Eine der wichtigsten Fluggesellschaften der Welt verschiebt den Start aller Flüge auf den 1. Juli 2020 und möchte selbst dann nur mit einem kleinen Programm starten. Für Flüge in den kommenden Monaten bedeutet das nichts Gutes.
Rund um das Coronavirus gibt es nach zahlreichen Meldungen zur Einstellung des Flugbetriebs nun mehr auch zahlreiche, welche sich auf die Wiederaufnahme des Flugbetriebs beziehen. Auch Emirates hatte zwischenzeitlich wieder vereinzelte Flüge aufgenommen – ein regulärer Passagierbetrieb war und ist das aber nicht. Etihad Airways dagegen plant weiterhin schon im Mai wieder mit einem relevanten Flugprogramm zu starten. Eine ähnliche Hoffnung hatte manch einer in Hinblick auf Emirates, doch neue Flugplandaten, über die der Blog Paddle your own Kanoo zuerst berichtet hatte, zeigen das Gegenteil.
Emirates Flüge sollen erst ab dem 1. Juli 2020 wieder starten
Die arabische Fluggesellschaft Emirates ist ein Gradmesser für die Branche, da sie ausschließlich auf internationalen Flügen unterwegs ist und einen Fokus darauf legt, verschiedene Staaten über Umsteigeflüge miteinander zu verbinden. Dass dies erst deutlich später wieder in vollem Umfang möglich sein wird, als etwa Flüge innerhalb von Deutschland oder der Europäischen Union, steht dabei außer Frage. Wie lange es dauern könnte, zeigt die Verschiebung der geplanten Wiederaufnahme der Routen. Bis zuletzt konnten Kunden noch Flüge ab dem 15. Mai 2020 buchen, mittlerweile sind allerdings alle Verbindungen bis einschließlich dem 30. Juni 2020 verschwunden.
Stattdessen finden sich im Flugplan erst wieder ab dem 1. Juli 2020 reguläre Passagierverbindungen. Hier möchte Emirates wieder mit einem vollumfänglichen Flugangebot starten, zu dem auch die meisten Ziele deutschsprachigen Raum gehören sollen. Somit will Emirates dann auch wieder nach München und Frankfurt in Deutschland, Wien in Österreich sowie Genf und Zürich in der Schweiz fliegen. Darüber hinaus sind auch viele Ziele in Afrika, Asien, Nord- und Südamerika sowie Ozeanien ab dem 1. Juli wieder im Flugplan. Ob die Flüge an diesem Datum aber wirklich wieder auf allen Strecken aufgenommen werden können, ist unwahrscheinlich. Dafür sind die unterschiedlichen Entwicklungen und Reaktionen auf das Coronavirus weltweit zu different.
Flugprogramm zum Start deutlich ausgedünnt
Wenngleich Emirates ab dem 1. Juli 2020 wieder eine weltumspannende Airline sein möchte und alle Kontinente bedient, handelt es sich auch nach jetzigen Flugplan-Angaben keineswegs um dieselbe Anzahl an Verbindungen wie vor der Krise, wie man bei Routesonline nachlesen kann. Ein gutes Beispiel sind die Ziele in Deutschland. Während Frankfurt und München ab dem 1. Juli wieder bedient werden sollen, werden die Flüge nach Düsseldorf und Hamburg nach aktueller Planung erst am 1. August wieder aufgenommen. Darüber hinaus gibt es auch bei den Kapazitäten starke Einschränkungen. Konkret sollen die Strecken wie folgt aufgenommen werden:
- Düsseldorf: 1 x täglich (ab 1. August | Airbus A380), 2 x täglich (ab 1. September | Airbus A380 + Boeing 777)
- Frankfurt: 2 x täglich (ab 1. Juli | Airbus A380 + Boeing 777), 3 x täglich (ab 1. August | Airbus A380 + 2 x Boeing 777)
- Hamburg: 1 x täglich (ab 1. August | Airbus A380), 2 x täglich (ab 1. September | Airbus A380 + Boeing 777)
- München: 1 x täglich (ab 1. Juli | Airbus A380), 2 x täglich (ab 1. August | Airbus A380 + Boeing 777), 3 x täglich (ab 1. September | Airbus A380 + 2 x Boeing 777)
Auch bei den Verbindungen nach Österreich und in die Schweiz zeigt sich, dass die geplante Wiederaufnahme des Flugbetriebs langsam stattfindet:
- Genf: 4 x wöchentlich (ab 1. Juli | Boeing 777); 1 x täglich (ab 15. Juli | Boeing 777)| 2 x täglich (ab 1. September | 2 x Boeing 777)
- Wien: 4 x wöchentlich (ab 1. Juli | Airbus A380); 1 x täglich (ab 15. Juli | Airbus A380)| 2 x täglich (ab 1. September | 2 x Boeing 777)
- Zürich: 1 x täglich (ab 1. Juli | Airbus A380), 2 x täglich (ab 1. August | 2 x Airbus A380)
Sehr ähnlich ist die Entwicklung auch bei vielen anderen Routen, erst ab dem 1. August werden neben den hier genannten Verbindungen auch die Strecken nach Barcelona, Bologna, Buenos Aires, Christchurch, Newark, Newcastle, Lyon, Venedig aufgenommen. Sogar erst ab dem September wieder aufgenommen werden sollen die Flüge nach Adelaide, Fort Lauderdale, London Stansted, Santiago de Chile. Dazu kommt der verspätete Start neuer Routen sowie der Wegfall beziehungsweise die spätere Aufnahme von sogenannten Fifth Freedom Flügen.
Alle Flüge vor dem jeweiligen Start der Verbindungen finden nicht statt, Kunden werden darüber bereits aktuell informiert. Kunden haben bei Emirates mittlerweile die Möglichkeit zwischen einer vollständigen Erstattung, einem zwei Jahre gültigen Ticket und einer Umbuchung wählen.
Fazit zum Flugstart von Emirates am 1. Juli
Es steht außer Frage, dass auch der 1. Juli einfach nur ein Datum ist, das man gewissermaßen als Spekulation sehen kann. Alle Fluggesellschaften fahren auf Sicht und planen entsprechend ihre Verbindungen. Emirates zeigt dabei recht deutlich auf, dass es noch lange dauern kann, bis es wieder signifikante internationale Flüge gibt. Die Airline rechnet nicht damit, dass internationale Flüge in einem relevanten Umfang vor dem 1. Juli wieder möglich sein werden – Verschiebungen nach hinten sind aber natürlich immer möglich.