Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, verteidigt die Entscheidung des Auswärtigen Amts, Mallorca von der Liste der Risikogebiete zu entfernen und damit touristische Reisen zu ermöglichen.
Zuletzt gab es viel Kritik gegenüber Airlines, Reiseveranstalter sowie Reisende, die aufgrund der aktuellen Situation nach Mallorca fliegen. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, relativiert die Kritik und hält die Reisen für angemessen und sicher. Dennoch bedauert er, dass Hotels in Deutschland weiterhin geschlossen haben müssen, während Auslandsreisen möglich sind, wie die Tagesschau berichtet.
Kritik an Airlines für Mallorca-Flüge
Seit über eine Woche können Deutsche wieder ohne Einschränkungen nach Mallorca und andere Teile Spaniens und der Welt reisen. Vor allem die Nachricht zu Mallorca aber sorgte für einen Buchungs-Boom bei deutschen Airlines, Reisebüros und Veranstaltern. Die Kritik ist trotz niedriger Infektionszahlen und Inzidenzwerte groß, Politiker und Experten befürchten erneut ansteigende Infektionszahlen in Spanien, aber auch in Deutschland. Das sieht vor allem Thüringens Ministerpräsident so und äußert sich verärgert über Fluggesellschaften, die trotz Staatshilfen in der tiefsten Krise der zivilen Luftfahrt noch Staatshilfen angenommen und nun vermehrt Flüge auf die Balearen anbieten. Dieser Kritik konterte der Geschäftsführer von TUI Deutschland umgehend und verweist dabei auf das geringe Infektionsrisiko, welches von Reisenden aus klassischen Urlaubsländern ausgeht – eine Studie des RKI hat das jüngst bewiesen.
Auch der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, verteidigt die Entscheidung des Auswärtigen Amts, da eine Reisewarnung aufgrund des niedrigen Inzidenzwertes nicht mehr gegeben sei. Eine Reise sei seiner Meinung nach mit den vor Ort geltenden Einreisebestimmungen und Vorkehrungen vor Ort sicher. Die Einreise in Mallorca ist aktuell nur mit einem maximal 72 Stunden alten COVID-19 Test möglich. Zudem müssen sich alle Einreisenden vorab online anmelden. Auch vor Ort, in den öffentlichen Einrichtungen und Hotels gelten weitere Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Ob und inwiefern diese aktuell eingehalten werden berichtet Euch Moritz.
Für mich war es bitter, dass wir Mallorca möglich machen und dass es dort keine Reisewarnung mehr gibt, aber das Schwarzwaldhotel oder das Hotel an der Ostsee muss weiterhin geschlossen bleiben.
Thomas Bareiß, Tourismusbeauftragter der Bundesregierung
Während in Spanien die Tourismusbranche auf einen deutlichen Aufschwung im Vergleich zu 2020 hofft und von circa der Hälfte der Touristen von 2019 ausgeht, hält es Bareiß für bedauerlich, dass Hotels in Deutschland weiterhin geschlossen haben müssen.
Vielleicht ist das ideale Ziel, die Hälfte der Touristen zu bekommen, die wir 2019 hatten.
Reyes Marot, Ministerin für Tourismus Spanien
Tatsächlich dürfen Hotels in Deutschland auch weiterhin nur Gäste mit triftigem Grund beherbergen. Ob es Änderungen diesbezüglich und den allgemeinen Einreisebestimmungen in Deutschland geben wird, kann bereits beim heutigen Bund-Länder-Treffen entschieden werden. Während die Bundesregierung ein neues Reisekonzept mit Quarantäne-freies Reisen in Auftrag gegeben hat, wird aktuell sogar über eine generelle Test- und Quarantänepflicht nachgedacht. Zuvor hat sich Bareiß generell zuversichtlich in Bezug auf mögliche Auslandsreisen im kommenden Sommer gegeben.
Fazit zu den Aussagen von Thomas Bareiß
Gefühlt nimmt der Tourismusbeauftragte Thomas Bareiß der vielen kritischen Stimmen gegen das Reisen nach Mallorca etwas den Wind aus den Segeln und ordnet die aktuelle Lage neu ein. Seiner Meinung nach ist die Aufhebung der Reisewarnung für die Balearen aufgrund der geringen Inzidenzwerte gerechtfertigt und Reisen dahin mit all den Gegebenheiten sicher. Dennoch bleibt es offen, ob die Bundesregierung erneute Restriktionen vereinbaren wird.
