Die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands hat auch das Streckennetz der Deutschen Bahn massiv getroffen. Der Schaden beläuft sich auf rund 1,3 Milliarden Euro.

Infolge der verheerenden Fluten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind bereits mindestens 176 Menschen den Wassermassen zu Opfer gefallen. Weitere 764 Menschen seien verletzt worden und 155 Personen gelten weiterhin als vermisst. Neben Menschenleben wurden auch zahlreiche Dörfer und Gemeinden zerstört und auch die Deutsche Bahn blieb nicht verschont. Ein paar Tage nach der Flut, äußert sich der Deutsche Bahn Konzern nun über die Ausmaße der Katastrophe, wie unter anderem FVW und die Süddeutsche berichten.

Zerstörte Brücken, Bahnübergänge, Stellwerke und Leitungen

Knapp eine Woche nach den schweren Unwettern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kann der Deutsche Bahn Konzern nun eine erste Bilanz über die entstandenen Schäden ziehen. Insgesamt belaufen sich die Kosten in Summe auf beachtliche rund 1,3 Milliarden Euro, weshalb die Bahn von “Zerstörungen im historischen Ausmaß” spricht.

Nach erster Einschätzung gehen wir davon aus, dass die Wassermassen in unserem Netz und an den Bahnhöfen Schäden von rund 1,3 Mrd. Euro verursacht haben. Wir stehen vor einem gewaltigen Kraftakt.

Volker Hentschel, Vorstand Anlagen- und Instandhaltungsmanagement der DB Netz AG

Besonders betroffen seien demnach über 50 Brücken, mehrere Stationen und Haltepunkte, 180 Bahnübergänge, knapp 40 Stellwerke, über 1.000 Oberleitungs- und Signalmasten, Energieanlagen sowie Aufzüge und Beleuchtungsanlagen in den Bahnhöfen.

Ende der letzten Woche haben bereits die ersten Wiederaufbauarbeiten begonnen, sodass bald wieder möglichst viele Strecken befahrbar sind – trotz der rund 600 Kilometer langen beschädigten Bahnschienen. Um den Bahnverkehr nicht allzu massiv einzuschränken und möglichst viele Verzögerungen und Ausfälle vermeiden zu können, fokussieren sich die DB-Bauteams nun vorrangig auf die Hauptstrecken und Verbindungen mit kleineren Schäden. Zur selben Zeit reparieren Fachkräfte beschädigte Oberleitungen, reinigen die Gleise oder beseitigen den angeschwemmten Schutt.

Nach diesen ersten kleineren Reparaturen werden nun allerdings aufwändigere Aufgaben folgen, darunter beispielsweise der Austausch von Oberleitungs- und Signalmasten, der Bau neuer Bahnsteige, Brücken und Aufzüge sowie die Instandsetzung von Bahnübergängen. Für diejenigen Strecken und Anlagen, die von den Fluten gänzlich zerstört wurden, ist hingegen ein längerer Planungs- und Bauzeitraum vorgesehen. Laut der Deutschen Bahn müssten hierfür in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden, Ländern und dem Bund völlig neue Verkehrskonzepte unter Berücksichtigung der jeweiligen landschaftlichen Gegebenheiten entwickelt werden.

Fazit zu den Flutschäden bei der Deutschen Bahn

Bei Betrachtung der verheerenden Schäden und teilweise völliger Zerstörung des Schienennetztes steht außer Frage, dass der Wiederaufbau äußerst langwierig und kostspielig wird. Bahnreisende müssen sich noch eine Weile gedulden und mit weiteren Verspätungen und Ausfällen rechnen, denn obwohl diverse Teams gleichzeitig an den reparaturbedürftigen Streckenabschnitten eingesetzt werden, sind 600 Kilometer Bahnstrecke nicht wieder von heute auf morgen vollständig funktionsfähig. Wie lange der Wiederaufbau allerdings tatsächlich dauern wird, bleibt eine Frage der Zeit. Außerdem handelt es sich hierbei lediglich um eine Zwischenbilanz der Deutschen Bahn. Ob weitere Folgeschäden entstehen und die Kosten in die Höhe treiben, bleibt ebenfalls abzuwarten.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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