Eigentlich dachte jeder, dass das Aus des Berliner Flughafen Tegel schon beschlossene Sache ist – doch es kommt dank der steigenden Nachfrage durch zahlreichen Grenzöffnungen sowie die Aufhebung der weltweiten Reisewarnung doch anders: Der Flughafen Berlin-Tegel wird nicht temporär geschlossen, sondern geht erst zur Öffnung des BER vom Netz.
Wie wir bereits im Mai zuletzt berichteten, sollte der Flughafen Tegel aufgrund der eingebrochenen Nachfrage am 15. Juni schließen. Wegen der ansteigenden Nachfrage nach Flügen, gibt es nun doch kein vorzeitiges Aus für den TXL. Das berichten unter anderem die WELT.
Der Verkehr lebt wieder auf
Wie wir bereits in der Vergangenheit berichteten, hatten die Gesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund zuletzt eingewilligt, den Berliner Flughafen Tegel am 15. Juni vorübergehend zu schließen und ausschließlich den Flughafen Schönefeld zu nutzen, bis der neue Flughafen BER voraussichtlich im Oktober eröffnet wird. Zwar fehlte noch die Zustimmung der zuständigen Luftfahrtbehörde, jedoch schien die Schließung trotzdem sehr wahrscheinlich. Für Tegel wäre dies ein Abschied für die Ewigkeit gewesen, da der Flughafen mit Inbetriebnahme des BER am 8. November wirklich schließen soll. Zumindest aus der temporären Schließung wird nun nichts, wie Lüdtke-Daldrup berichtete.
Grund für das Vorhaben der temporären Schließung von Tegel war ein enormer Einbruch der Passagierzahlen, die sich aktuell aber wieder beleben. Wie der Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup der Berliner Morgenpost bestätigt, steigt der Verkehr an den beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld seit einigen Tagen wieder, weshalb beide Airports gebraucht werden.
„Damit schaffen wir unter Corona-Bedingungen den notwendigen Platz“ – Lüdtke Daldrup
Bei 20.000 Passagieren am Tag reicht Schönefeld allein nicht mehr
Im April gab es sowohl in TXL als auch SXF gerade einmal 1.000 bis 2.000 Passagiere pro Tag. Nach aktuellem Stand seien es bereits bis zu 4.000 Passagiere. So erwarte man bis Mitte des Monats täglich über 40 Starts und Landungen, bis Ende Juli dann sogar mehr als 100. Dies würde dazu fhren, dass man eine Marke von rund 20.000 Passagieren am Tag erreiche, bei denen dann der Flughafen-Schönefeld in Anbetracht der neuen Corona-Abstandsregeln nicht mehr ausreicht.
Starke Einschränkungen bei der Abfertigung der Passagiere
Die Bundespolizei berichtet, dass sich deutsche Airports um eine Beschleunigung der Sicherheitskontrollen bemühen, die insbesondere dadurch erschwert sind, dass die Beamten, Fluggäste nicht mehr berühren sollen. Aufgrund dieser Vorschriften müssen sich Passagiere darauf einstellen, bei der Kontrolle einige Male durch die Metalldetektoren zu laufen. Während eine Sicherheitsspur unter normalen Umständen über 120 Passagiere in einer Stunde abfertigen kann, werden mit den neuen Maßnahmen nur noch zwischen 30 und 35 Passagieren im selben Zeitraum abgefertigt.
Der geplante “Umzug” von Tegel nach Schönefeld würde sich kaum bewältigen lassen, da der Flughafen Schönefeld die Passagiermenge vielleicht in der “stillen” Zeit hat stemmen können, bei Hochbetrieb ist dies aber undenkbar oder zumindest unklar.
Fazit zu der weiteren Inbetriebnahme von Tegel
Dank der erhöhten Nachfrage konnte der Flughafen Berlin-Tegel sich noch mal retten und eine temporäre Schließung abwenden. Denn eine Schließung dessen hätte bereits ein Abschied für die Ewigkeit bedeuten können. Doch Fans des Flughafens sollten sich nicht all zu sehr freuen, denn spätestens am 8. November heißt es dann wirklich Abschied nehmen.