Peter Gerber, neuer Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), machte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa deutlich, wie wichtig Corona-Tests für die Wiederbelebung des internationalen Flugverkehrs seien.
Mit COVID-19-Tests soll es dem Flugverkehr laut dem BDL-Präsidenten möglich gemacht werden, flexibler auf die weitere Entwicklung der Pandemie reagieren und überhaupt funktionieren zu können, wie Gerber der Deutschen Presseagentur laut aero.de erklärte.
Mit Tests “verantwortlich und flexibel” reagieren
Dazu sagte Gerber – seines Zeichens außerdem Chef der Kranich-Luftfrachtsparte Lufthansa Cargo – unter anderem, dass das Reisen wieder stärker ermöglicht werden müsste, “mit einem Instrumentarium, das uns erlaubt, verantwortlich und flexibel auf die Entwicklung des Infektionsgeschehens zu reagieren”. Ein solches Instrumentarium in Form von Corona-Tests soll es Reisenden aus Ländern, die etwa plötzlich als Risikogebiete eingestuft werden, möglich gemacht werden, nach der Rückkehr, beziehungsweise Einreise, nicht zwingend in Quarantäne zu müssen – insofern ein negativer Befund vorliegt. So könnten negativ getestete Reisende ihr Leben “ganz normal weiterleben”, wie Gerber weiter ausführte.
Dabei sollen EU-Bürger auch spontane Entscheidungen – wie sie etwa die britische Regierung getroffen hat, indem Spanienreisende quasi über Nacht wieder in eine 14-tägige Quarantäne sollen – nicht befürchten müssen. Denn, so ist sich der BDL-Vorsitz sicher, “in der EU herrscht bei allen Unstimmigkeiten, die es gibt, ein gewisses Maß an Rationalität und Verlässlichkeit”. Dennoch gibt es auch mit Blick auf die einzelnen Länder der Europäischen Union Herausforderungen für den Luftverkehr, da die EU-Staaten sich häufig voneinander unterscheidende Regelungen im Bezug auf Reisebeschränkungen vorweisen. Deshalb dürfe es hierbei für den Luftverkehr keinen “Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen” geben, wie Gerber weiter erklärte. Es seien “stabile Rahmenbedingungen” notwendig, “auf die die Reisenden vertrauen können”. Schließlich hänge die Erholung des Luftverkehrs auch stark davon ab, “einigermaßen behinderungsfrei von A nach B zu reisen, vor allem im Interkontinental-Bereich”.
Cargo-Geschäft als Beispiel für Passagierverkehr
Für Gerber sei hier auch das Luftfracht-Geschäft ein gutes Beispiel, wo laut dem Lufthansa Cargo-Chef bereits nach einem Tag “alle wieder an einem Strang gezogen” hätten. Das wäre nicht nur mit Blick auf die Mitarbeiter der Fall gewesen, auch die internationalen Behörden hätten dabei sehr gut zusammengearbeitet. So konnten die weltweiten Lieferketten aufrecht erhalten werden und das trotz der Corona-Krise. Einen solchen Zusammenhalt und eine solche Zusammenarbeit wünscht sich Gerber künftig auch für den Passagierverkehr.
Den jüngst angekündigten Corona-Tests für Einreisende in Deutschland sieht Gerber sehr positiv entgegen und gab optimistisch zu Protokoll, dass die Tests für alle Beteiligten einfacher würden, “je besser diese Tests […] und je besser die Ergebnisse” werden. Generell seien aber laut dem BDL-Chef international geltende Regeln ein wichtiges Instrument der Zukunft, “für den Fall, dass es noch einmal so ein Ereignis wie die Pandemie gibt”.
Fazit zu den Aussagen Gerbers
Dass die nun eingeführten Corona-Tests an den deutschen Flughäfen nicht nur den Reisenden selbst, sondern auch der Luftfahrtbranche helfen, liegt klar auf der Hand. Schließlich ermöglichen es diese den Menschen wieder sicherer zu reisen und den Ländern neue Infektionen besser im Griff zu haben. Das dürfte auch dem Sicherheitsgefühl der Reisenden zugute kommen, die dadurch womöglich wieder öfter ins Flugzeug steigen. Ob diese Tests nun Teil des Alltags bleiben oder in Zukunft wieder abgeschafft werden, bleibt abzuwarten, ein wichtiger Schritt sind sie aber allemal.