Das britische Designbüro Factorydesign hat ein neues Business Class-Konzept vorgestellt, dass für den Einsatz in sogenannten Schmalrumpfflugzeugen, die auf längeren Strecken eingesetzt werden, gedacht ist.
Mit einem neuen Designkonzept für die Business Class in Schmalprumpfflugzeugen für längere Routen, wie dem Airbus A321LR, verschafft sich Factorydesign gerade einiges an Aufmerksamkeit. Denn das Konzept könnte für jene Jets eine kleine Revolution bedeuten. Das berichtet Simple Flying.
Gangzugang für jeden Business Class-Passagier
Das Londoner Unternehmen Factorydesign hat jüngst Details zu einem neuen Hybrid-Business Class-Sitz für Schmalrumpfflugzeuge vorgestellt, die auf längeren Strecken unterwegs sind. Der Versuch, die Wirtschaftlichkeit und Ergonomie eines Premium-Produkts in einem Narrowbody-Flugzeug unter einen Hut zu bringen, erweist sich als einer der schwierigsten Balanceakte. Die Wirtschaftlichkeit dieser Flugzeuge erlaubt keinen traditionellen modernen Business Class-Sitz, mit Zugang zum Gang für alle Passagiere, was in Großraumflugzeugen immer mehr die Norm wird.
Das nun vorgestellte ‘Side-by-Side‘-Produkt verschafft jedem Business Class-Passagier Zugang zum Gang, wobei Fluggesellschaften dennoch die Möglichkeit haben, mehr Sitze in der Kabine einzubauen. Das Ergebnis ist ein Produkt gedacht für das „mittlere Marktsegment“, beispielsweise Airlines wie Icelandair, Hawaiian und vielleicht sogar Norwegian geeignet wäre, die aufgrund ihrer Preisstrategie nicht unbedingt ’Flachbett-Komfort’ anbieten wollen, aber gerade genug Innovation, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Das von Factorydesign entworfene Sitzkonzept heißt schlicht „Access“ und auch Fensterplatz-Passagieren die Möglichkeit bietet, direkt in den Gang zu treten, ohne über den Nachbarpassagier steigen zu müssen und dennoch einen Sitz mit tiefer Liegeposition für einen gewissen Mittel- bis Langstreckenkomfort.
Pandemie könnte Interesse befeuern
Dieser neue keilförmige Ansatz der Sitzanordnung ermöglicht es, dass sich sowohl Fenster- als auch Gangplätze die Rückseite der Schale des vorderen Fenstersitzes teilen, während ein zweckmäßiger Korridor zwischen den Sitzpaaren einen Ausstieg für den Fensterpassagier nach hinten ermöglicht.
Mit einem Sitzabstand von 47 Zoll, beziehungsweise über 119 Zentimetern, bietet der Sitz eine Konfiguration, die 40 Passagieren zwischen Tür 1 und 2 beispielsweise in einem A321LR Platz bieten würden.
There is also growing interest in these aircraft in response to the impact of the pandemic due to the increased flexibility and route efficiency they can offer. So we believe the single aisle aircraft market will grow significantly in the coming years. […] Currently there is a significant gap between the lie-flat, direct aisle seats such as Solo (and others) and the conventional 2-2 configuration. We believe there is market need for a high-density, less space hungry premium seat for single aisle that provides added features and enhanced passenger experience beyond a standard 2-2 configuration, with higher-density cabins than full lie-flat business class.
Factorydesign
Der Sitz zielt vielleicht nicht direkt auf den Übernachtungspassagier ab, aber es gibt viele Strecken, die keine Übernachtungskomponente haben, wie zum Beispiel Flüge vom Nahen Osten nach Europa, die entweder am frühen Morgen oder am Nachmittag stattfinden, oder Nord-Süd-Flüge wie von Südafrika nach Europa und Nord-/Südamerika-Verbindungen.
Fazit zum Business Class-Konzept von Factorydesign
Diese Nischenrouten – gepaart mit der Anziehungskraft auf eine mittelgroße Fluggesellschaft, die sich differenzieren möchte – könnten den Access-Sitz zu einem echten Konkurrenten machen. Wenn er richtig ausgestattet ist, könnte er auch als Kurzstrecken-Kabinen-Erfolg für Premium-Fluggesellschaften eingesetzt werden, die ihr Produkt aufwerten wollen, sei es Turkish Airlines oder Boutique-Fluggesellschaften wie Oman Air oder Gulf Air. Darüber hinaus könnte sie auch ein interessantes Premium-Economy-Angebot für Premium-Langstreckenfluggesellschaften darstellen.