Die Bundesregierung prüft aktuell Möglichkeiten, wieder eine allgemeine Reisewarnung auszusprechen und Urlaubsreisen damit zu verbieten – die Reisebranche kritisiert diesen Schritt scharf und sieht sich weit zurückgeworfen.

Nachdem die allgemeine Testpflicht für alle Reiserückkehrer am Montag beschlossen wurde, prüft die Bundesregierung aktuell mögliche Reisewarnungen beziehungsweise -verbote, um Urlaubsreisen in der aktuellen Pandemie-Lage zu verhindern. Das stößt in der Reisebranche auf Unverständnis, der Deutsche Reiseverband (DRV) kritisiert diesen Schritt als “Rückwärtssalto” scharf, wie fvw.de berichtet.

“Mehr Rückwärtssalto geht nicht”

Die Aufhebung der Reisewarnung für die Balearen sorgte für einen enormen Anstieg der Buchungszahlen für Reisen nach Mallorca und hat sich mittlerweile auch als Diskussionsgrundlage für jegliche Themen rund ums Reisen entpuppt. Gleiches erwarten nun Experten im Hinblick auf die Infektionszahlen. Aus Sorge davor hat die Bundesregierung beim Bund-Länder-Treffen am Montag eine allgemeine Testpflicht beschlossen. Das scheint der Bundesregierung mittlerweile jedoch nicht mehr genug zu sein. Wie eine Regierungssprecherin bestätigt hat, prüft der Bund aktuell Möglichkeiten wieder eine allgemeine Reisewarnung auszusprechen oder zumindest Urlaubsreisen möglichst zu unterbinden.

Mehr Rückwärtssalto geht nicht. Die Bundesregierung hat Kurs und Kompass verloren.

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV)

Dafür erhält die Bundesregierung viel Gegenwind, vor allem und nachvollziehbarerweise aus der Reisebranche selbst. Vor allem der Deutsche Reiseverband (DRV) kritisiert diesen Schritt massiv und hält diesen für das falsche Signal in der aktuellen Lage. Auch das Hin und Her mit der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca, der dann beschlossenen allgemeinen Testpflicht und die nun drohende Unterbindung von touristischen Reisen zu den Osterferien trifft beim Präsidenten des DRV auf viel Unverständnis.

Aus dem Zickzackkurs der Bundesregierung wird nun ein Schlingerkurs mit doppeltem Rückwärtssalto.

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV)

Damit könnte auch das neue Reise-Konzept, welches die Bundesregierung eigens in Auftrag gegeben hat, vom Tisch sein. Waren die Beschlüsse zur allgemeinen Testpflicht am Montag durchaus noch als positives Signal dafür zu werten, würden die aktuellen Bestrebungen das Reisen noch weiter einschränken. Bundeskanzlerin Merkel hat in der Regierungsbefragung am gestrigen Mittwoch erneut bekräftigt, dass sie in der aktuellen Lage jegliche Formen von Urlaubsreisen ablehne.

Fazit zur Kritik seitens des DRV zum Reiseverbot

Reisende, aber vor allem die Branche selbst, befindet sich in Aufruhr zum drohenden Reiseverbot zu den kommenden Osterferien. Nachdem zunächst noch ein Reisekonzept für mögliche Lockerungen debattiert wurde, möchte die Bundesregierung nach Ansicht des Präsidenten des Verbandes eine Rolle rückwärts machen. Das trifft nachvollziehbarerweise auf wenig Verständnis. Deshalb bleibt abzuwarten, ob ein solcher Schritt tatsächlich gelingt. Wir beobachten die Situation für Euch.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.