Der US-Flugzeughersteller Boeing will das Elektronik-Problem beim Modell 737 MAX behoben haben. Airlines lassen betroffene Maschinen wieder operieren.

Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass etliche Flugzeuge der Boeing-737-MAX-Baureihe aufgrund von Elektrik-Problemen im Cockpit-Bereich aus dem Verkehr gezogen wurden. Nun soll der US-Flugzeugbauer eine Lösung fĂŒr das Elektronik-Problem des UnglĂŒcksfliegers gefunden haben – und das Modell 737 MAX wieder ausliefern. Doch das Vertrauen in den Hersteller sinkt zunehmend, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Negativschlagzeilen ĂŒber Negativschlagzeilen

Die 737 MAX gilt als Boeings meistverkauftes Modell und ist somit ein wichtiger Gewinnbringer fĂŒr das Unternehmen. Nach zwei AbstĂŒrzen mit 346 Toten war die UnglĂŒcksreihe allerdings rund 20 Monate mit Flugverboten belegt und erst im November 2020 wieder in den USA zum Betrieb zugelassen worden. Als Grund fĂŒr die UnglĂŒcke galt eine defekte Steuerungssoftware.

Die aktuellen Probleme stĂŒnden allerdings nicht im Zusammenhang damit, wie Boeing versicherte. Angesichts der tragischen Vorgeschichte steht das Modell aber besonders im Fokus. Denn dieses sorgte vor wenigen Wochen wieder fĂŒr Negativschlagzeilen, als bekannt wurde, dass die Elektrik-Probleme, die im Cockpit auftauchten, erheblicher waren als gedacht. Und infolgedessen Dutzende Jets vom Betrieb ausgesetzt wurden.

Vertrauen in Boeing schwindet zunehmend

Nach Arbeiten an dem Elektronik-Problem will der US-Flugzeugbauer das Modell 737 MAX nun wieder ausliefern. Dabei soll es um den Erdungsweg fĂŒr eine Komponente des elektronischen Antriebssystems gegangen sein. Gemeldet hatte Boeing das Elektrik-Problem einiger 737 MAX bereits Anfang April. Der US-Konzern rĂ€umte ein, dass das Problem weitreichender als gedacht sei und Komponenten in mehreren Bereichen des Cockpits betreffe. Infolgedessen hatten 16 Fluggesellschaften insgesamt 106 Maschinen des Modells freiwillig am Boden gehalten. Ein Startverbot der US-Luftfahrtbehörde FAA lag nicht vor.

Wie etwa die “Seattle Times” und “Washington Post” berichteten, möchte nun ein Ausschuss des US-Kongresses die Produktionsprobleme bei Boeing untersuchen. In der US-Politik soll das Vertrauen in den Hersteller aufgrund der zahlreichen VorfĂ€lle der letzten Monate zunehmend schwinden. Das beziehe sich sowohl auf die Probleme bei der 737 MAX als auch auf kĂŒrzlich bekannt gewordene MĂ€ngel bei der Boeing 787. Diese deuteten auf eine fehlerhafte QualitĂ€tskontrolle bei dem Flugzeughersteller sowie auf Probleme bei der Aufsicht durch die FAA hin, wie der Ausschussvorsitzende Peter DeFazio mitteilte. Er will nun die Probleme untersuchen, die eine Gefahr fĂŒr die öffentliche Sicherheit darstellen könnten. Bereits im Jahr 2019 drohten Boeing Millionenstrafen wegen defekter 737-Teile.

Bild: Boeing

Die US-Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines nahmen inzwischen wieder den Betrieb der Maschinen auf, die von dem Elektronik-Problem betroffen waren. Denn in der vergangenen Woche hatte Boeing von der US-Luftfahrtbehörde FAA grĂŒnes Licht fĂŒr seinen Reparaturvorschlag fĂŒr das Elektronik-Problem erhalten. Mit den genehmigten Nachbesserungen sei nun der Weg fĂŒr eine RĂŒckkehr zum Flugverkehr frei, wie der US-Konzern mitteilte.

Fazit zum Start der 737-Auslieferung

Ein Land nach dem anderen hatte den Flugzeugtyp MAX 737 gegroundet, da dieser erhebliche technische Schwachstellen aufgewiesen hatte. Bereits in der Vergangenheit wurden mehrfach neue erhebliche MĂ€ngel in den Modifikationen der 737-Teile gefunden – und deren Inbetriebnahme nach den Nachbesserungen wieder freigegeben. Nach zwei AbstĂŒrzen des Modells mit mehreren Hundert Toten wurde bereits eine Reformation der Sicherheitszulassungen fĂŒr die 737 MAX von der FAA veranlasst, die eine unabhĂ€ngige ÜberprĂŒfung der Sicherheitskultur von Boeing sicherstellen sollte. Nun will US-Ausschussvorsitzende Peter DeFazio die Probleme untersuchen lassen, die eine GefĂ€hrdung fĂŒr Öffentlichkeit darstellen.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nÀchste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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