Die EU hat über die Easa Leitlinien für Flugreisen während der Corona-Pandemie vorgelegt. Die Einhaltung des Mindestabstands und die Maskenpflicht sind dabei von großer Bedeutung. Ein Vorschlag, um das zu gewährleisten, ist beispielsweise ein Nutzen von leeren Sitzen und Sitzreihen. Die IATA hatte diese Maßnahme kürzlich vehement abgelehnt.
Durch die Corona-Pandemie hat sich der Flugverkehr grundlegend geändert. Neue Hygienemaßnahmen und -regelungen sind an der Tagesordnung. Dabei reicht es von einer Maskenpflicht an Flughäfen und an Bord über neue Anzüge für die Crew bis zur Freihaltung von Sitzen im Flugzeug. Die EU hat nun über die Easa Maßnahmen für Flugreisen während der Corona-Pandemie empfohlen.
Kein Flug ohne Sicherheitsabstand und Maskenpflicht
Die EU-Behörde für Luftfahrtsicherheit (Easa) und die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde (ECDC) haben neue Maßnahmen für den Luftfahrtverkehr während Pandemie-Zeiten vorgelegt und neben einer Maskenpflicht für den gesamten Zeitraum des Fluges eine Einhaltung des Sicherheitsabstands von 1,5 Metern an Bord empfohlen.
Um den nationalen und internationalen Flugverkehr wieder aufzunehmen und den Passagieren gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit zu geben, sind die neuen Hygieneregeln essenziell. Da die Maßnahmen lediglich Empfehlungen und somit nicht im Gesetz fest verankert sind, muss an die Fluggesellschaften appelliert werden, diese Vorschläge wahrzunehmen und umzusetzen. In den von der Bundesregierung für den Flugverkehr vorgestellten Hygienemaßnahmen waren leere Sitze noch nicht Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen gewesen.
Der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern soll mit einem freigelassenen Mittelsitz oder einer freien zweiten Reihe im Flugzeug umgesetzt werden. Wie vor ein paar Tagen bereits die IATA diskutierte, soll der Bordservice nun massiv eingeschränkt und auch teilweise vollständig eingestellt werden. Die IATA erwog diese Möglichkeiten für Kurz- und Mittelstreckenflüge, eine Entscheidung für ein Vorgehen bei Langstreckenflügen steht weiterhin aus. Außerdem sollen alle Passagiere und die Crew vom Zeitpunkt des Boardings beginnend bis zur Ankunft am Reiseziel eine Maske tragen, so wie es momentan in sämtlichen öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht ist. Von dieser Regelung ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren. Die medizinischen Schutzmasken sollen alle vier Stunden gewechselt werden, daher sollten sich Passagiere vor dem Reiseantritt mit ausreichend Maskenvorrat ausstatten. Falls Ihr keine oder nicht genügend Masken im Haus habt, sind die Airlines angehalten, einen Vorrat für Reisende bereitzuhalten und sie mit einem Mundschutz zu versorgen.
Ziel dieser strikten Hygieneregelungen ist ein erhöhtes Sicherheitsgefühl bei Reisen und der Beitrag der Luftfahrtbranche zur Eindämmung des Coronavirus.
IATA lehnt Freihalten des Mittelsitzes strikt ab
Wie wir vor geraumer Zeit schon einmal berichtet haben, lehnt die Internationale Luftverkehrsvereinigung (IATA) Vorgaben zur Einhaltung des Sicherheitsabstands an Bord vehement ab. Grund für die Ablehnung seitens des Verbands ist die Unwirtschaftlichkeit des Fliegens, da die Bordkapazität nicht mal annähernd gewinnbringend ausgenutzt werden kann. Um finanzielle Verluste zu vermeiden, müssten damit einhergehend die Ticketpreise drastisch erhöht werden.
Fazit zu den Empfehlungen der EU
Dass die Gesundheit der Passagiere an erster Stelle steht und dadurch mit einigen Einbußen in puncto Komfort zu rechnen ist, sollte jedem klar sein. Die EU gibt mit diesen Maßnahmen aber lediglich eine Empfehlung und verpflichtet die Airlines nicht zu der Einhaltung der Standards. Es bleibt also spannend, welche Airlines wirklich diesen Empfehlungen folgen und welche nicht. Besonders spannend ist es sicherlich auch im Hinblick auf den Lufthansa Konzern, der sich kürzlich wieder dazu entschieden hatte, den Mittelsitz zu besetzen.