Wenn es nach der britischen Günstig-Airline easyJet geht, sollte es sich die Lufthansa am BER als Marktführer nicht allzu gemütlich machen. Denn easyJet bläst zum Griff in 2021 an Deutschlands neuem „Mega-Airport“.

easyJet will der Lufthansa am neuen Hauptstadtflughafen schon im kommenden Jahr die Stirn bieten. Die Airline zeigt sich kämpferisch und gebrüstet, nicht zuletzt wegen einer „guten finanziellen Basis“, wie aero.de berichtet.

„Werden Krise länger überleben als jede andere Airline“

Endlich ist er offen: Der Flughafen Berlin-Brandenburg. Und direkt avanciert sich die Lufthansa zum Platzhirsch am BER. Doch ein wichtiger Player in der Hauptstadt will das nicht auf sich sitzen lassen: easyJet plant schon im nächsten Jahr den Großangriff auf den Kranich am neuen deutschen „Mega-Airport“. Ein Vorteil dürften für den britischen Low-Cost-Carrier sicher die Prognosen sein, wonach die Menschen – nachdem Flugreisen in naher Zukunft hoffentlich wieder mehr oder weniger normal möglich sind – besonders preissensibel sein werden. Überhaupt gibt sich easyJet kämpferisch und so erklärte Airline-Chef Johan Lundgren gegenüber Medien:

Wir werden die Krise länger überleben als jede andere Airline, die sie sich vorstellen können. […] Wir sind in die Pandemie gegangen als eine der stärksten Airlines in Europa, davon profitieren wir jetzt, weil wir aufgrund unserer guten finanziellen Basis eine ganze Anzahl von Optionen haben.

Johan Lundgren, easyJet-CEO

Doch was verleitet Lundgren zu solch selbstsicheren Worten, neben der guten Aussichten für Günstig-Airlines? Dabei spielen sicherlich auch die staatlichen finanziellen Hilfen, die easyJet allein in vier Ländern – Großbritannien, Frankreich, Spanien und in der Schweiz erhalten hat, eine wichtige Rolle. Indirekt erhielt die Fluggesellschaft auch Unterstützung aus, beziehungsweise in Deutschland, da zahlreiche Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt wurden, was easyJet ebenfalls bei der Kostenminimierung half.

Aber auch Maßnahmen wie das „Sell & Lease Back“, wobei Flugzeuge der Airline an Leasingfirmen verkauft und direkt zurück geleast werden, sind Teil des Sparprogramms. Daneben wurden die Kapitale der Anteilseigner erhöht und neue Kreditlinien geschaffen. Und das nachdem esayJet Anfang Oktober den ersten Verlust der Firmengeschichte bekannt geben musste. Zudem wurden am Standort Berlin erst ein Drittel aller Stellen beim Low-Cost-Carrier gekürzt.

easyJet setzt auf flexible Flotte

Gen Winter wird easyJet in Berlin aber erst einmal schrumpfen und die aktuell 34 am BER stationierten Flugzeuge auf 18 Jets reduzieren, was aber selbst ohne Pandemie für einen Winterflugplan nicht ganz ungewöhnlich ist. Dazu teilte uns easyJet außerdem mit:

Nach einer umfassenden Bewertung der derzeit schwierigen Marktbedingungen und aufgrund der Notwendigkeit, die Präsenz von easyJet in Berlin dauerhaft sicherzustellen, wurde beschlossen, die in Deutschland stationierte Flotte ab Dezember dieses Jahres von 34 auf 18 Flugzeuge zu reduzieren.

easyJet-Statement zur BER-Flottenplanung

Dennoch möchten die Briten spätestens zum Sommerprogramm nächsten Jahres wieder aufstocken, denn die Airline habe „eine sehr flexible Flotte“, wodurch easyJet kurzfristig reagieren kann „wenn die Nachfrage wieder steigt“, so Lundgren. Daneben plant die Airline auch eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn.

Des Weiteren hat sich easyJet mit Airbus über eine Verschiebung von ausstehenden Flugzeug-Lieferungen geeinigt. easyJet betreibt eine reine Airbus-Flotte und beim europäischen Flugzeugbauer stehen noch gut 50 Maschinen à la A320neo und A321neo in den Order-Büchern.

Fazit zur Kampfansage easyJets

Im Vergleich geht es Low-Cost-Airlines wie easyJet tatsächlich noch verhältnismäßig „gut“. Währenddessen sieht es bei Lufthansa & Co. anders aus: Der Kranich hat immer schwerer mit der wohl größten Krise in der Luftfahrtgeschichte zu kämpfen. Auch die unterschiedlichen, vermuteten Ausgangspositionen des Kranichs und der Briten, möchte easyJet ausnutzen um im kommenden Jahr den deutschen Flag-Carrier direkt in der Hauptstadt anzugreifen.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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