Eine anstößige Werbekampagne des chinesischen Staates am Flughafen Frankfurt wurde nun entfernt. Zuvor soll es viel Kritik am Flughafenbetreiber gegeben haben.
Am Frankfurter Flughafen sorgten unlängst zwei Werbetafeln für Aufregung. Inhaltlich thematisieren diese die Wiedereingliederung der Sonderverwaltungszone Hongkong nach China, wie Merkur berichtet. Die zwei Plakate in wurden nach viel Kritik und einer Anfrage der Bild mittlerweile wieder entfernt. Wie es dazu kommen konnte, zeigen wir Euch im Folgenden.
Neue Ära für Hongkong?
Noch bis vor Kurzem hingen die zwei Werbeplakate in dem sich in Terminal 1 befindlichen Transitbereich des größten deutschen Flughafens. Dementsprechend viele Menschen aus aller Welt bekamen die Aussage, welche eine neue Ära für die Sonderverwaltungszone Hongkong propagiert, die Stabilität, Prosperität sowie neue Möglichkeiten mit sich bringe. Dies geschieht im Kontext der Zelebrierung des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der “Special Administrative Zone Hong Kong”.
Die ehemalige britische Kolonie gehört bereits seit 1997 wieder zu China, ihr wurden seitens China allerdings mindestens 50 Jahre autonome Entscheidungsfreiheit über viele politische Belange zugesprochen. Doch zeichnet sich dies in der Realität anders ab, denn auf der Website, zu der die Plakate am Flughafen Frankfurt führten, wird für ein umstrittenes neues Sicherheitsgesetz geworben, welches es Hongkong unter seinem neuen Peking-nahen Regierungschef erlaube, Änderungen am Wahlsystem durchzuführen und damit eine aus chinesischer Sicht konstitutionelle Ordnung wiederherzustellen.
Kritik am Flughafenbetreiber
Aus einer Stellungnahme des Flughafenbetreibers Fraport geht hervor, dass die politische Tragweite der Kampagne nicht ausreichend geprüft worden sei. Man wolle allerdings laut eigener Aussage eine Lehre aus diesem Fauxpas ziehen und künftig sensibler auf politisch motivierte Werbung reagieren und mit mehr Sorgfalt prüfen. Demnach habe man auf mehrfache Nachfrage erkannt, dass die Plakate nicht zur politischen Lage vor Ort passen.
Propaganda für eine brutale Diktatur zu betreiben, darf Unternehmen insgesamt in der freien Welt einfach nicht passieren.
Michael Brand – menschenrechtspolitischer Sprecher (CDU)
Durch das vorzeitige und unilaterale Beenden der Werbepartnerschaft soll es laut Fraport auch Einbußen gegeben haben. Zwar gibt es durchaus Lob für die Entscheidung der Betreibergesellschaft des Frankfurt Airport, die Kampagne zu entfernen, jedoch wird ebenfalls dazu aufgerufen, es in Zukunft gar nicht so weit kommen zu lassen.
Fazit zu chinesischer Propaganda am Frankfurter Flughafen
Der größte deutsche Flughafen wurde kürzlich zu einem Schauplatz von chinesischer Propaganda hinsichtlich der Wiedereingliederung der Sonderverwaltungszone Hongkong. Auf viele Beschwerden und Anfragen hin wurden die entsprechenden Werbemittel entfernt und man distanzierte sich inhaltlich von ihnen. Außerdem wurde eine interne Auseinandersetzung mit politisch motivierter Werbung angekündigt.