Der Bundesrat hat ebenfalls dem neuen Deutschlandticket zugestimmt. Der Verkauf startet am Montag deutschlandweit, ehe das Ticket in einem Monat endlich an den Start gehen kann.
Das 49-Euro-Ticket, welches mittlerweile als Deutschlandticket bekannt ist, geht endlich in einem Monat an den Start. Der Nachfolger des erfolgreichen 9-Euro-Tickets aus dem vergangenen Sommer geht am 1. Mai offiziell an den Start – dafür wurde nun auch die letzte Hürde genommen. Die Namensänderung kommt dabei nicht von ungefähr. Der Verkaufsstart wird am 3. April bundesweit sein, wie unter anderem fvw berichtet.
Deutsch durch und durch
Im vergangenen Sommer kostete es noch 9 Euro, nun soll es 49 Euro kosten, wegen zu vieler Ausnahmeregelungen und möglicher Preissteigerung nun aber Deutschlandticket. Dieses soll nun aber am 1. Mai offiziell an den Start gehen dürfen – dem hat auch der Bundesrat Ende dieser Woche zugestimmt. Eine Genehmigung durch die EU-Kommission soll laut Bundesverkehrsministerium nicht nötig sein. Dementsprechend kann das Ticket auch ab Montag, dem 3. April, deutschlandweit bereits vorbestellt werden. Das Abonnement kann sowohl digital als auch in Papierform bestellt werden und dabei monatlich gekündigt werden. Die BVG in Berlin konnte bereits vorab mit diesem Modell starten. Hier war bislang das 29-Euro-Ticket als Übergangslösung bis Einführung des neuen Deutschlandtickets aktiv.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist bis 2025 durch den Bund gesichert. Dafür werden allein 1,5 Milliarden Euro jedes zur Verfügung gestellt. Die Zukunft über das Jahr 2025 hinaus bleibt dabei ungewiss. Die jeweiligen Tarifverbände haben sich eine freie Preisgestaltung gewünscht. Demnach ist denkbar, dass die 49 Euro lediglich ein Einstiegspreis sind, das Abonnement über die kommenden Jahre jedoch teurer wird. Darüber hinaus gelten bundesweit nicht überall dieselben Regeln. So ist die Mitnahme von Hunden beispielsweise in einigen Bundesländern erlaubt, in anderen muss sie optional hinzugebucht werden. Dafür soll dann auch die Mitnahme weiterer Personen beziehungsweise Kinder erlaubt sein. Die Mitnahme von Fahrrädern muss dafür in jedem Fall separat gebucht werden.
Während das Projekt nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Politik Anklang findet, flaut die Kritik genau wegen dieser unterschiedlichen Regelungen nicht ab. Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) fordert bundesweit einheitliche Regelungen. Doch die Lobeshymnen überstimmen diese aktuell noch. So sprechen Politiker hier sogar von der Revolution des Nahverkehrs. Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) fordert darüber hinaus die Integration der BahnCard 50 in das neue Deutschlandticket. Doch ein attraktives Angebot für den Nahverkehr bedeutet auch, dass die CO₂-Emissionen in diesem Bereich weiter steigen werden. Dies sei bereits im vergangenen Jahr der Fall gewesen, weshalb Experten vor dem Verfehlen mittel- und langfristiger Klimaziele warnen.
Fazit zum neuen Deutschlandticket
Das Deutschlandticket, “formerly known as” 49-Euro-Ticket, kommt und startet offiziell am 1. Mai. Der Verkaufsstart wird bereits in wenigen Tagen, für den 3. April, erwartet. Das Angebot ist wirklich attraktiv, doch auch dieses Projekt muss in typisch deutscher Bürokratie versinken. So sind die Regeln bundesweit unterschiedlich, und die Zukunft des Tickets, vor allem beim Preis, nicht gesichert. Darüber hinaus müsste bei einem lang angelegten Projekt auch der Nahverkehr deutlich attraktiver werden, und das nicht nur vor allem auf dem Land, sondern auch in der Stadt. Diese Lücke führt zum nächsten Problem: das Verfehlen der Klimaziele. Denn der Umstieg vom Auto auf den Bus reduziert die Emissionen nicht per se, auch hier muss kurz- oder mittelfristig investiert werden.
