Der US-Schauspieler George Clooney hat in einer Kolumne des Hollywood-Magazins Deadline zu einem sofortigen Boykott der Dorchester Collection Hotels aufgerufen. Die Hotelkette betreibt Luxushotels in Europa und in den USA.

Hintergrund des Boykottaufrufs ist die Verschärfung des Strafrechts im Sultanat Brunei. Geplant sind unter anderem die Einführung der Todesstrafe durch Steinigen oder Auspeitschen für homosexuelle Handlungen und Ehebrüche.

Zum Hintergrund des Boykotts

Die Hotels der Dorchester Collection sind allesamt im Luxussegment angesiedelt. Insgesamt verwaltet die Hotelkette acht Häuser in Europa und in den USA. Eigentümer ist die Brunei Investment Agency, die wiederum Sultan Hassanal Bolkiah gehört, dem Staatsoberhaupt des kleinen Landes und einem der reichsten Menschen der Welt. Auch wenn Brunei nur etwa 500.000 Einwohner hat, gehört es zu den fünf reichsten Ländern der Welt. Grund dafür sind die Ölreserven, über die das Land verfügt.

In den letzten Tagen war das an Malaysia grenzende Land international in die Schlagzeilen geraten. Hintergrund ist eine Verschärfung des dortigen Strafrechts. So können Ehebruch und homosexuelle Handlungen künftig mit dem Tod durch Steinigung oder Auspeitschen bestraft werden. Dieben droht die Amputation von Gliedmaßen. Die Ankündigung löste weltweit einer Sturm der Entrüstung aus. Auch hochrangige Politiker und Personen des öffentlichen Lebens verurteilten den Kurs des Sultans scharf.

Boykott richtet sich an den Eigentümer der Hotels

So eben auch George Clooney, der zum Boykott der dem Sultan gehörenden Hotels aufruft. Dabei zielt die Kritik des Schauspielers nicht auf die Hotels selbst ab. Die Angestellten seien stets freundlich und zuvorkommend und würden die Ansichten des Eigentümers zum Großteil nicht teilen, schreibt Clooney in seiner Kolumne. Trotzdem ruft er zur Vernunft auf und erinnert daran, dass mit jeder Übernachtung Geld in das Sultanat fließt und damit auch in jene Leute, die andere wegen Lebenseinstellungen, die von der Norm Bruneis abweichen, zum Tode verurteilen dürfen.

Auf Anfrage bei der Hotelkette selbst äußert man sich recht vorsichtig gegenüber dem Deadline-Magazin. Die Hotelkette lebe Toleranz, Vielfalt und ein respektvolles Miteinander. Sowohl im Bereich der Gäste, als auch innerhalb der Belegschaft seien dies Grundprinzipien, an die man sich strikt halte. Diskriminierung lehne man ab, so die Dorchester Collection in ihrem Statement.

Nicht der erste Boykott der Dorchester Collection

Tatsächlich ist der von Clooney initiierte Boykott nicht der erste in der Geschichte der Hotelkette. Bereits 2014 boykottierte man wegen des fragwürdigen politischen Kurses des Sultanats das Beverly Hills Hotel und das Hotel Bel-Air in LA, das Dorchester in London, Le Meurice in Paris und das Principe di Savoia in Mailand. Allein im ersten Monat des Boykotts verlor allein das Beverly Hills Hotel geschätzte 2 Millionen US-Dollar durch stornierte Buchungen und abgesagte Meetings. Zur gesamten Höhe des Verlustes durch den Boykott machte die Dorchester Collection damals keine Angaben. Trotzdem dürften auch die europäischen Hotels der Kette, die bis zu diesem Zeitpunkt gerade in der Modewelt sehr beliebt waren, massive Verluste erlitten haben.

Mittlerweile pflichten George Clooney auch weitere prominente Unterstützer bei, darunter die amerikanische TV-Ikone Ellen DeGeneres, Jame Lee Curtis und der britische Schauspieler Steven Fry. Zudem ist vor dem Beverly Hills Hotel ein öffentlicher Protest geplant. Dieser soll am 5. Mai 2019 stattfinden.

Fazit zum Boykottaufruf von George Clooney

Auch wenn es für die Dorchester Collection nicht der erste Boykott ist, könnte dieser noch größere Wellen schlagen als jener im Jahr 2014. Mit Persönlichkeiten wie George Clooney und Ellen DeGeneres an der Spitze der Boykottbewegung dürften sich vor allem in dem für die Dorchester Collection so wichtigen US-amerikanischen Markt viele Anhänger des Boykotts finden. Auch wenn wir Euch überlassen wollen, ob Ihr dem Boykott folgt, distanzieren wir uns klar und deutlich von dem politischen Kurs Bruneis. Wir befürworten ein friedliches und tolerantes Miteinander, in dem die Lebensentscheidungen jedes Einzelnen respektiert werden. Jegliche Form der Diskriminierung lehnen wir ab.

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