Während sich die Welt mit der Krise rund um das Corona-Virus und dessen Auswirkungen – speziell in der Luftfahrt-Branche – beschäftigt, hat Boeing auch weiterhin ganz andere Sorgen, die dem US-amerikanischen Flugzeugbauer auch nach wie vor fest im Griff haben.
Das betrifft – natürlich – in erster Linie das ewige Sorgenkind, die 737 MAX. Nachdem vor einiger Zeit von einer Schwachstelle bei der Verkabelung innerhalb des Flugzeugs die Rede war, ging Boeing zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, dass Problem mit einfachen Anpassungen beheben zu können. Dem macht nun aber die FAA einen Strich durch die Rechnung.
Verkabelung entspricht nicht gesetzlichen Vorgaben
Denn laut der US-amerikanischen Luftaufsichtsbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hat Boeing bei der Verkabelung der 737 MAX geschlampt und zwar so sehr, dass hierbei die Gefahr eines gefährlichen Kurzschlusses gegeben sei, der letztlich zu einem Brand an Bord des Flugzeugs führen könnte. Schon bei einem ‘einfachen’ Kurzschluss würde die Gefahr bestehen, dass das Flugzeug ähnliche Bewegungen ausführen könnte, die zu den zwei fatalen Abstürzen der MAX in Indonesien und Äthiopien mit zahlreichen Toten führten, teilte die FAA mit.
Das Problem mit der Verkabelung ist zwar schon etwas länger bekannt, jedoch ging Boeing bei der Entdeckung des Fehlers noch davon aus, diesen ohne großen Aufwand beheben zu können. Doch stellte die FAA fest, dass die gesamte Verkabelung der 737 MAX-Maschinen nicht den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entspricht. Hier muss Boeing nun nachbessern, was wohl wahrscheinlich in einer kompletten Neuverkabelung resultieren könnte.
Boeing hält dennoch an baldigen Wiederflug fest
Wenngleich das Risiko eines Kurzschlusses tatsächlich sehr gering ist, der infolge die Nase – wie vermutlich bei den zwei Abstürzen geschehen – gefährlich und unkontrolliert nach unten drücken könnte, muss Boeing sich nun darum bemühen einen Weg zu finden, die Verkabelungen den gesetzlichen Vorgaben hin anzupassen. Dennoch betonte die FAA erneut, dass die Behörde sehr eng mit dem Flugzeugbauer zusammenarbeiten würde und eine Aufhebung des Groundings erst infrage käme, wenn alle sicherheitsbedingten Mängel behoben seien.
Und dennoch ist Boeing selbst weiterhin optimistisch, dass die Boeing 737 MAX noch Mitte diesen Jahres wieder fliegen wird. Der Flugzeugbauer verwies bei dem nun erkannten Mängeln auch auf das Vorgängermodell der MAX, die 737 NG, bei der die selbe Verkabelung zum Einsatz kommt und es hierbei bisher zu keinerlei Problemen gekommen sei.
Fazit zur Entdeckung eines neuen MAX-Mangels
Momentan genießt der US-amerikanische Flugzeugbauer womöglich ein wenig die mediale Ruhe, hat die Welt zurzeit doch ganz (bekannte) andere Sorgen plagen, was auch den Bereich der Luftfahrt betrifft. Was nicht bedeutet, dass die schlechten Nachrichten rund um Boeing und der 737 MAX plötzlich aufhören und so gibt es eine neue Hiobsbotschaft, welche aber – zumindest aus Sicht des Flugzeugbauers – gar nicht allzu tragisch zu sein scheint. Zumindest hat Boeing auch weiterhin die Hoffnung, dass die 737 MAX schon bald wieder abheben könnte. Hoffnung und Skepsis liegen dieser Tage allerdings nah beieinander.