Der US-amerikanische Flugzeugbauer Boeing und der brasilianische Konkurrent Embraer planen schon seit geraumer Zeit sich zusammenzuschließen. Dabei möchten die US-Amerikaner Embraer demnächst nahezu komplett übernehmen.

Doch genau das bereitet den Wettbewerbshütern der Europäischen Union aktuell große Kopfschmerzen und so kündigten diese im Zuge des geplanten Deals auch eine intensive Prüfung des Vorhabens an. Schließlich könnte der Zusammenschluss in höhere Preisen auf dem Flugzeugmarkt resultieren.

Wettbewerbshüter sind über Zusammenschluss alarmiert

Durch die Übernahme Embraers durch den Konkurrenten Boeing, könnte bald einer der drei größten Hersteller für Verkehrsflugzeuge wegfallen, wenn der US-amerikanische Flugzeugbauer im Rahmen eines geplanten Deals für 4,2 Milliarden US-Dollar – also etwa 3,82 Milliarden Euro – tatsächlich 80 Prozent der Verkehrsflugzeug- und Service-Sparte der Brasilianer übernehmen sollte. Besonders das Geschäft rund um die Verkehrsflugzeuge bereitet der EU-Kommission dabei aber inzwischen große Sorgen, da sie den fairen Wettbewerb durch einen möglichen Deal in Gefahr sehen.

Wie die Wettbewerbshüter der EU anmerkten, könnte die geplante Teilübernahme letzten Endes zu höheren Preisen auf dem Markt führen, da Embraer – weltweit drittgrößter Hersteller für Verkehrsflugzeuge – somit eine Lücke auf dem schon ohnehin von Boeing und Airbus dominierten Markt hinterlassen würde, so die Kommission weiter. Schließlich lieferten sich in der Vergangenheit auch Boeing und Embraer häufiger ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Segment der sogenannten Schmalrumpf-Flugzeuge – also Flugzeuge mit nur einem Gang in der Mitte – für die Kurz- und Mittelstrecke.

“Verkehrsflugzeugmärkte müssen gut funktionieren, damit den Kunden innovative und effiziente Produkte zu einem fairen Preis angeboten werden”, sagte eine Sprecherin der zuständigen EU-Kommission, die den Fall aufgrund dessen nun gründlich prüfen wolle, da man durch einen solchen Zusammenschluss eine Beeinträchtigung des Preiswettbewerbs und der Produktentwicklung verhindern wolle. Für diese Überprüfung bleibt den Wettbewerbshütern nun insgesamt 90 Tage Zeit. Währenddessen haben auch die betroffenen Unternehmen, also Boeing und Embraer, die Möglichkeit mit Eingeständnissen Bedenken aus dem Weg zu räumen.

Fazit zu den Sorgen der EU-Kommission

Ob sich die EU-Kommission tatsächlich zu Recht Sorgen rund um den geplanten Deal von Boeing und Embraer macht, ist von außen schwerlich zu beurteilen, auch ob der Bedenken eines verzerrten Wettbewerbs in Form von Preissteigerungen. Schließlich ist immer noch Airbus Boeings größter Konkurrent und gerade dieser Marktkampf der zwei Luftfahrtgiganten dürfte vornehmlich den Preis diktieren. Letzten Endes werden die Wettberwerbshüter jedoch genau wissen, warum sie hier ihre Bedenken haben, gerade mit Blick auf das Segment der Regionalflugzeugsparte. Man darf also gespannt sein, was sich hierbei noch ergeben könnte. Das Timing erscheint derweil aber kurios, hatte die US-Regierung doch just eine neue Einfuhrabgabe für Airbus-Maschinen bekanntgegeben.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.