Die Deutsche Bahn möchte im Jahr 2019 eine Vielzahl an Gleisen, Brücken und Bahnhöfen sanieren. Das soll 10,7 Milliarden Euro kosten und die Pünktlichkeit der Bahn langfristig verbessern. Die Fahrtzeiten der bahn werden aufgrund der Bauarbeiten kurzfristig länger ausfallen.
Investitionskosten von 10,7 Milliarden Euro
Die Deutsche Bahn will dieses Jahr ihr Streckennetz ausbauen und modernisieren. Insgesamt sollen demnach rund 1500 Kilometer Gleise saniert werden, außerdem mehr als 300 Brücken und rund 650 Bahnhöfe. Das kündigte Bahn-Infrastruktur-Vorstand Ronald Pofalla in Berlin an. Die Investitionskosten von 10,7 Milliarden Euro sollen auch dafür genutzt werden, die derzeit nicht zufriedenstellende Pünktlichkeit zu verbessern.
Zugreisende müssen deshalb auf den betroffenen Strecken kurzfristig mit längeren Fahrzeiten und womöglich Verspätungen rechnen. Gleisabschnitte sind zeitweise gesperrt oder müssen umfahren werden. Die Bahn hat sich aber zum Ziel gesetzt, durch bessere Koordination gegenzusteuern.
Bauarbeiten im Zeitraum der Schulferien
Die um 30 bis 45 Minuten verlängerte Fahrzeit wird in den Fahrplan einkalkuliert, Verspätungen sind nicht ausgeschlossen. Beginnen sollen die Sanierungsarbeiten in diesem Jahr auf dem Abschnitt zwischen Göttingen und Hannover, und zwar in der Zeit vom 11. Juni bis zum 14. Dezember. Das könnte für die Ferienplanung von Bahnreisenden von Interesse sein. In fast allen Bundesländern sind in diesen Zeitraum nämlich Pfingst-, Sommer- und Herbstferien.
Die Generalüberholung der “Schnellfahrstrecke” zwischen Hannover und Würzburg steht 2019 im Zentrum des Großprojekts. Diese ist eine der Hauptachsen im ICE-Verkehr. Diese Hochgeschwindigkeitsstrecken sind seit 1991 in Betrieb. Sie wurden seither von Millionen von Zügen genutzt. Selbst auf der neuen Schnellfahrstrecke von Berlin nach München kommt es auf einem Abschnitt zu Bauarbeiten, was zu Verzögerungen führt.
75 Prozent Pünktlichkeit im Fernverkehr
Die Bahn war zuletzt stark in die Kritik geraten. Wegen zu schlechter Zahlen des Konzerns musste der Bahnchef Richard Lutz insgesamt drei Mal zum Rapport im Ministerium von Verkehrsressort-Chef Andreas Scheuer (CSU). Derzeit liegt die Pünktlichkeit im Fernverkehr bei rund 75 Prozent. Ursprünglich wurde jedoch bereits für dieses Jahr ein Pünktlichkeitsziel von 82 Prozent angepeilt. Dieser Zielwert wird nun nach weiter Hinten verlegt.
Fazit zu den Bauarbeiten bei der Bahn
Die Bahn hat nach Angaben von Pofalla seit 2010 rund 16 000 Kilometer Gleise saniert. Dies entspricht damit fast der Hälfte des Streckennetzes. Die zukünftige Planung sieht außerdem vor, den Schienenverkehr stärker zu digitalisieren, um die Kapazität zu erweitern. Dadurch erwartet der Konzern einen Kapazitätszuwachs von bis zu 20 Prozent. Da bleibt zu hoffen, dass die Ziele auch wirklich erreicht werden.
