Wegen personeller Engpässe könnte es im deutschen Flugverkehr schon bald zu erheblichen Verzögerungen kommen, das glaubt zumindest die Gewerkschaft der Flugsicherung.

Während der letzten eineinhalb Jahre war im Flugverkehr nichts so, wie man es kannte. Die Anzahl der Starts und Landungen gingen auf ein selten dagewesenes Minimum herunter. Dies spürten alle – Airlines, Flughäfen und auch die Flugsicherung. Auf das Wiederhochfahren des Flugverkehrs sei man aufgrund flexibler Tarife gut vorbereitet, schätzt die Deutsche Flugsicherung. Doch die eigene Gewerkschaft widerspricht dem. Bereits vor der Krise bestand ein erheblicher Personalmangel, der durch Corona nur verdeckt wurde, berichtet der fvw.

Verkehrsaufkommen von 60 Prozent schon zu viel

Man sieht sie in der Regel nicht, doch ohne sie würde das System Luftfahrt nicht funktionieren: Die Flugsicherung. Während der Corona-Pandemie operierte auch sie unter dem normalen Niveau und bereitet sich jetzt auf einen Anstieg der Flugbewegungen vor. Der Chef der Deutschen Flugsicherung Arndt Schoenemann hat am Wochenende verkündet, dass man bestens vorbereitet sei, da die tariflichen Bestimmungen einen flexiblen Einsatz der Fluglotsen und Flugtechniker ermöglichen würden.

Der Flugverkehr nimmt weiter zu – die Flugsicherung kommt an ihre Grenzen

Doch mit dieser Aussage stößt er auf Widerstand! Und zwar von der Gewerkschaft der Flugsicherung. Ihr Bundesvorsitzender Matthias Maas ist überzeugt, dass es ein erhebliches Personalproblem gibt, das in den nächsten Wochen auf die Flugsicherung zukommt und zu Verzögerungen führen kann. Mit dem aktuellen Personal könnte man gerade einmal 60 Prozent des Vorkrisenniveaus bewältigen, so die Gewerkschaft.

Corona hat die Umstände verdeckt

Die Gewerkschaft stützt ihre Annahmen darauf, dass es bereits im Jahr 2018/2019 – also vor Ausbruch der Corona-Pandemie immer wieder zu Engpässen gekommen sei. Dass dann Corona “dazwischen” kam, führte dann dazu, dass der Personalmangel etwas verdeckt wurde – da ja nicht so viel Bedarf an den Aufgaben der Flugsicherung bestand.

Die Folge des Engpasses wären Verspätungen im Flugverkehr

Der jetzt prognostizierte Anstieg ist nicht ohne Überstunden möglich. Denn um alle wichtigen Kontrollen an allen Standorten durchzuführen, gibt es nicht genug Personal. Die Folge wären angeordnete Überstunden für das Flugsicherungspersonal sowie eine Steigerung der Verspätungsminuten im Flugverkehr – zwei Dinge, die beide vermieden werden sollten. Daher fordert die Gewerkschaft die Deutsche Flugsicherung nun zu Gesprächen auf.

Fazit zu den möglichen Engpässen in der Flugsicherung

Die Gewerkschaft und die Deutsche Flugsicherung sind sich uneinig darüber, wie gut man für die Rückkehr zur Normalität im Flugverkehr aufgestellt ist. Während die eine Seite von einer idealen Ausgangsposition ausgeht, fürchtet die andere eine Überbelastung mit erheblichen Engpässen. Das wichtigste ist hier sicherlich, dass man sich schnellstmöglich zu Gesprächen trifft, um die Lage geklärt zu haben, wenn der Flugverkehr bald wieder noch mehr Fahrt aufnehmen sollte.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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