Der asiatische Low-Cost-Carrier Bamboo Airways verkündete in einem Facebook-Post vergangene Woche die Wiederaufnahme des inländischen Flugbetriebes ab dem 16. April 2020. Zudem stellt die vietnamesische Fluggesellschaft künftig sogenannte Flightpasses zum Verkauf, durch welche Kunden bei zukünftigen Buchungen selbstbestimmte Flexibilität ermöglicht wird.
Die vietnamesische Billigfluggesellschaft Bamboo Airways kündigte nun in einer Mitteilung auf dem Sozialen Medium Facebook an, den offiziellen Inlandsflugplan ab dem 16. April wieder aufzunehmen. Demnach sollen zunächst die täglichen Flugverbindungen zwischen Hanoi und Ho Chi Minh City aufgestockt werden, also den beiden größten Städten des Landes. Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit vonseiten der asiatischen Airline, denn Bamboo Airways bietet nun außerdem sogenannte Flightpasses an, die die Zukunft des Reisens nach der Coronakrise maßgeblich beeinflussen könnten. Ein Überblick.
Was sind sogenannte Flightpasses?
Das Konzept sogenannter Flightpasses, ist zwar absolut nicht neu, allerdings dennoch weitgehend unbekannt. Ein ähnliches Prinzip hatte man nach 9/11 angewendet, um den Passagierbetrieb mit Flugzeugen auf lange Sicht wieder zugänglich zu machen. Bamboo Airways möchte dieses Konzept nun wiederbeleben, um seinen Kunden künftig mehr selbstbestimmte Flexibilität bei ihren Reiseplanungen zu ermöglichen. Doch was genau ist ein Flightpass eigentlich?
Ein Flightpass lässt sich – ähnlich wie bei regulären Flugbuchungen auch – über ein Ticket bei einer jeweiligen Airline ausstellen. Für den angegebenen Flugpreis erhält man jedoch nicht ausschließlich ein Flugticket für die jeweilige gebuchte Strecke, sondern eine Art Gutschein, der sich im Rahmen der vertraglichen Konditionen auf beliebig viele Flugverbindungen anwenden lässt. Diese Angebote sind meist auf einen gewissen Zeitraum begrenzt und implizieren oft weitere Benefits, die in eine reguläre Flugbuchung normalerweise nicht integriert wären.
Die Konditionen der Flightpasses bei Bamboo Airways
Mit rund 9,8 Millionen VND belaufen sich die Kosten für einen Flightpass bei Bamboo Airways aktuell auf etwa 420 US-Dollar, umgerechnet also ungefähr 385 Euro. Mit einer Gültigkeit bis 28. Oktober dieses Jahres erhalten Mitglieder somit Zugang zu einer unbegrenzten Anzahl an Inlandsflügen. Berechnet man die inkludierten 15 kg Aufgabe- und weitere sieben kg Handgepäck, wird schnell deutlich, dass dies ein ungewöhnlich kulantes Angebot für einen Billigfluganbieter darstellt. Die Reise muss jedoch mindesten 24 Stunden vor Abflug gesichert sein.
Zudem erhalten Abonnenten eine kostenlose Gutschrift für drei Tage und zwei Nächte in einem FLC-Resort. Nach Angaben der Fluggesellschaft solle dies allein einen umgerechneten Wert von knapp 9,6 Millionen VND haben. Passagiere erhalten außerdem eine Emerald-Club-Karte, die der untersten Stufe des Bamboo-Clubs – dem Vielfliegerprogramm der Fluggesellschaft – entspricht. Als Emerald Club-Mitglied erhalten Kunden Vorrang bei der Umbuchung von Flügen im Falle von Unregelmäßigkeiten – eine Absicherung, die in Krisenzeiten wie der jetzigen nicht unterschätzt werden sollte.
Wiederaufnahme des Flugbetriebes seit dem 16. April 2020
Wie eingangs bereits erwähnt, operiert Bamboo Airways bereits seit vergangenem Donnerstag, dem 16. April 2020, wieder inländische Flugstrecken. Zu Beginn sollte vorrangig die Strecke zwischen Hanoi und Ho Chi Minh City mehrmals täglich aufgestockt werden, da sie die beiden größten Städte des Landes miteinander verbindet. Seit der globalen Ausbreitung der Corona-Pandemie wird diese Verbindungsstrecke zudem als eine der meistbesuchten Routen der Welt gehandelt.
In den kommenden Tagen und Wochen sollen außerdem weitere Ziele, wie Cam Ranh, Da Nang, Phu Quoc und Quy Nhon von Hanoi aus angesteuert werden. Von Ho Chi Minh City dagegen geht es mit Bamboo Airways künftig Richtung Da Nang, Hai Phong, Thanh Hoa, Quy Nhon und Vinh. Zuvor hatte die Fluggesellschaft während der Krise bis insgesamt 15. April 2020 lediglich einmal täglich Hanoi und Ho Chi Minh City miteinander verbunden.
Fazit zur Einführung von Flightpasses bei Bamboo Airways
Bei einem Angebot dieser Größenordnung stellt sich vermutlich anfangs die Frage, warum ein Billigfluganbieter wie Bamboo Airways in der aktuellen Krisensituation eine derartige Kulanz mit seinen Kunden walten lassen kann. Vermutlich versucht man auf Unternehmensseite, das Flugangebot für die kommenden Monate verstärkt attraktiv zu gestalten, um nach den risikoreichen Wochen geprägt von Ausgangsbeschränkungen und Einreisesperren möglichst viel Kundschaft zu generieren. Auf Kundenseite ist dies natürlich als attraktives Angebot zu werten, wenngleich die Nutzung der Flightpasses auf das vietnamesische Inland beschränkt – und für europäische Urlauber vermutlich eine mehrwöchige Rundreise durch Vietnam voraussetzt. Nach aktuellem Kenntnisstand jedoch lohnt sich ein solcher Flightpass bereits bei nur fünf geplanten Inlandsflügen mit Bamboo Airways bis Ende Oktober dieses Jahres. Zudem lässt sich durchaus damit rechnen, dass in den kommenden Wochen und Monate weitere internationale Fluggesellschaften mit ähnlichen Konzepten an ihre Kunden herantreten werden.