Endlich gibts Bewegung im Tarifstreit um die Deutsche Bahn: Mit dem Ende der Schlichtung folgt eine Einigungsempfehlung. Doch berücksichtigt diese beide Parteien gleichermaßen?

Nachdem die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erst vor wenigen Tagen eine Entwarnung für Warnstreiks in den Sommerferien bekannt gegeben hatte, rückt die finale Einigung nun einen weiteren Schritt näher. Wie die Zeit berichtet, wurden nun schon die Vorschläge im Schlichtungsverfahren verkündet.

Kompromiss für beide Seiten?

Seit Monaten scheiterten die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft immer wieder. Ende Juni wurde von der Deutschen Bahn eine externe Schlichtung zur Lösung des Tarifstreits vorgeschlagen. Diese liefert nun erste Ergebnisse, sogar früher als erwartet. Eigentlich wurden die Vorschläge erst am Freitag erwartet. Der Vorschlag der Schlichtungskommission beabsichtigt eine Mindesterhöhung der Gehälter um 410 Euro pro Monat, die stufenweise umgesetzt wird. Zudem wurde eine Laufzeit von 25 Monaten vorgeschlagen. Ebenfalls Teil der Empfehlung ist eine Inflationsprämie von 2.850 Euro, welche steuerfrei im Oktober ausgezahlt werden soll.

Der vorgeschlagene Kompromiss liegt allerdings deutlich näher an den Vorstellungen der Deutschen Bahn. Diese hatte eine Lohnerhöhung in selber Höhe, jedoch mit einer Laufzeit von 27 Monaten vorgeschlagen. Doch genau die Laufzeit sorgte in der Vergangenheit weiterhin für Unstimmigkeiten zwischen den beiden Parteien. Die EVG hingegen fordert eine Lohnerhöhung um zwölf Prozent und mindestens 650 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Können Reisende nun aufatmen? Für die Sommerferien herrscht vorerst keine Streikgefahr, dies hatte die EVG vor einigen Tagen bereits ausgeschlossen. Ob der Vorschlag der Schlichtung angenommen wird, hängt von der Abstimmung von 180.000 Angestellten der EVG ab. Sollte das Angebot abgelehnt werden, könnte die Gewerkschaft erneut mit unbefristeten Arbeitsniederlegungen drohen.

Fazit zu den Vorschlägen im Schlichtungsverfahren

Die Schlichtung im Konflikt der Deutschen Bahn und der EVG hat einen Kompromissvorschlag hervorgebracht. Die ersten Lösungsansätze wurden nun, früher als erwartet, der Öffentlichkeit präsentiert. Allerdings liegt der Vorschlag um die Laufzeit deutlich entfernt von den Vorstellungen der EVG. Bleibt abzuwarten, wie die beiden Parteien auf die Vorschläge reagieren werden.

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Autor

Amélie Margout ist Head of Content und seit August 2020 bei reisetopia tätig. Nach ihrem Bachelorstudium in Medien und Kommunikation in England zog sie nach Berlin und schreibt seither Ratgeber mit Fokus auf Finanzen, Luxushotels und suchmaschinenrelevante Inhalte.

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