Lange spielte die Kranich-Airline schon mit dem Gedanken, nun wird es Realität: Lufthansa wird ab kommendem Winter einen Großteil der Langstrecken der Günstig-Tochter Eurowings von Düsseldorf ins eigene Hub nach Frankfurt verlegen.

Bereits zum Winterflugplan 2019/2020 werden Maschinen der Eurowings von Frankfurt am Main in Richtung Mauritius, Barbados und Windhuk abheben. Damit setzt Deutschlands Flagcarrier schon seit langem grassierende Pläne in die Tat um. Auch in Düsseldorf werden einige Langstrecken bleiben, voraussichtlich aber hauptsächlich Business-Strecken

Mutter und Tochter Hand in Hand in Frankfurt

Bei der Expansion nach Frankfurt und München soll Eurowings keineswegs als Konkurrenz für die Muttergesellschaft auftreten, viel mehr möchte man beide Airlines miteinander verzahnen. So würde die Lufthansa mit Zubringerflügen die Langstrecke von Eurowings in der Mainmetropole füttern. Bereits in München werden ab Juni die Flüge nach Bangkok von Eurowings durchgeführt, allerdings unter einer Flugnummer der Lufthansa.

Durch die Verlegung der Langstrecken nach Frankfurt und ähnlichen Plänen in München, erhofft man sich laut eigener Aussage eine höhere Auslastung der Flüge, durch die direkte Anbindung an das Lufthansa-Netz. Bereits in Zürich testete der Kranich-Konzern ein identisches Konzept mit Swiss und der Günstig-Tochter Edelweiss und das scheinbar mit Erfolg.

Düsseldorf verliert allerdings nicht alle Langstrecken, denn der Wegfall der Airbus A330 von Eurowings soll durch die vier Airbus A330 von Brussels Airlines, die ebenfalls für Eurowings fliegen, zumindest teilweise aufgefangen werden. Diese kommen allerdings wohl auch zukünftig hauptsächlich auf den Routen nach Nordamerika zum Einsatz. Diese Maschinen verfügen, anders als die von SunExpress betriebenen, auch über eine Business Class.

Außen Eurowings, innen Lufthansa

Die neuen Langstreckenflüge mit Eurowings ab Frankfurt und München sollen dabei nicht nur von der Günstig-Tochter selbst, sondern auch von Lufthansa vermarktet werden. Außerdem sollen die Flüge “1:1” an das Lufthansa-Produkt angeglichen werden, was allerdings wohl keine Umrüstung der Maschine zur Folge hat. Der Service soll sich aber komplett an der Lufthansa orientieren, das heißt konkret, dass es kostenfreie Mahlzeiten, ein kostenfreies Entertainment-Programm und mehr geben wird. Ob bei allen Tarifen auch ein Gepäckstück enthalten ist, ist bislang noch nicht bekannt.

Insgesamt sollen vom Umzug nach Frankfurt und München alle sieben Eurowings-Langstreckenmaschinen betroffen sein, die aktuell von SunExpress betrieben werden. Diese sollen gleichmäßig auf die Hubs in Frankfurt und München verteilt werden, was konkret wohl eine Aufteilung auf vier Maschinen für die Basis in Frankfurt und drei Maschinen für die Basis in München bedeutet. Der gesamte Umzug soll allerdings erst im Jahr 2020 erfolgen. Bislang ist zudem unklar, ob die Maschinen insofern umgerüstet werden, dass sie im Innenraum ein Lufthansa- oder Eurowings-Branding tragen und ob es eine Business Class geben wird.

Die Sitze in den Eurowings-Maschinen sind in der Economy Class (Basic und Smart) genauso wie in der Premium Economy Class (Best) identisch zu denen der Lufthansa, einzig beim Fußraum gibt es Unterschiede. Möglicherweise entscheidet man sich allerdings einzig dazu, den Fußraum anzupassen, was ohne große bauliche Änderungen möglich ist. Dass gesondert eine Business Class eingebaut wird, lässt sich bislang nicht aus der Pressemeldung der Lufthansa herauslesen, erscheint für Urlaubsstrecken allerdings auch eher unwahrscheinlich, wenngleich möglich.

Fazit zur Verlegung der Eurowings Langstrecken

Dass Eurowings auch mit der Langstrecke nach Frankfurt kommen würde, war durchaus zu erwarten, aber dass die komplette Urlaubs-Langstrecke nun von Düsseldorf nach Frankfurt und München zieht und dass schon zum kommenden Winterflugplan, dürfte den ein oder anderen dennoch überraschen. Nun lässt die Lufthansa also die eigene Günstig-Tochter an den größten Hubs Fuß fassen, in Frankfurt sicherlich auch um ein Statement gegen Condor zu setzen. Das wird sicherlich nicht jeder Passagier begrüßen, auch wenn es sich letzten Endes um ein identisches Lufthansa-Produkt handeln soll – nur ob mit oder ohne Business Class ist noch nicht klar.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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