Am Mittwochabend absolvierte der neue Airbus A321XLR seinen langersehnten Jungfernflug. Von Hamburg aus startete der bisher kleinste Airbus-Langstreckenjet und zog einige Schleifen über der Nordsee.
Über viereinhalb Stunden war der neue Airbus A321XLR in der Luft. Der lang ersehnte Jungfernflug des Langstreckenjets startete in Hamburg am Flughafen Finkenwerder, an Bord war eine fünfköpfige Crew bestehend aus Piloten und Ingenieuren, so der NDR.
Der Hoffnungsträger Airbus A321XLR
Das Prinzip des neuen Airbus A321XLR ist es, große Reichweite mit einer kleinen Maschine zu kombinieren. Ganze 8.700 Kilometer soll der Airbus ohne Zwischenstopp zurücklegen können. Das wäre ein Direktflug von Deutschland aus auf die Malediven. Dementsprechend auch der Slogan, der den Rumpf der Maschine ziert: Flying Extra-Long-Range.
Damit das auch funktioniert, hat der Flieger mehrere zusätzliche Tanks für ausreichend Treibstoff. Der Plan ist es, den Airbus A321XLR bei Langstreckenflügen einzusetzen, auf denen sich ein Großraumjet wegen zu geringer Ticketnachfrage nicht lohnt.
Testflug ist erst der Anfang
Doch bevor der neue Airbus auch mit Passagieren an Bord in Betrieb genommen werden kann, muss er noch einige Tests absolvieren. Ein besonderer Knackpunkt ist hierbei der Brandschutz zwischen dem zusätzlichen Tank und den Kabinen. Die Zulassung gestaltet sich unter anderem deswegen ein wenig schwierig.
Die Auslieferung wurde bereits von ursprünglich Ende 2023 auf Anfang 2024 verschoben. Bestellungen gibt es jedoch bereits einige. Knapp 500 Anfragen zählt das Unternehmen bereits.
Entscheidender Wendepunkt im Konkurrenzkampf zwischen Boeing und Airbus?
Wie jeder weiß, stehen Boeing und Airbus schon seit langem in direkter Konkurrenz zueinander. Klappt das Vorhaben des Unternehmens, den Airbus A321XLR auf Langstrecken zu etablieren, wäre das ein signifikanter Vorsprung gegenüber dem Konkurrenten aus der USA. Denn eine derartige Maschine hat Boeing zurzeit nicht im Angebot. Die Boeing 757 hingegen wird älter und bei Airlines mittelfristig gesehen die Flotte verlassen müssen. Die Boeing 737 MAX 10 wäre die naheliegendste Alternative des Flugzeugbauers aus Seattle. Eine kleinere Variante der Boeing 787 wurde ebenfalls diskutiert, jedoch früh bei den Entwicklungen als Idee verworfen.
Fazit zum Jungfernflug des Airbus A321XLR
Der Jungfernflug des Airbus A321XLR wurde lange mit Spannung erwartet. Doch das ist nur der Anfang. Die neue Maschine muss sich noch einigen Tests unterziehen, um schließlich auch mit Passagieren an Bord zu starten. Wann es so weit sein wird, ist noch offen. Vor 2024 wird jedenfalls nicht mit einer Lieferung gerechnet.