Bayern geht einen Sonderweg bei den Regelungen für Reiserückkehrer. Zusätzlich zur verpflichtenden Quarantäne ist ab Mittwoch auch ein negativer Test zwingend vorgeschrieben.
Die weiterhin steigenden Coronazahlen führen aktuell zu sehr dynamischen Entwicklungen. Nachdem am Sonntag bereits Flüge aus Großbritannien verboten wurden und nun auch Maschinen aus Südafrika nicht mehr landen dürfen, gibt es in Bayern eine weitere neue Regelung. Reiserückkehrer müssen in dem flächenmäßig größten deutschen Bundesland ab sofort nicht mehr nur in Quarantäne, sie müssen zusätzlich auch einen negativen Test vorweisen, wenn sie aus einem ausländischen Risikogebiet nach Bayern zurückkehren, wie Ministerpräsident Markus Söder in einer Mitteilung bekannt gegeben hat – zuerst berichtet hat darüber unter anderem die FAZ.
Testpflicht ergänzend zur häuslichen Quarantäne
Bayern geht damit einen Sonderweg, denn das Bundesland fügt sozusagen die alte und neue Regelung für eine Rückkehr aus einem Risikogebiet zusammen. Bis Anfang November galt in Deutschland eine Testpflicht für Reiserückkehrer. Nach Rückkehr nach Deutschland musste innerhalb von 72 Stunden ein negativer Test beim Gesundheitsamt vorgelegt werden, um die Quarantäne zu verlassen. Seit dem 8. November allerdings gelten in fast allen Bundesländern – in Nordrhein-Westfalen wurde die Verordnung später außer Kraft gesetzt – neue Regeln. Seitdem müssen sich Reiserückkehrer unabhängig von einem vorliegenden Testergebnis für zehn Tage in häusliche Quarantäne begeben. Nach fünf Tagen besteht die Möglichkeit, einen Test zu machen. Ein negatives Ergebnis kann die Quarantäne dann vorzeitig beenden. Diese Regelung hat in Bayern auch weiterhin Bestand und wird durch die neue Testpflicht nur ergänzt.
Konkret verlangt die Bayerische Staatsregierung von allen Reiserückkehrern aus Risikogebieten, dass sie entweder ein maximal 48 Stunden altes Testergebnis aus dem Ausland nach ihrer Einreise vorlegen oder nach der Ankunft in Bayern einen Test durchführen und das entsprechende Ergebnis maximal 72 Stunden nach der Rückkehr dem lokalen Gesundheitsamt vorlegen. Ministerpräsident Söder erklärt dazu:
Der Urlaub darf nicht zum Risiko werden. Die Sicherheit steht an erster Stelle. Dazu führt Bayern eine Testpflicht für Reiserückkehrer ein. Reisen in Risikogebiete sollten am besten überhaupt nicht stattfinden. So bleiben alle besser geschützt.
Ministerpräsident Markus Söder zur neuen Testpflicht
Eine Ausnahme von dieser Regelung gibt es dabei auch nicht für Geschäftsreisende. Keine zwingende Testpflicht gibt es nur für ausgewählte systemkritische Berufsgruppen, etwa in der Pflege oder in der öffentlichen Sicherheit. In kraft tritt die neue Regelung bereits am morgigen Mittwoch.
Fast der gesamte Kontinent ist ein Risikogebiet
Dass Bayern nun zusätzlich zur Quarantäne eine Testpflicht einführt, dürfte besonders für diejenigen bitter sein, die extra für die Weihnachtstage nach Deutschland zurückkehren. Als Risikogebiet gelten momentan generell fast alle Länder in Europa. Ausgenommen sind hiervon nur die Insel Madeira in Portugal, große Teile Griechenlands sowie Estland, Finnland, Norwegen, Irland und einige weitere kleinere Inseln. Zudem sind auch die meisten anderen Länder der Welt ein Risikogebiet, sodass die neue Regelung nahezu alle Einreisenden in Bayern betreffen dürfte. Der Andrang an den Testzentren, der vor den Weihnachtstagen generell bereits sehr hoch ist, dürfte damit in den nächsten Tagen noch einmal stark zunehmen. Empfehlenswert ist für Einreisende daher, den Test idealerweise noch vor der Abreise im Ausland zu machen.
Fazit zur neuen Testpflicht in Bayern
Die geltenden Einreiseregeln in Bayern werden noch einmal verschärft. Ab Mittwoch müssen Reiserückkehrer genauso wie diejenigen, die für die Weihnachtstagen wieder nach Deutschland kommen, in Bayern nicht nur in Quarantäne, sondern zudem auch noch zwingend einen Corona-Test machen. Viele Reisen verhindern dürfte die neue Regelung am Ende so kurzfristig wohl nicht mehr, der Andrang an den Teststationen wird zudem noch einmal verstärkt.