Die Luftfahrt in der EU muss sich in den nächsten Jahren massiv umstrukturieren. Denn bis 2050 müssen Flugzeuge mindestens 70 Prozent nachhaltige Kraftstoffe verwenden.
Das Europaparlament geht einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltige Kraftstoffe. Es wurde beschlossen, dass die Flugzeuge im Flugverkehr bis 2050 mit 70 Prozent nachhaltigen Treibstoff betankt werden müssen. Die EU-Staaten müssen noch zustimmen, aber dies gilt lediglich als Formsache, wie die Süddeutsche berichtet.
Schritt für Schritt in Richtung Nachhaltigkeit
Im April dieses Jahres hatte das Europäische Parlament eine Neugestaltung des EU-Emissionshandels (ETS) genehmigt. Demnach erhalten Fluggesellschaften eine Entlastung in Milliardenhöhe, wenn sie Sustainable Aviation Fuels (SAF) nutzen. Airlines können diese finanzielle Hilfe von 2024 bis 2030 in Anspruch nehmen, um die Mehrkosten für den nachhaltigeren Treibstoff auszugleichen. Nun geht das Europaparlament in Straßburg noch einen Schritt weiter und teilte mit, dass bis 2050 70 Prozent der Treibstoffe im Flugverkehr nachhaltig sein sollen. Um das Vorhaben wirksam zu machen, müssen die EU-Staaten noch zustimmen. Das gilt aber nur als reine Formsache.
Dazu wurden auch Zwischenziele festgelegt. Demnach müssen ab 2025 dem Kerosin schon nachhaltige Kraftstoffe beigemischt werden, um die Quote von zwei Prozent in den nächsten Jahren in Etappen zu steigern. Des Weiteren muss das Kraftstoffgemisch zu bestimmten Teilen aus synthetischen Kraftstoffen, wie E-Kerosin bestehen. Demnach sollen die Fluggesellschaften ab 2025 eine Beimischquote von 2 Prozent nachhaltigem Treibstoff bei einer Unterquote von 1,2 Prozent E-Kerosin erfüllen. Ab 2030 müsste 30 Prozent und 2040 42 Prozent nachhaltiger Treibstoff enthalten sein.
Nach Angaben des EU-Parlaments ist die zivile Luftfahrt für 13,4 Prozent der CO₂-Emissionen im Verkehrssektor der EU verantwortlich. Darum zielt das Fit-for-55-Paket und der darin enthaltene Gesetzesentwurf darauf ab, die Treibhausgasemissionen in der EU um mindestens 55 Prozent zu senken. Bis 2030 soll dieses Ziel erreicht werden.
Das Fit-for-55-Paket sorgt bei einigen für Unmut
Doch in der Realität ist dieses Vorhaben nicht so leicht. Laut aero.de werden Korrekturen des EU-Klimaprogramms Fit-for-55 seitens der Fluggesellschaften gefordert. Dieses Vorhaben sei zwar gut gemeint, aber bedroht die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Airlines durch die schlechte Aufmachung. Die Beimischungsquoten ab 2025 würden die Fluggesellschaften sehr belasten, daher ist die Industrie eher für eine Klimaabgabe, die abhängig von dem Endziel der Passagiere sein soll.
Der Condor-Chef Ralf Teckentrup bemerkte außerdem die hohen Belastungen der Flugticketpreise durch die verschiedenen staatlichen Gebühren wie zum Beispiel über die Flugsicherung. Des Weiteren könnten keine neuen und effizienteren Flugzeuge im gewünschten Maß angeschafft werden, da die Fluggesellschaften durch die zusätzlichen Belastungen die finanziellen Mittel nicht hätten.
Man nimmt uns die Möglichkeiten, in die neue Technologie zu investieren.
Condor-Chef Ralf Teckentrup
Das Thema der Nachhaltigkeit in der Luftfahrt ist schon länger ein hitziges Thema. Immer wieder kommt es zu Debatten zu angekündigten Klimaregulierungen. In diesem Fall haben sich die Fluggesellschaften unter anderem gegen das Fit-for-55-Paket ausgesprochen, da es die Wettbewerbsfähigkeit beeinflusst, zu finanziellen Notlagen führen kann und schlussendlich auch für Passagiere wesentlich höhere Kosten bedeuten könnte.
Fazit zum Gesetzesentwurf für eine nachhaltigere Luftfahrt
Bereits im April sicherte das Europäische Parlament den Fluggesellschaften eine Entlastung in Milliardenhöhe zu, wenn diese nachhaltige Kraftstoffe verwenden. Diese Förderung kann von 2024 bis 2030 in Anspruch genommen werden. Doch sowohl die deutsche Lufthansa als auch Condor sprechen sich gegen die Bestimmungen aus.