Wer im Juli 2024 mit der Bahn oder dem Flugzeug verreist ist, wird bereits erahnen können, dass die Pünktlichkeitsbilanz sowohl in der Luft als auch auf der Schiene nicht sonderlich positiv ausfällt. Dabei konnte die Deutsche Bahn eine Steigerung gegenüber dem Vormonat aufstellen.

Wie die Regierungsbehörde EUROCONTROL in ihrer Übersicht zur Netzwerkleistung für den Monat Juli 2024 aufzeigt, konnte im Vergleich zum Juli 2023 ein erhöhtes Verkehrsaufkommen im europäischen Luftverkehrsnetz festgemacht werden. Zeitgleich sind Flugverspätungen massiv in die Höhe geschnellt. Das hat unterschiedliche Ursachen, wie unter anderem zunehmende Extremwetterbedingungen. Auch auf der Schiene kam es zu Einschränkungen, bedingt durch Naturgewalten – jedoch vornehmlich im Juni. Schließlich konnte im Juli die Pünktlichkeit der Deutschen Bahn (DB) im Vergleich zum Vormonat verbessert werden, wie es in ihrer Erläuterung der Pünktlichkeitswerte für den Juli 2024 heißt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Weder Bahn noch Luftfahrt können auf einen erfolgreichen Juli zurückblicken – zumindest was die Pünktlichkeit betrifft
  • Zwar konnte die DB eine Steigerung ihrer Pünktlichkeit gegenüber dem Vormonat verzeichnen, doch liegt der Konzern nach wie vor von seinen Jahreszielen entfernt
  • Auch die europäische Luftfahrt hat einen Anstieg an Verspätungen im Juli zu verzeichnen

DB im Juli pünktlicher

Zahlreiche Unwetter erschwerten es der Deutschen Bahn, die Pünktlichkeit im Juni 2024 einzuhalten. Etwas erfreulicher blickt man auf den Juli 2024 zurück. Schließlich konnte die Pünktlichkeit im Fernverkehr im Vergleich zum Vormonat um 9,1 Prozent gesteigert werden. Auch die Reisendenpünktlichkeit – sprich die Auskunft über die Pünktlichkeit der Züge während einer gewissen Zeitspanne – beläuft sich indessen auf 67,2 Prozent, was einer Steigerung um 11,9 Prozent gegenüber dem Juni 2024 entspricht.

Die Unwetter sorgten zudem für schwerwiegende Flutschäden in vielen Teilen Deutschlands

Auch im Regionalverkehr konnte der DB-Konzern eine Verbesserung seiner Pünktlichkeit im Vergleich zum Vormonat aufstellen – zumindest um 1,1 Prozent.

Als pünktlich gilt ein Zug, der unter sechs Minuten Verspätung hat

Wenngleich die Deutsche Bahn im Juli eine Verbesserung ihrer Pünktlichkeit gegenüber dem Vormonat aufstellen konnte, muss berücksichtigt werden, dass die Werte im Juni durch diverse Ereignisse, wie Unwetter, beeinflusst wurden. Dies gilt es bei der Gegenüberstellung zu beachten. Wie der Konzern bereits mitteilte, wird die Bahn ihr eigens gestecktes Pünktlichkeitsziel für das Jahr 2024 voraussichtlich nicht erreichen.

Im Durchschnitt 6,5 Minuten Verspätung pro Flug

Wie eingangs erwähnt, verursachten Unwetter Chaos auf der Schiene und an Flughäfen. Dass sich dies in der Folge auf die Netzwerkleistung im Flugverkehr auswirkt, scheint offensichtlich. In ihrem Bericht legt die Regierungsbehörde EUROCONTROL diverse Daten rund um das Verkehrsaufkommen im europäischen Luftverkehrsnetz offen. So wurde auf europäischer Ebene allein im Juli ein Durchschnitt von 6,5 Minuten Verspätung pro Flug erreicht. Das entspricht einer Steigerung um 64 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Zu den Gründen für die vermehrten Verspätungen zählen unter anderem Überlastungen und Kapazitätsengpässe, aber auch Unwetter, Umleitungen aufgrund militärischer Aktivitäten und der große CrowdStrike-Ausfall am 19. Juli.

Geht man bei den Ursachen für die Verspätung ins Detail, so lässt sich feststellen, dass im Juli dieses Jahres rund 40 Prozent mehr Flugverspätungen auf Wetterereignisse zurückzuführen sind, als es im Vorjahresmonat waren.

Um die Kapazitätssteigerung voranzutreiben, sollen mehr Fluglotsen rekrutiert werden

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die allgemeine Ankunftspünktlichkeit, welche sich jedoch nur minimal (um zwei Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat verschlechtert hat. Die Flugplaneinhaltung ist jedoch massiv zurückgegangen. In Hinblick auf das nächste Jahr fordert die Regierungsbehörde, dass eine strukturelle Verbesserung vorgenommen wird. Im Zuge dessen sollen nicht nur Prozesse der Netzwerkbetriebsplanung und Kapazitätslieferung überarbeitet werden, auch soll die Einhaltung des Flugplans sichergestellt werden. Letztlich soll ein verstärkter Fokus auf netzwerkorientierte Lösungsansätze für das Wettermanagement gelegt werden.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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