Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung fürchtet eine längere Auseinandersetzung zwischen der GDL und der Bahn und somit auch weitere Streiks der Lokführer.

Die Streiks der Lokführer sind derzeit im vollen Gange und legen halb Deutschland lahm. Wenngleich die seit Dienstag anhaltenden Arbeitskampfmaßnahmen schon Freitagnacht beendet sein sollen, glaubt die Bundesregierung nicht daran, dass es bei den aktuellen Streiks bleiben wird, wie die FAZ berichtet. So befürchtet der Bahnbeauftragte der Regierung eine „längere Auseinandersetzung“, da die GDL vor allem politische Ziele verfolge, wenngleich die Gewerkschaft andere Gründe vorschiebe. Denn ansonsten dürften die Lokführer eigentlich gar nicht streiken.

Tarifrecht und Bahnstruktur: GDL verfolgt „politische Ziele“

Laut der Bundesregierung, könnten die Arbeitskampfmaßnahmen bei der Bahn noch deutlich länger andauern, als es Reisende zu hoffen wagen. So befürchtet Enak Ferlemann, seines Zeichens Bahnbeauftragter der Regierung, „dass es mit kurzfristig entschärfen schwierig wird“. Dafür seien die eigentlichen Ziele der Lokführergewerkschaft GDL verantwortlich, die demnach vor allem politischer Natur seien, weshalb Ferlemann von einer „längeren Auseinandersetzung“ ausgeht. Das Problem daran sei nämlich, dass man aufgrund rein politischer Ziele gar nicht streiken dürfe. So hätte die GDL zwar den Kampf um Löhne als Grund vorgeschoben, aber eigentlich, so Ferlemann, ginge es der Gewerkschaft in erster Linie um das Tarifrecht und die Struktur des Bahnkonzerns.

Dazu gehöre etwa die Bestrebung der GDL, das Schienennetz vom Konzern zu trennen. Aber da es sich eben um politische Ziele handele, „für die man eigentlich nicht streiken kann“, wünsche sich der CDU-Politiker beide Parteien wieder am Verhandlungstisch zu sehen. Was der Bahnbeauftragte derzeit jedoch als „schwierig“ erachtet. Die GDL bezeichnete den derzeit laufenden Streik derweil bereits als „Erfolg“:

Die Kollegen sind frustriert, sind wütend. Sie machen dies mit der Teilnahme an diesem Arbeitskampf deutlich.

Norbert Quitter, GDL-Vizechef

Weiter läge der Ball laut der Gewerkschaft nun bei der Bahn, um wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Sonst würden weitere Streiks drohen. Bereits seit Dienstagnacht streiken die Lokführer der Deutschen Bahn. Den Anfang machte dabei die Cargo-Sparte, gefolgt vom gesamten Personenverkehr, wo die Arbeitsniederlegung Mittwochnacht um 2 Uhr morgens begann. Die Streiks sollen dabei noch bis morgen, Freitagnacht um 2 Uhr, laufen. Mehr über die Hintergründe des Streiks, könnt Ihr hier nachlesen.

Fazit zu den Befürchtungen des Bahnbeauftragten

Die Bundesregierung, genauer der Bahnbeauftragte, nimmt Bahnreisenden die Hoffnung auf eine sich bald entspannende Lage der verhärteten Fronten zwischen der Bahn und der Lokführergewerkschaft. Das sei auf die wahren Ziele der GDL zurückzuführen, die demnach politischer Natur seien. Doch da diese nicht ausreichen, um einen Streik zu rechtfertigen, würden andere Gründe vorgezogen. Entsprechend dürfte sich laut Ferlemann auch der Arbeitskampf noch länger hinziehen. Zu hoffen ist es natürlich nicht.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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