Ein harter Schlag für die Cathay Pacific Group: Die Airline hat nun bekannt gegeben infolge der stark eingebrochenen Passagierzahlen den Betrieb ihrer regionalen Fluggesellschaft Cathay Dragon einzustellen. Zudem sollen insgesamt 8.500 Stellen gekürzt werden.
Die zweite Welle der Krise bringt auch Cathay Pacific in eine zunehmend angespannte Lage und veranlasst die Heimatfluggesellschaft Hongkongs, nun grundlegende Umstrukturierungen vorzunehmen, um sich auch in Zukunft noch über Wasser halten zu können. Das Passagieraufkommen und die Nachfrage sind enorm eingebrochen, sodass ein Großteil ihrer gesamten Flotte nicht mehr in Betrieb ist, wie aero.de unter anderem berichtet. Die Schließung ihrer Tochtergesellschaft Cathay Dragon soll nun mit einem Stellenabbau von 5.900 Mitarbeitern einhergehen, 2.600 offene Arbeitsplätze sollen nicht wieder neu besetzt werden.
Das Ende der Tochter
Das Mitglied der Oneworld Allianz musste seit Beginn der Pandemie schwere Verluste einstecken. Im März hatte die Airline zunächst ihren Flugbetrieb um 96 Prozent einstellen müssen, im Juni konnte sie sich dann durch Staatshilfen vorerst über die Sommermonate retten. Mitte September wurde fast die Hälfte der gesamten Cathay Pacific-Flotte nach Alice Springs in Australien zur Lagerung geschickt, da immer noch keine Erholung der Nachfrage an Langstreckenflügen in Sicht ist. Mittlerweile haben sich die Auswirkungen der Pandemie nochmal deutlich verschärft – das tägliche Passagieraufkommen ist um ganze 99 Prozent gesunken.
Auch für die kommende Zeit scheinen die Prognosen eher hoffnungslos, so rechnet die Airline auch im nächsten Jahr nicht damit, mehr als 50 Prozent ihrer Kapazitäten zu bedienen. Somit hatte sie kaum eine andere Wahl als noch härtere Maßnahme zur eigenen Zukunftssicherung zu treffen. In diesem Zusammenhang muss ihre regionale Fluggesellschaft Cathay Dragon den Betrieb einstellen, wobei ein Teil der Flugstrecken von Cathay Pacific und HK Express übernommen werden soll.
It’s unnecessary to keep the two brands given the dire financial situation, an airline source told The South China Morning Post.
Source of Cathay Pacific
Zudem ist die Airline von einem breiten Rückgang der Reisenachfrage in Nordasien, als auch einer wachsenden Konkurrenz durch neue Hochgeschwindigkeitseisenbahnen betroffen, die die Stadt Hongkong mit dem chinesischen Festland verbinden. Ein schwerer Schlag für die Heimatfluggesellschaft Hongkongs wobei gerade Hongkong vor Zeiten der Krise weltweit eines der geschäftigsten Drehkreuze für Langstreckenflüge war.
Stellenabbau von 8.500 Arbeitsplätzen und niedrigere Gehälter
Aber dieser Teil des Maßnahmenplans ist noch nicht alles. Cathay Pacific verlor im ersten Halbjahr des Jahres rund 1,27 Milliarden US-Dollar und verbraucht weiterhin jeden Monat über 250 Millionen Dollar. Die Airline ist nun ebenfalls aufgefordert Kosteneinsparungen zu erzielen. Mit der Schließung von Cathay Dragon wird die Fluggesellschaft zunächst rund 6.000 Entlassungen vornehmen müssen, weitere 2.600 Arbeitsplätze sollen im Rahmen der natürlichen Fluktuation durch einen Einstellungsstopp und freiwilligen Abgängen abgebaut werden. Somit sind es 24 Prozent, die auf Mitarbeiterebene reduziert werden. Auch wenn der CEO der Airline versucht so viele Arbeitsplätze wie nur möglich zu schützen, wird der Stellenabbau durch die Stilllegung von Cathay Dragon harte Konsequenzen für zahlreiche Mitarbeiter haben.
The global pandemic continues to have a devastating impact on aviation, and the hard truth is we must fundamentally restructure the Group to survive. Our immediate priority is to support those affected by today’s announcement. We are deeply saddened to part ways with our talented and respected colleagues, and I want to thank them for their hard work, achievements, and dedication.
Cathay Pacific, CEO Augustus Tang
Zudem erwartet die Arbeitnehmer der Airline weitere schlechte Nachrichten. Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen in Hongkong müssen sich auf niedrigere Gehälter und schlechtere Arbeitsbedingungen einstellen. In diesem Zusammenhang plant die Cathay Pacific Group die Entlohnung “stärker an der Produktivität und an der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt auszurichten”. Auch wenn die Heimatfluggesellschaft Hongkongs mit diesen getroffenen Maßnahmen längst nicht die einzige Airline ist, ist es immer wieder erschreckend wie sich die Auswirkungen der Krise innerhalb von wenigen Wochen derart verschlimmern. Man kann nur hoffen, dass die Situation zunehmend unter Kontrolle gebracht wird und vielleicht die ein oder andere Langstrecke, wenn auch erst im kommenden Jahr, wieder aufgenommen werden kann und der Betrieb auch bei der Cathay Pacific Group langsam wieder hochfahren kann!
Fazit zum Cathay Dragon-Aus und zu den 8.500 Stellenstreichungen
Die Cathay Pacific Group hat erneut einen derben Rückschlag erfahren müssen. Nicht nur einbrechende Passagierzahlen und eine Nachfrage, die weit unter den Flugkapazitäten liegt, belastet Cathay Pacific sehr, nun musste die Airline, nachdem bereits der Großteil ihrer Flotte am Boden geblieben ist, zu härteren Maßnahmen übergehen, um ihre Zukunft nicht aufs Spiel zu setzen. Die Tochtergesellschaft Cathay Dragon musste daher ihren Betrieb komplett einstellen, was zugleich zu einem Stellenabbau von knapp 6.000 Mitarbeitern führte und somit die Kosteneinsparungen der Airline vorantreiben dürfte. Mit 2.600 weiteren Stellenstreichungen durch freiwillige Abgänge, werden in Zukunft 8.500 Arbeitsplätze bei der Heimatfluggesellschaft Hongkongs wegfallen. Was meint Ihr, wird Cathay Pacific die Krise überleben?