Fast jede andere Airline rechnet im Durchschnitt nicht vor 2023 die Passagierzahlen auf ein Vorkrisenniveau zu bekommen. Der Emirates-Chef geht in diesem Fall deutlich optimistischer voran und berichtet von seinen Prognosen.

Emirates blickt trotz der enormen Verluste und des derzeit geringen Passagieraufkommens relativ optimistisch auf das kommende Jahr 2021. Der Airline-Chef ist sich sicher, dass sich Emirates von der Pandemie wieder vollständig erholen wird, wie aero.de kürzlich berichtete. Zudem rechnet er mit einer Erholung der Nachfrage im Luftverkehr “eher früher als später”, im Vergleich zur Konkurrenz Qatar Airways, die vor 2023 bzw. 2024 mit nur einer ganz langsamen Erholung rechnet.

Erholung könnte ab 2021 deutlich sichtbar werden

Insbesondere Emirates ist als eine Airline, die ausschließlich auf Langstrecke unterwegs ist, besonders schwer von der Krise betroffen. Nach dem Sommer musste die Airline Tausende Mitarbeiter entlassen bzw. in den unbezahlten Urlaub schicken. Nachdem Emirates von der Regierung in Dubai eine Finanzspritze von rund 2 Milliarden Dollar erhalten hatte, versucht die Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate sich Schritt für Schritt wieder aufzubauen. In diesem Zusammenhang hat seit dem 15. Oktober wieder die First Class Dusche und die Bar im A380 Doppeldecker geöffnet. Auch wenn der A380 für die Airline gar nicht allzu oft im Einsatz war, möchte die Airline ihren Kunden Stück für Stück das zurückgeben, was die Airline mal ausgemacht hatte. Wenn auch der CEO der Airline Tim Clark davon ausgeht, mitunter noch ein Dreiviertel Jahr bis zu einer Erholung im Flugverkehr abwarten zu müssen, rechnet er im nächsten Jahr schon mit einem deutlich sichtbaren Aufschwung in der Branche.

I’m not one of these people who believe in the new normal, Clark said. I believe demand will return in a very robust manner. The pandemic is a glitch. We’ve had many of those in the past – perhaps not as severe as this one for our industry – but nevertheless it’s a glitch, and we’ll come through it.

Emirates CEO Tim Clark

Er ist der Auffassung, nach einer Flaute in den nächsten sechs bis neun Monaten, wo sich die Zahlen noch einmal deutlich verschlechtern werden, wieder gestärkt aus der Krise herauszukommen und sie nicht als einen neuen Normalzustand anzusehen. Denn gerade auf den internationalen Langstrecken wird der Nachholbedarf größer sein als je zuvor. Sicherlich werden auch Richtung Sommerferien 2021 die Maßnahmen in der Reisebranche wieder gelockert werden, um das Tourismusgeschäft erneut anzukurbeln. Dennoch bleibt fraglich, ob gerade die Langstreckenziele schon in der kürze der Zeit wieder anlaufen werden, da die derzeitigen Prognosen in der Luftfahrtbranche eher bei einer schnelleren Erholung beim Kurzstreckenverkehr liegen.

Frachtgeschäft rettet die Airline

Währenddessen hält das Frachtgeschäft insbesondere mit der Boeing 777-Flotte die Airline relativ gut über Wasser, sodass auch Emirates einen Großteil ihrer Passagierflugzeuge zu Frachtfliegern umfunktioniert hat und inzwischen Frachtdienste zu 70 bis 80 Zielorten anbieten kann, die den Geldmittelabfluss in letzter Zeit erheblich verringern können. Dieser Strategie haben sich mittlerweile einige Airlines angenommen.

The demand for cargo flights is huge because there are hardly any additional loads on passenger flights, said Clark. The volume of cargo has increased dramatically.

Emirates CEO Tim Clark

Trotz hoher Fixkosten bezüglich der zahlreichen in Langzeit geparkten Großraumflugzeuge, kann die Airline dennoch wie es scheint, mit ihrem Frachtgeschäft relativ gut ihren Geldabfluss stoppen. Somit dürfte sie anderen Airlines in dieser Hinsicht weit voraus sein.

Fazit zu den optimistischen Aussichten vom Emirates-Chef

Normalerweise müsste sich gerade Emirates in einer sehr angespannten Situation befinden, aufgrund der zweiten Welle der Krise, da vorerst keine wirklich rentable Nachfrage bei den Langstreckenflügen vorhanden ist. Doch der CEO blickt stets optimistisch nach vorn. Er geht zwar davon aus, in den nächsten sechs bis neun Monaten einer weiteren Flaute bei den Passagierzahlen ausgesetzt zu sein, verspricht sich aber eine deutlich spürbare Erholung ab Sommer. Zudem rettet die große Nachfrage im Frachtgeschäft die Airline. Für wie realistisch haltet Ihr die Prognosen des Airline-Chefs?

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Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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