Nach Hamburg setzen immer mehr Bundesländer auf die Einführung der 2G-Regel. Auch in Brandenburg könnte diese bereits ab Donnerstag in den ersten Betrieben in Kraft treten, doch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Brandenburg (DEHOGA) scheint nicht überzeugt.
Um das Infektionsgeschehen weiter einzudämmen und einem starken Anstieg der Fallzahlen im Herbst vorzubeugen, ist auch Brandenburg dem Beispiel anderer Bundesländern gefolgt und führt ab Donnerstag das 2G-Modell ein. So steht es den Hoteliers, Gastronomen und Veranstaltern frei, in ihren Betrieben die 2G-Regel umzusetzen. Der DEHOGA hat zu dieser Entscheidung des Brandenburger Kabinetts bereits eine deutliche Stellung bezogen. Der Beschluss trifft in der Branche insgesamt auf wenig Zuspruch, wie Tageskarte.io berichtet.
Betriebe wollen alle Personen als Gäste behalten
Konkret bedeutet die Umsetzung des 2G-Modells, dass der Zutritt zu den betroffenen Einrichtungen Geimpften und Genesenen vorbehalten bleibt. Für diese Gäste treten zudem die Maskenpflicht sowie sämtliche Abstandsregelungen außer Kraft. Sich ab Donnerstag vor dem Restaurant oder Hotelbesuch oder vor Beginn einer Veranstaltung auf das Corona-Virus testen zu lassen, kann in Brandenburg daher unter Umständen nicht mehr genügen, um eingelassen zu werden. Von dieser Regelung ausgenommen sind Kinder unter 12 Jahren.
Ob die Betriebe vom 3G-Modell auf die 2G-Regel umsteigen, ist zunächst optional. Wie der DEHOGA in einem Interview jedoch deutlich machte, stößt die Einführung der 2G-Regel bei der “übergroßen Mehrheit” der Branche auf wenig Zuspruch. Die Betriebe hätten keinerlei Interesse daran, eine ganze Menschengruppe auszuschließen und so ihre Gäste zu verlieren. Auch kritisiert DEHOGA-Präsident Olaf Schöpe, dass sich das 3G-Modell bisher bewehrt habe und eine Verschärfung dieser Regelung wenig nachvollziehbar sei. Schöpe betont: “Wir wollen Gastgeber für alle sein”.
2G-Regel könnte Fachkräftemangel zuspitzen
Nicht zu vernachlässigen sei laut DEHOGA auch die Tatsache, dass die Einführung der 2G-Regel den stark spürbaren Fachkräftemangel im Gastgewerbe noch weiter verschärften könne. Die Umsetzung der nötigen Einlasskontrollen sei nicht nur mit einem erhöhten Personalaufkommen verbunden. Auch würden weitere Fachkräfte fehlen, wenn künftig nur noch Geimpfte und Genesene beschäftigt werden dürften. DEHOGA-Präsident Schöpe fordert daher ein Überdenken der Regelung. In der Pandemie habe sich gezeigt, dass das Gastgewerbe kein Pandemietreiber sei. Dennoch werde die Branche nun erneut “geopfert”.
In Niedersachsen zeigt sich ein ähnlich zurückhaltendes Stimmungsbild. In der kommenden Woche soll eine Corona-Verordnung in Kraft treten, die auch hier die freiwillige Umsetzung der 2G-Regel im Gastgewerbe vorsieht. Zwar würde die Mehrheit der Gastronomen das neue Modell aufgrund der damit verbundenen Aufhebung der Maskenpflicht und Abstandsregelungen befürworten, dennoch herrsche in Bezug auf die Umsetzung weitestgehend Unsicherheit. Darüber hinaus stehe für viele Betriebe die Gastfreundschaft an erster Stelle, von der niemand auszuschließen sei. Am Ende, so auch die Geschäftsführerin des DEHOGA Niedersachsen, hoffe man, dass diese Zeit schnell vorbei gehe.
Fazit zur Meinung des DEHOGA zur 2G-Regel
Die Einführung der optionalen 2G-Regel für Brandenburg stößt besonders vonseiten des DEHOGA in Brandenburg auf deutliche Kritik. Der Verband betonte bereits, dass die Mehrheit der gastronomischen Betriebe den Einlass für Geimpfte, Genesene und Getestete beibehalten möchte. Auch wenn die Umsetzung der 2G-Regelung in Brandenburg ab Donnerstag möglich ist, bleibt es fraglich, wie viele Gastronomiebetriebe und Veranstalter die Zutrittsbeschränkungen tatsächlich umsetzen werden und ob sich die Bedenken des DEHOGA bewahrheiten werden.