Aufgrund der politischen Spannungen sollen Fluggesellschaften bei Flügen in den israelischen Luftraum bis zum 31. Oktober 2024 ein strenges Risikokontrollverfahren anwenden.
Die Europäische Union Aviation Safety Agency (EASA) sprach in ihrem Conflict Zone Information Bulletins (CZIBs) eine offizielle Warnung aus, den israelischen Flugraum auf allen Flughöhen zu vermeiden. Die aktuellen militärischen Spannungen stellen ein hohes Risiko für die Zivilluftfahrt dar.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EASA empfiehlt allen Fluggesellschaften, den israelischen Luftraum zu meiden
- Die Warnung gilt vorerst bis einschließlich 31. Oktober 2024
- Eine Risikobewertung sowie ein Überwachungsverfahren soll Fluggesellschaften helfen, eine Gefahr im Luftraum zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren
EASA empfiehlt eine strenge Risikoüberwachung
In den letzten Wochen häufen sich die Warnungen und Flugverbote für bestimmte Regionen im Nahen Osten. Besonders der Luftraum über Israel, Libanon und den angrenzenden Gebieten steht im Fokus, da die eskalierenden militärischen Spannungen dort ein erhebliches Risiko für die zivile Luftfahrt darstellen. Airlines pausieren daher in der letzten Zeit immer häufiger den Flugverkehr in betroffene Gebiete. Erst Mitte September stellten die Lufthansa sowie Air France ihre Flüge nach Tel Aviv erneut ein. Grund dafür waren Pager-Explosionen im Libanon. Die jüngste Warnung der EASA empfiehlt nun eine strenge Überwachung des israelischen Luftraums.
Im aktuellen CZIBs empfiehlt die EASA Fluggesellschaften bei jedem Flug, welcher den israelischen Luftraum betritt, eine Risikobewertung sowie ein Überwachungsverfahren durchzuführen. Damit soll sichergestellt werden, dass ein Flug nur begonnen beziehungsweise fortgesetzt wird, wenn mit allen Mitteln überprüft wurde, dass der Luftraum für den geplanten Vorgang sicher genutzt werden kann. Entwicklungen im Luftraum sowie alle aerotechnischen Veröffentlichungen Israels sollen von den Fluglinien aufmerksam beobachtet werden.
Schock in der Luft: Passagiere sehen Raketen
Am 1. Oktober 2024 startete der Air France Flug AF662 von Paris nach Dubai, als der Iran um 16:45 Uhr einen Raketenangriff auf Israel einleitete. Da der irakische Luftraum erst 50 Minuten nach Beginn des Angriffs gesperrt wurde, erlebten die Passagiere des Fluges, welcher nahe der iranischen Grenze über dem Irak flog, dramatische Szenen. Die abgefeuerten Raketen befanden sich in unmittelbarer Nähe der französischen Boeing 777.
Inmitten der angespannten Lage wünschte die irakische Flugsicherung der Crew „Viel Glück“, wie der französische Nachrichtensender LCI berichtet. Dieser Vorfall unterstreicht die zunehmenden Gefahren für die zivile Luftfahrt in konfliktbelasteten Regionen. Die Empfehlung der EASA soll diese Risiken in den kommenden Wochen minimieren.