Feuerinferno überstanden: Die Brandherde auf den griechischen Inseln konnten endlich eingedämmt werden. Aufatmen können Bevölkerung, Regierung und Touristen allerdings noch nicht.
Im Mittelmeerraum lodern diverse Brandherde aktuell besorgniserregend in vielen beliebten Urlaubsregionen. Seit über einer Woche kämpfen die griechische Regierung und die Bevölkerung gegen starke Wald- und Flächenbrände. Auf den Inseln Rhodos, Korfu, Euböa und auf der Halbinsel Peloponnes mussten insgesamt über 30.000 Menschen evakuiert werden. Mit dem Ende der Hitzewelle entspannt sich nun endlich die Situation vor Ort, berichtet die Frankfurter Allgemeine. Gebannt ist die Gefahr jedoch noch nicht – auch nicht in anderen beliebten Reisezielen im Mittelmeer.
Brände nach drei Todesfällen unter Kontrolle
Die Situation in Griechenland hat sich nach einer beunruhigenden Serie von Hunderten Bränden in den letzten zehn Tagen endlich beruhigt, wie der griechische Minister für Bürgerschutz, Vassilis Kikilias, am Freitag im staatlichen Fernsehen bekannt gab. Alle Brände in den verschiedenen Regionen des Landes wurden entweder gelöscht oder unter Kontrolle gebracht. Dennoch bleiben die Behörden wachsam, da die Brandgefahr aufgrund der anhaltenden Trockenheit und des Windes weiterhin hoch ist.
Insgesamt wurden in den vergangenen zehn Tagen 667 Wald- und Buschbrände landesweit gezählt. Während die Feuer größtenteils durch das engagierte Eingreifen der Feuerwehr und Einsatzkräfte eingedämmt werden konnten, mussten auch tragische Verluste beklagt werden. Drei Bürger verloren ihr Leben in den Bränden, darunter auch zwei Piloten im Einsatz, als ihr Löschflugzeug abstürzte. Darüber hinaus wurden 74 Feuerwehrleute verletzt, die ihr Leben riskierten, um die Flammen einzudämmen.
Fahrlässiges Handeln oder Brandstiftung?
Um die Öffentlichkeit über die anhaltende Gefahr aufzuklären, hat der griechische Zivilschutz eine Karte mit der Waldbrandgefahr für den vergangenen Samstag veröffentlicht. Große Teile von Mittelgriechenland und viele Inseln der Ägäis haben demnach weiterhin die zweithöchste Waldbrandalarmstufe aufgewiesen.
Nachdem die zweiwöchige Hitzewelle vorüber ist, haben die Temperaturen in fast allen Landesteilen nun für die Jahreszeit normale Werte um die 36 Grad erreicht. Die Brandursachen wurden von Kikilias größtenteils auf Brandstiftung oder fahrlässiges Handeln zurückgeführt:
Konkrete Details wurden von öffentlicher Seite allerdings nicht genannt. Auf der südöstlichen Urlaubsinsel Rhodos, insbesondere in der Region um Lindos, sind die meisten Brände inzwischen gelöscht, wie der staatliche Regionalsender der Stadt berichtet. Einige wenige Brandherde werden noch beseitigt, allerdings kehren Einwohner und Touristen bereits nach und nach in ihre Häuser und Unterkünfte zurück.
Fazit zu den Bränden in Griechenland
Die Waldbrände auf diversen griechischen Inseln und dem Festland konnten nach knapp zwei Wochen weitestgehend gelöscht oder unter Kontrolle gebracht werden. Die Behörden in Griechenland bleiben aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der vorherrschenden Wetterbedingungen allerdings in Alarmbereitschaft und appellieren an die Bevölkerung, äußerst vorsichtig zu sein, um weitere Katastrophen zu verhindern. Während sich die Lage in Griechenland entspannt, kämpft Süditalien weiterhin mit Feuerausbrüchen. Vor sechs Tagen musste der Flughafen Palermo vorübergehend aufgrund der Wald- und Flächenbrände den Flugbetrieb einstellen. Die Brände wüten dort weiterhin verheerend in einigen Gebieten.