Condor hat angekündigt, sich von zwei Boeing 757 zu trennen, die an den Leasing-Geber zurückgehen sollen. Doch der Schritt soll nichts mit der Corona-Krise zu tun haben, allerdings sollen die Jets auch nicht ersetzt werden.
Der deutsche Ferienflieger Condor befindet sich aktuell in der Planungsphase, um mit den gravierenden Auswirkungen der Corona-Krise fertig zu werden. Wie nahezu jede Airline auf der Welt muss auch Condor entsprechende Maßnahmen beschließen. Wie nun bekannt wurde, soll ein Teil der Boeing 757 die Flotte der Fluggesellschaft verlassen. Allerdings hat diese Verabschiedung wohl andere Gründe.
Boeing 757: Alt und ineffizient
Mit einem Durchschnittsalter von fast 21 Jahren bildet der Bestand an Boeing 757 den ältesten Teil der Condor-Flotte, neben den Langstreckenflugzeugen der 767-Familie, die mit durchschnittlich knapp 25 Jahren nochmal deutlich älter sind. Da Airlines weltweit im Zuge der aktuellen Situation vermehrt nach Wegen suchen die Kosten möglichst zu senken, zielen Sparmaßnahmen natürlich vor allem auf ältere Flugzeuge ab, die im Unterhalt und ihrer Effizienz schlicht nicht mehr die benötigten Anforderungen erfüllen, besonders in dieser nie da gewesenen Situation.
Nun hat sich Condor dazu entschlossen, sich zumindest von einem kleinen Teil der Boeing 757-Flotte zu verabschieden. So sollen zwei Exemplare des vor allem auf der Mittelstrecke eingesetzten Jets die Flotte bereits in dieser Woche verlassen und an den Leasing-Geber zurückgehen. Später könnten allerdings noch deutlich mehr Flugzeuge folgen, von denen sich der Ferienflieger verabschieden könnte. Um wie viele Maschinen und welche Jets genau es sich handeln wird, ist bis dato allerdings noch unbekannt. Das jedoch weitere 757 Condor verlassen, gilt aufgrund genannter Gründe als durchaus wahrscheinlich.
Corona nicht Grund für Verabschiedung
Allerdings verabschiedet sich Condor von den Jets nicht wegen der Corona-Krise, wie eine Sprecherin der Airline mitteilte. Es sei bereits zuvor geplant gewesen, eben jene Flugzeuge an den Leasing-Geber zurückzuführen. Ein Unterschied zum Ursprungsplan besteht durch COVID19 wohl dennoch, denn die Maschinen sollen nicht – etwa durch modernere und effizientere Flugzeuge – ersetzt werden. Die beiden betroffenen Flugzeuge mit den Kennungen D-ABOR und D-ABOP stießen dabei erst 2019 zu Condor und waren zuvor für “Thomas Cook UK” unterwegs.
Danach verfügt Condor aber immer noch über ganze 13 Exemplare der Boeing 757. Die weitere Kurz- und Mittelstreckenflotte besteht aktuell aus acht Airbus A320 und sechs A321. Auf der Langstrecke sind außerdem noch 17 Boeing 767 im Einsatz, die ebenfalls inzwischen sehr in die Jahre gekommen sind.
Fazit zur Ausflottung der Boeing 757
Condor ist eine der noch sehr wenigen verbleibenden Airlines, die Boeing 757 in der eigenen Flotte betreiben. Nun sollen jedoch zwei der markant-langen Flugzeuge verabschiedet werden. Wenngleich der Bestand an 757 dann zwar immer noch vergleichsweise groß ausfällt, dürfte bei einer weiteren Reduzierung der Flotte das Opfer schon klar sein.