Europas Airlines sind in Sorge: Die Europäische Union plant eine Verschärfung der Regelung ob der kostenlosen CO2-Zertifikate. Deutschland möchte sogar noch einen drauf setzen.

Bis zum Jahr 2030 plant die Europäische Union die eigene CO2-Bilanz um über die Hälfte zu reduzieren, im Vergleich zu 1990. Dabei spielen nun auch die kostenlosen CO2-Zertifikate eine wichtige Rolle, die die europäischen Airlines bisher erhielten. Diese sollen deutlich verkürzt werden, während Deutschland sogar noch einen extremeren Schritt nehmen würde – das bereitet den Airlines mit Blick auf die Preise große Sorgen, wie aero.de berichtet.

Deutschland will Gratis-Zertifikate komplett abschaffen

Die Europäische Union plant eine deutliche Verschärfung bei der Aushändigung kostenloser CO2-Zertifikate, was besonders Europas Fluggesellschaften derzeit zu schaffen macht. Denn dadurch sollen die Airlines vermehrt das Handelssystem der EU nutzen, was zu deutlich höheren Kosten führen dürfte. Diese Schritte folgen den Beschlüssen der EU die eigenen Klimaziele zu verschärfen. In diesem Sinne sollen bis zum Jahr 2030 die gesamten CO2-Emissionen der Europäischen Union um 55 Prozent gesenkt werden, im Vergleich zum Jahr 1990. Im kommenden Monat sollen dazu denn auch Vorschläge seitens der EU präsentiert werden.

Nun haben die Fluggesellschaften sorge, dass die Verschärfung der Klimaziele und der Verkürzung der kostenlos auf die Airlines verteilten CO2-Zertifikate, die Kosten am Markt deutlich steigen könnten. Und während die Pläne der EU schon das ein oder andere Schweißperlchen auf die Stirn der Airlines treibt, könnte Deutschland noch einen drauf setzen. Denn die Bundesrepublik sei sogar bereit, in Gänze auf die Verteilung der kostenlosen CO2-Zertifikate zu verzichten. Experten befürchten in diesem Fall eine noch deutlichere Ausprägung der „CO2-Kosten“ in den Preisen der Flugtickets.

Das System der CO2-Zertifikate

Seit nun schon gut neun Jahren sind Fluggesellschaften in Europa dazu verpflichtet, ihre CO2-Emissionen zu melden. Und auch am Emissionshandel müssen sich die Airlines beteiligen. Das betrifft dabei jedoch ausschließlich Flüge innerhalb der Europäischen Union. Die Werte aus dem Jahr 2005 dienen bei den Emissionen als Referenz: Im Zeitraum von 2013 bis zum Jahr 2020 wurden den Fluggesellschaften dabei 82 Prozent jenes Wertes als Zertifikate kostenlos zugeteilt. Weitere 15 Prozent entfallen derzeit auf Auktionen und die verbliebenden drei Prozent beruhen demnach auf Rücklagen. Alles was darüber hinaus an CO2-Emissionen von den Airlines produziert wird, muss über den Markt kompensiert werden.

Fazit zur Sorge der Airlines

Die Flugpreise könnten in Zukunft merklich steigen und die Passagiere die Verschärfung der Klimaziele im Portmonee zu spüren bekommen. Durch die geplante Verknappung der kostenlosen CO2-Zertifikate für die Fluggesellschaften, fürchten die Airlines deutlich steigende Marktpreise. Und Deutschland könnte hierbei die ganze Situation sogar noch verschärfen. Wie es nun letztendlich kommt, muss – wie immer – zunächst abgewartet werden.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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