappen erreicht. Durch die aktuelle Friedenspflicht können Bahnreisende zwar aufatmen, es wird allerdings bereits jetzt mit der Streikbereitschaft der EVG gedroht. Sollte die Gewerkschaft die neuen Tarifkonditionen erneut ablehnen, könnte es im August zu langen und großen Streiks im Bahnverkehr kommen. Ob diese Drohung einen Einfluss auf die Schichtung hat, bleibt vorerst abzuwarten.

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Autor

Anna Schulte ist als Duale Studentin seit September 2022 im reisetopia Content-Team tätig. Mit einer Ausbildung startete ihr beruflicher Weg in die Reisebranche und mittlerweile hält sie Euch mit aktuellen News des Reisealltags immer up to date.

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