Die neuen Regelungen zur einfacheren und koordinierten Bestimmung von Corona-Risikogebieten innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten rücken näher, so sollen diese kurz vor dem Abschuss stehen.
Viele Reisende sind auch aktuell häufig noch verunsichert, ob der verschiedenen Risikogebietsbestimmungen und -beschränkungen, da jedes EU-Land eigene Regelungen hat, um diese zu bestimmen. Dass sich das ändern soll, ist schon länger beschlossen worden, nun nimmt die geplante einheitliche Regelung aber deutlichere Formen an, wie fvw berichtet.
Einigung steht kurz bevor
Die neue Regelung, die eine Vereinheitlichung und gemeinsame Koordinierung zwischen allen EU-Staaten einführen soll, soll auf einer Art gemeinsamen Karte basieren, auf der Risikogebiete – je nach Grad – entsprechend farblich markiert werden sollen. Wobei natürlich Länder und Gebiete, die nur eine geringe Anzahl an Corona-Infektionen vorweisen, keinerlei Beschränkungen gelten sollen. Bis dato regelte jedes EU-Land die Beschränkungen und Risikogebiets-Bestimmungen selbst, was vor allem zur Verwirrung bei Reisenden führte, schließlich gab es hier teils enorme Unterschiede. Die neue gemeinsame Regelung, in Form einer Karte, soll das nun ändern und für Vereinheitlichung sorgen. Für die Karte soll die europäische Gesundheitsagentur ECDC verantwortlich sein und wöchentlich aktualisiert werden.
Noch ist jene Karte aber noch nicht in trockenen Tüchern, allerdings sollen die Gespräche weit fortgeschritten sein. So sollen bereits auch für “schwierige Themen wie einer gemeinsamen Datenanalyse und einem gemeinsamen Mapping [..] gute Lösungen gefunden” worden sein, wie ein Sprecher mitteilte. Auch eine Mehrheit, die zur Annahme und Durchsetzung des gemeinsamen Ansatzes führen würde, sei demnach bereits in Reichweite. Wann genau diese Karte kommen könnte, ist noch nicht klar, allerdings dürfte es nicht mehr allzu lange dauern. Schon in der kommenden Woche könnte der Vorschlag vom Rat der Europaminister durchgewunken werden.
Grün, orange, rot und grau
Beim Farbsystem würden Länder, die in den letzten 14 Tagen weniger als 25 Fälle je 100.000 Einwohner vorweisen – der sogenannte 14-Tage-Inzidenz – und wo die Infizierten-Rate bei weniger als vier Prozent liegt, mit der Farbe Grün markiert werden. Bei einem Inzidenz von weniger als 50, sowie bei einer positiven Testrate von mehr als vier Prozent, wird das jeweilige Land als orange markiert. Orange soll so auch bei Ländern gelten, die einen Inzidenz zwischen 25 und 150 Fällen haben und sich die Rate positiver Tests jedoch bei unter vier Prozent bewegt. Mit rot die höchste Einstufung würden Staaten erhalten, die einen Inzidenz von 50 oder mehr und eine Rate positiver Tests von mehr als vier Prozent vorweisen, oder der Inzidenz bei 150 oder mehr liegt. Länder die nur ungenügende Daten vorlegen können, werden grau markiert.
Anfang September brachte die EU-Kommission den anfänglichen Vorschlag ein, um eine gemeinsame Lösung zwischen den EU-Ländern zu schaffen. Allerdings sehen Kritiker auch Problematiken zum Beispiel im Hinblick auf die unterschiedlichen Gesundheitssysteme gegeben, die beispielsweise mit unterschiedlichen Leistungen aufwarten. Was bis dato nicht vereinheitlicht werden sollen, sind – zumindest bei den Farben rot und orange – die Quarantäne- und Testpflichten.
Fazit zum Plan einer gemeinsamen EU-“Corona-Karte”
Eine Vereinheitlichung bei den Bestimmungen der Risikogebiete innerhalb der Europäischen Union ist natürlich absolut sinnvoll und dürfte besonders von Reisenden begrüßt werden. Natürlich macht der Plan das Reisen nicht unbedingt leichter, jedoch bedarf es künftig mehr, beziehungsweise genauerer Gewissheit, ob der Risikogebiete herrschen. Ob weitere gemeinsame Regelungen geschaffen werden, bleibt abzuwarten, wäre aber definitiv zu begrüßen. Natürlich immer mit Blick auf die Sicherheit und Sinnhaftigkeit dieser.
