Die Deutsche Bahn geht wieder zum Angriff über im Kampf um junge Reisende, die derzeit häufiger den Fernbus nutzen, als den Zug. Mit sehr attraktiven Sonderpreisen ab 12,90 Euro soll sich dies nun ändern. Ganz zum Ärger der Fernbusunternehmen.
Die Deutsche Bahn wurde zwar von der Corona-Krise ebenso schwer getroffen, wie die Airlines und überhaupt die gesamte Reisebranche, dennoch kämpft das Unternehmen weiterhin an einer wichtigen Front: Gegen die Fernbusunternehmen. Denn für viele junge Leute ist der Fernbus auch weiterhin die erste Wahl, besonders wegen der günstigeren Preise der Busunternehmen. Dagegen geht die Bahn nun aggressiver vor und bietet für alle unter 26-Jährigen deutlich vergünstigte Zugtickets an, ab nur 12,90 Euro und mit BahnCard sind sogar Preise von unter 10 Euro möglich, wie die Bahn mitteilte.
Nie dagewesene Preise für junge Leute
Alle Bahnreisenden bis 26 Jahren können somit für weniger als nur 13 Euro Tickets für den Fernverkehr (sprich ICE & Co.) in der zweiten Klasse kaufen, wie das Unternehmen jüngst bekannt gab. Und somit bietet die Bahn aktuell unschlagbare Preise, gerade wenn man den höheren Komfort und die deutlich höhere Schnelligkeit der Züge gegenüber der Fernbusse bedenkt! Besitzer einer BahnCard 25 und 50 sparen sogar nochmal 25 Prozent on top, wodurch die Tickets bereits für unter 10 Euro zu haben sind. Ein absoluter Kampfpreis, den es so noch nicht gegeben haben dürfte.
Der Preis hängt dabei natürlich von der Verfügbarkeit auf der jeweiligen Strecke, was etwa auch abhängig von der Uhrzeit und Auslastung ist, ab. Die Sonderpreise sollen zunächst bis Ende April 2021 gelten. Grund für die Preissenkung sollen in erster Linie die Fernbusunternehmen sein, die aufgrund von zumeist deutlich Preisen häufiger von jüngeren Reisenden genutzt würden.
Busunternehmen wittern Wettbewerbsverzerrung
Die Fernbusunternehmen zeigten sich indes alles andere als begeistert von den neuen Sonderpreisen der Schienen-Konkurrenz. So bezeichnete etwa Christian Höber, seines Zeichens Gründer und Vorstand des Kölner Unternehmens Pinkbus, die Einführung der Preise für junge Leute als “Wettbewerbsverzerrung”. Außerdem hätten Busunternehmen wie Pinkbus, Flixbus & Co. “kaum eine Chance mehr, […] sobald die Bahn nicht nur schneller, sonder auch günstiger ist”.
Höber vermutet zudem, dass die niedrigeren Preise gar nicht die tatsächlichen Kosten der Bahn decken könnten und sogar für Verluste sorgen dürften. Sollte dies der Fall sein, so würde die Bahn “im Zweifel nach dem Staat” rufen und dann würde “die Hand aufgehalten”. Als Beispiel nannte der Pinkbus-Chef etwa die Corona-Krise, “als man [mit Hilfe des Staates] wochenlang das Angebot im Fernverkehr zu fast 100 Prozent aufrecht erhalten hat”.
Fazit zu den Sonderpreisen der Bahn
Seitdem die Fernbusse in Deutschland Fuß fassen konnten, herrscht ein großer Konkurrenzkampf zwischen den Busunternehmen und der Deutschen Bahn. Die Fernbusunternehmen bieten dabei zumeist deutlich günstigere Preise auf gleichen oder ähnlichen Strecken wie die Bahn an, was gerade bei der preissensiblen jüngeren Generation eine wichtige Rolle spielt, um die die Deutsche Bahn nun vermehrt buhlt.
Dabei kann die Bahn vor allem mit einem – in der Regel – höheren Komfort, sowie einer deutlichen höheren Schnelligkeit aufwarten. Dabei könnten die neuen Preise für junge Leute des Unternehmens durchaus helfen, mehr junge Kunden zu gewinnen, schließlich sind die Preise – gerade mit Blick auf das “Gesamtangebot” – unschlagbar!