Die Deutsche Bahn plant, in den nächsten Jahren stark zu expandieren und die ICE-Flotte von derzeit 330 Zügen auf insgesamt 600 ICEs auszubauen.

Der Deutsche Bahn Konzern ist derzeit mit dem Ausbau der ICE-Flotte beschäftigt. Das aktuelle Projekt sind neue Hochgeschwindigkeitszüge der vierten ICE-Generation. Mit diesen neuen Zügen erhofft sich die Deutsche Bahn mehr Zuverlässigkeit – und das, obwohl die Wagen in Hinblick auf die Geschwindigkeit weniger zu bieten haben, als die Vorgänger. Generell wird der Fokus der Bahn zukünftig nicht mehr nur auf der Schnelligkeit, sondern auf ganz anderen Faktoren liegen, wie die Tagesschau berichtet.

Der Fokus liegt nicht auf Schnelligkeit

Passend zum 30. Geburtstag des ICEs verrät Berthold Huber, das Vorstandsmitglied des Personenverkehrs bei der Deutschen Bahn, was das Unternehmen in der Zukunft alles geplant hat. Angefangen mit dem Ausbau der momentanen ICE-Flotte: alle drei Wochen erhält der Bahn-Konzern eine Lieferung mit einem neuem Hochgeschwindigkeitszug der vierten Generation, sodass der ICE-Bestand stetig weiter wächst.

Züge der vierten Generation sind mit einem Tempolimit von 250 Kilometer pro Stunde zwar deutlich langsamer als die Vorgänger, die über 300 Kilometer pro Stunde zurücklegen konnten, gewähren allerdings auch mehr Zuverlässigkeit und Komfort auf der Strecke. Das äußert sich beispielsweise in Hinblick auf die Klimaanlagen, die bei den Vorgängermodellen nicht zwingend in jedem Zug vorhanden waren. Für August 2021 ist geplant, dass die ICEs der vierten Generation immerhin 15 Kilometer die Stunde schneller fahren dürfen und die Züge demnach für immerhin 265 Stundenkilometer freigegeben werden.

Derzeit misst die Deutsche Bahn 330 ICEs und möchte diese Zahl im Laufe der nächsten fünf Jahre auf 420 Züge erhöhen. Irgendwann in der Zukunft zielt das Unternehmen auf insgesamt 600 ICEs ab, um die Großstädte in einem deutlich dichteren Takt miteinander zu verbinden. Ein genauer Zeitplan zum Erreichen dieses Ziels ist allerdings nicht bekannt.

Daneben soll es künftig außerdem Optimierungen im Bereich Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer, Fahrradabteile sowie eine verbesserte Raumaufteilung für die Fahrgäste geben.

Ewige Vergleiche mit dem französischen TGV

Seit einigen Jahren konkurriert die Deutsche Bahn bereits mit dem französischen TGV – und das, obwohl laut Huber eigentlich keine Vergleiche gezogen werden sollten, da es sich um zwei Länder mit völlig verschiedenen Voraussetzungen handle, die aus diesem Grund auch zu unterschiedlichen Lösungen und Methoden greifen würden.

Dennoch muss sich der ICE immer wieder nachsagen lassen, dass er hinsichtlich der Geschwindigkeit hinter dem französischen Schnellzug mit satten 320 Kilometer pro Stunde hinterher hängt. Doch das hat laut der Deutschen Bahn auch gute Gründe, denn Deutschland ist insgesamt einen ganz anderen Weg gegangen als Frankreich. Zum Einen fahren die TGVs in Frankreich auf eigenen speziellen Gleisen, die nur für sie reserviert sind, während ICEs das Streckennetz mit allen anderen Zügen teilen müssen und daher auch gerne mal mit nur 120 Stundenkilometern durch die Landschaft schleichen. Bei dieser Situation könnten nur spezielle Trassen Abhilfe leisten, die bislang allerdings noch nicht einmal thematisiert wurden.

Darüber hinaus liegen die französischen Metropolen weiter voneinander entfernt als in Deutschland. Aus diesem Grund können die TGVs problemlos mit Maximalgeschwindigkeit durch das Land fahren, ohne dabei Bewohner einer zu starken Lärmbelästigung auszusetzen. Ganz anders sieht das hier in Deutschland aus: dadurch dass die Haltestellen so dicht aneinander liegen, wäre es laut Huber weder wirtschaftlich noch fahrgastfreundlich, die Züge mit Maximaltempo fahren zu lassen.

Fazit über die Zukunftspläne der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn hegt einige Zukunftspläne, allerdings zählen die Mehrheit dieser Pläne eher als Optimierung statt neuer Revolution. Auch die Fahrtzeit der ICEs dürfte von den Änderungen nicht wirklich beeinflusst werden, weshalb es fraglich bleibt, inwiefern der ICE dann aus Umweltaspekten zu einem stärkeren Konkurrenten zu Flugreisen werden soll. Einen Lichtblick in Bezug auf Schnelligkeit bietet hier einzig und allein die nächste ICE-Generation, die auf die derzeitige vierte Generation folgen und deutlich schneller konzipiert werden soll. Wann mit dem ICE 3neo mit bis zu 320 Stundenkilometern zu rechnen ist, bleibt abzuwarten.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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