Eurowings konnte sich mit der Gewerkschaft ver.di über einen Krisen-Tarifvertrag einigen. Dieser schützt einen Großteil der Mitarbeiter vor möglichen Streichungen bis Frühjahr 2022 – allerdings gehen damit auch einige Einschnitte einher.
Einige Mitarbeiter der Lufthansa-Günstig-Tochter Eurowings können aufatmen: Danke eines Sanierungs-Tarifvertrages konnte sich das Unternehmen mit der Gewerkschaft ver.di einigen, um gut 2.000 Stellen bis März nächsten Jahres vor etwaigen Streichungen zu sichern. Allerdings hat dieser Deal einen nicht unwesentlichen Harken für die Betroffenen. Das berichtet unter anderem aero.de.
„Notwendiger Schritt, die Krise zu bewältigen“
Immerhin 2.000 der insgesamt 2.500 Arbeitsplätze bei den Flugbegleitern und dem Bodenpersonal der Kranich-Tochter Eurowings, bleiben bis zum 31. März 2022 von möglichen Streichungen verschont. Dafür müssen die Mitarbeiter allerdings auf Teile ihres Gehalts und der Altersvorsorge verzichten. Darauf einigte sich Eurowings mit der Gewerkschaft ver.di.
So soll sich Eurowings mit der Gewerkschaft nach „harten und monatelangen“ Verhandlungen auf das Aussetzen einer betrieblichen Altersvorsorge und der Reduzierung des Weihnachts- und Urlaubsgeld um fünf Prozent geeinigt haben – das gilt zumindest für das Kabinenpersonal. Für Mitarbeiter des Bodenbetriebs entfällt das 13. Gehalt und der Urlaubsanspruch für dieses Jahr wird ebenfalls reduziert. Während das Bodenpersonal diesen Maßnahmen bereits zustimmte, möchten die Kabinen-Crews bis diesen Freitag darüber abgestimmt haben.
Die Vereinbarung mit Sozialpartnern und der Krisenbeitrag der Kabinen-Mitarbeiter von Eurowings Deutschland ist ein notwendiger Schritt, die schwere Krise bewältigen und die Zukunft des Unternehmens nachhaltig sichern zu können.
Eurowings-Statement
Weiter gab ver.di an, sich dafür einsetzten zu wollen, dass Flugbegleiter aus anderen Lufthansa-Tochterunternehmen bei Eurowings eine Perspektive finden können. Laut der Gewerkschaft führe man dahingehend bereits Tarifverhandlungen und fordere „eine finanzielle Anerkennung der bisherigen Berufserfahrung im Konzern“.
Neueinstellungen geplant: Eurowings sieht Aufschwung im Sommer
Darüberhinaus kündigte Eurowings an immerhin 130 neue Flugbegleiter einstellen zu wollen – besonders mit Blick auf die normalerweise verkehrsstarken Sommermonate. Denn hier zeigt sich die Lufthansa-Tochter recht optimistisch und geht aktuell denn auch von einer „Belebung der touristischen Nachfrage ab Sommer 2021“ aus. So erwartet Eurowings beim Fall von Reisebeschränkungen, der weiteren Verbreitung des Impfstoffes und besserer, beziehungsweise effizienterer Test-Strategien eine (dynamische) Wiederbelebung des touristischen Verkehrs in Europa.
Überhaupt geht die Günstig-Airline dabei auch wieder von einer möglichen Vollbeschäftigung beim Kabinenpersonal aus. Dabei soll auch der „Nachhol-Effekt“, sowie eine schlechtere Positionierung der Konkurrenz – auch dank einiger Basen-Schließungen von Ryanair und easyJet in Deutschland – das Geschäft von Eurowings beflügeln.
Fazit zur Einigung zwischen Eurowings und ver.di
Die Pandemie hinterlässt besonders in der Reisebranche teils enorm heftige Spuren. Auch der Lufthansa-Konzern, respektive Tochter Eurowings, leiden sehr unter den Auswirkungen. Das führt natürlich leider auch zu nicht unwesentlichen Einschnitten beim Personal. Genau hier konnten sich bei Eurowings die Gewerkschaft ver.di und das Unternehmen nun auf einen Kompromiss einigen, der die Betroffenen sicherlich etwas Luft zum atmen verschafft, wenngleich die Einschnitte natürlich auch nicht ganz ohne sind.