Ein Stelleninserat des deutschen Ferienfliegers Eurowings Discover sorgte für Unmut beim Kabinenpersonal der Swiss. Die Gewerkschaft der Airline-Crew übt nun scharfe Kritik und spricht von „Hohn“ den Angestellten gegenüber.

Nicht lange ist die Hiobsbotschaft her: Infolge der Corona-Krise hatte die Swiss kürzlich angekündigt, ihre Flotte um 15 Prozent zu verkleinern und bis zu 780 Stellen abbauen zu müssen. Tatsächlich sollen dann etwa 550 Swiss-Mitarbeitende vergangenen Monat ihre Kündigung erhalten haben. Am stärksten betroffen vom Stellenabbau sollen die Flight Attendants gewesen sein. Nun sollen im Intranet der Konzern-Tochter Swiss vor Kurzem Eurowings-Discover-Stellenausschreibungen publiziert worden sein, mit dem Hinweis, sich dort zu bewerben. Dies zog scharfe Kritik seitens der Gewerkschaft nach sich, wie unter anderem Airliners.de berichtet.

Abbau in der Schweiz, Aufbau in Frankfurt

Am 24. Juli war es endlich soweit – und die neue Fluggesellschaft Eurowings Discover hob zu ihrem ersten Jungfernflug von Frankfurt nach Mombasa ab. Nun ist die Lufthansa-Tochter für ihre Expansionsziele auf der Suche nach Kabinenpersonal – bei der Konzerntochter Swiss, die erst kürzlich coronabedingt Hunderte von Mitarbeitenden entlassen musste. Pikantes Detail: Eine Flugbegleiterin in einer Einstiegsposition bei Eurowings Discover soll laut Stellenausschreibung 2‘000 Euro brutto erhalten. Hinzu kommen noch Extraeinnahmen durch die Beteiligung am Bordverkauf. Die Eurowings-Discover-Ausschreibungen sollen nun harsche Kritik von der Gewerkschaft Kapers, die das Kabinenpersonal vertritt, hervorgerufen haben.

Grund: Dieses Gehalt ist im Vergleich zur Schweiz, wo massenhaft Personal abgebaut wurde, relativ gering. Abbau in der Schweiz, Aufbau in Frankfurt und hinzukommt: Der Aufruf beim Personal der Swiss, sich bei dem Lowcost-Carrier zu bewerben. Dieses Vorhaben erwecke den Verdacht, dass Lufthansa die Krise ausnutzen wolle, um ihre Kosten langfristig zulasten der Mitarbeitenden zu senken, so Präsidentin der Gewerkschaft Kapers Sandrine Nikolic-Fuss.

Sie sprach sogar von „einer Ohrfeige den Angestellten gegenüber”. Ein „Hohn“ sei es, respektlos, dass hierzulande Stellen abgebaut würden, man aber gleichzeitig mit deutlich schlechter bezahlten Jobs bei der neuen Billig-Airline werbe. Bei deutschen Angestellten sorgte das Vorhaben ebenfalls für Kritik. Auch Sunexpress-Mitarbeitenden soll letztes Jahr nach dem Aus der Fluggesellschaft empfohlen worden sein, sich zu deutlich schlechteren Konditionen bei Eurowings Discover zu bewerben.

Fazit zum Unmut über das Eurowings-Discover-Inserat

Nachdem bei der Premium-Airline Swiss kürzlich Hunderte von Stellen abgebaut wurden, schaltete die neue Lufthansa-Tochter Eurowings Discover ein Stelleninserat im Intranet der Swiss, mit dem Hinweis, sich dort zu bewerben – zu vergleichsweise deutlich schlechteren Konditionen. Dies sorgte für einen Aufschrei bei der Gewerkschaft der Airline-Crew.

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