Die Deutsche Bahn stellte kürzlich die ICE-Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim vor. Mit der neuen Strecke soll unter anderem die Fahrzeit mit dem ICE verkürzt werden.

Schon seit Jahren wurden rund 30 verschiedene Varianten für die neue Trassenführung diskutiert. Als Streitpunkte stellten sich der genaue Verlauf der neuen Trasse und die Anbindung von Darmstadt heraus. Auch der Schutz der Anwohner vor Lärm wurde mehrmals aufgeführt. Jetzt hat sich die Deutsche Bahn für eine Vorzugsvariante entschieden, die allen Anforderungen gerecht werden soll, wie die Deutsche Bahn in ihrer Presseinformation berichtet.

So soll die Neubaustrecke verlaufen

Die geplante Neubaustrecke Rhein/Main-Rhein/Neckar soll ab Neu-Isenburg-Zeppelinheim östlich parallel zur Autobahn A5 verlaufen. Darmstadt soll an die Neubaustrecke angebunden werden und entlang der Autobahn A67 nach Osten gehen. Dort sollen Züge in einem Tunnel unter dem Lampertheimer Wald und dem Vogelschutzgebiet hindurchfahren. Im Norden von Mannheim sollen sie wieder an die Oberfläche kommen und an die Riedbahn angeschlossen werden.

Darmstadt soll im Norden und Süden an die Neubaustrecke angebunden werden. Dort soll nördlich der Heimstättensiedlung und entlang der Eschollbrücker Straße ein Tunnel gebaut werden. So soll die Stadt im Süden an die Strecke angebunden werden. Tarek Al-Wazir, der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, äußerte sich zur geplanten Neubaustrecke wie folgt:

Die Neubaustrecke entlastet mit dem Knoten Frankfurt einen der größten Engpässe des Bahnverkehrs in Deutschland, schafft Kapazität für den Nah- und Fernverkehr und sichert gleichzeitig die Anbindung von Darmstadt.

Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Tarek Al Wazir

Die Vorzugsvariante bietet viele Vorteile

Insgesamt soll die Strecke der Neubau Haupttrasse 57,8 km betragen. Die Deutsche Bahn hat in einem aufwendigen Verfahren über 30 verschiedene Varianten durchgeprüft. Die Wahl ist auf die sogenannte Variante II.b gefallen. Diese stellte die Deutsche Bahn am 13. November auf der 11. Sitzung des Beteiligungsforums vor. Insgesamt haben sich noch zehn weitere Varianten aus dem Auswahlverfahren rauskristallisiert. Doch die Variante II.b schnitt bei der Gesamtbetrachtung am besten ab. Entscheidend waren umweltfachliche, verkehrliche und wirtschaftliche Aspekte.

Mithilfe der Strecke soll die Fahrzeit von Frankfurt nach Mannheim verkürzt werden, nämlich von 38 auf 29 Minuten. Dies würde die schnellste Fahrzeit zwischen Frankfurt und Mannheim darstellen. Die Anwohner nahe der Riedbahn und der Main-Neckar Bahn können sich auf leisere Nächte freuen, denn nachts wird der Güterverkehr auf die Neubaustrecke geleitet. Künftig soll es dank der neuen Strecke hundert zusätzliche Fernverkehrs-Verbindungen geben. Das Fernverkehrsangebot zwischen Frankfurt und Mannheim wird dadurch verdoppelt. Weiterhin sollen zwei neue Gleise geschaffen werden, um mehr Platz für den Nahverkehr auf den Bestandsstrecken bieten zu können, da tagsüber der Fernverkehr auf der Neubaustrecke fahren wird. Die große Anzahl an nächtlichen Güterverkehrszügen wird an Darmstadt vorbeigeleitet.

Der Westwald wird mithilfe des Tunnels unterhalb der Eschöllbrücker Straße verschont. Auch wirtschaftlich stellte sich die Variante II.b als die kostengünstigste heraus. Seit 2016 befindet sich die Deutsche Bahn mit der Region im Dialog. Im Beteiligungsforum Rhein/Main-Rhein/Neckar kommen Vertreterinnen und Vertreter sämtlicher Interessensgruppen regelmäßig zusammen, um sich an der Planung der neuen Strecke zu beteiligen. Neben dem Lärmschutz haben sich die Vertreter unter anderem über den Umweltschutz beraten. Ronald Profalla aus dem DB-Vorstand richtete seinen Dank an die Mitglieder des Beteiligungsforums aus:

Wir wollen die Verkehrswende, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Dafür braucht Deutschland eine starke Schiene. Mit der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim leisten wir hierzu einen wesentlichen Beitrag. Heute haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Mein besonderer Dank gilt allen Mitgliedern des Beteiligungsforums, die den Trassenauswahlprozess in den vergangenen vier Jahren kritisch und konstruktiv begleitet haben. Wir werden diesen Dialog jetzt selbstverständlich weiterführen, parallel zu den nun folgenden Planfeststellungsverfahren.

DB-Vorstand, Ronald Pofalla

Aus diesem Grund will die Deutsche Bahn sich mit einigen Umweltschutzmaßnahmen für die Region einsetzen. Eingriffe in die Natur durch den Bau der neuen Strecke will die Deutsche Bahn mit Kompensationsmaßnahmen ausgleichen. Die Maßnahmen zum Umweltschutz werden zurzeit mit den betroffenen Kommunen und Beteiligten entwickelt.

Fazit zur Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim

Nach mehreren Jahren und der Prüfung von insgesamt 30 Varianten, hat sich die Deutsche Bahn nun entschieden. Es soll die Variante II.b sein, die künftig Frankfurt und Mannheim verbinden wird. Ebenso soll Darmstadt an die Neubaustrecke angebunden werden. Die Fahrtzeit soll sich auf insgesamt 29 Minuten verkürzen und es sollen künftig hundert zusätzliche Fernverkehrs-Verbindungen hinzukommen. In die Entscheidung für die Variante II.b sind sowohl wirtschaftliche als auch umweltschützende Aspekte eingeflossen. Für den Lärmschutz soll ebenfalls gesorgt werden. Zu den Gesamtkosten der Neubaustrecke äußerte sich die Deutsche Bahn allerdings noch nicht. Bis die neue Strecke befahren werden kann, wird es noch eine Weile dauern. Das Baugenehmigungsverfahren soll im April 2021 begonnen werden.

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Autorin

Schon als kleines Kind verbrachte Christel jährlich mehrere Wochen auf den Philippinen und konnte dadurch immer mehr zu ihren philippinischen Wurzeln finden. Mittlerweile reist sie gern für neue Geschmackserlebnisse und liebt sogar das Flugzeugessen.

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